News aus Baden-Württemberg
Energiewende: Baden-Württemberg und Andalusien wollen kooperieren

News aus Baden-Württemberg Energiewende: Baden-Württemberg und Andalusien wollen kooperieren

Quelle: Bernd Weißbrod/dpa
dpa

Um bis 2040 klimaneutral werden zu können, braucht Baden-Württemberg eine Versorgung mit grünem Wasserstoff. Ein möglicher Lieferant: das südspanische Andalusien. Mit einer gemeinsamen Erklärung soll dafür die Grundlage gelegt werden.

Baden-Württemberg und die spanische Region Andalusien wollen beim Aufbau eines europäischen Wasserstoffnetzes künftig zusammenarbeiten. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Andalusiens Regionalpräsident Juan Manuel Moreno Bonilla am Mittwochabend im südspanischen Sevilla. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe gezeigt, dass der Zusammenhalt in der EU wichtiger denn je sei. «Wir brauchen bei der Energiewende starke europäische Partner, die gleichzeitig verlässliche Wertepartner sind», sagte Kretschmann.

Die beiden Regionen wollen sich der Erklärung zufolge vor allem für einen zügigen Aufbau eines europäischen Wasserstoffnetzes einsetzen. Weitere Themenfelder sind demnach Klimaschutz, klimaneutrale Kraftstoffe und die Nutzung Erneuerbarer Energien. Koordiniert werden soll die Zusammenarbeit von einer Kommission, die auch einen Plan für gemeinsame Initiativen erarbeiten soll. Rechtlich verbindliche Verpflichtungen enthält die Absichtserklärung jedoch keine.

Kretschmann reist von Mittwoch bis Freitag nach Sevilla und Barcelona und informiert sich dort über grünen Wasserstoff, der für das Erreichen der Klimaziele in Baden-Württemberg benötigt wird. «Mit viel Wind und Sonne eignet sich Andalusien hervorragend für die Produktion und den Export von grünem Wasserstoff», sagte Kretschmann. «Grüner Wasserstoff ist ein entscheidendes Element, um die Energiewirtschaft und den Verkehr zu dekarbonisieren und damit unsere Klimaschutzziele zu erreichen.»

Wasserstoff ist ein geruchs- und farbloses Gas, das in Industrie und Verkehr die Verbrennung von Kohle, Öl oder Gas ersetzen kann. Es wird durch die sogenannte Elektrolyse gewonnen, bei der Wasser (H2O) unter Einsatz von Strom in Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) gespalten wird. Wird dafür Strom aus Erneuerbaren Energien genutzt, spricht man von grünem Wasserstoff. Dieser kann in einer Brennstoffzelle dann wieder Strom erzeugen.

Die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff werde in Zukunft ein maßgeblicher Standortfaktor sein, sagte Kretschmann. «Deshalb stellen wir jetzt die Weichen – einmal mit Blick auf die Infrastruktur für Transport und Erzeugung von Wasserstoff, andererseits mit Blick auf neue Absatzmärkte für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie aus Baden-Württemberg.»

Spanien hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, eine Wasserstoff-Supermacht zu werden. Der spanische Gasnetzbetreiber Enagas schätzt, dass Spanien 2030 ein Produktionspotenzial von bis zu drei Millionen Tonnen jährlich haben wird. 1,3 Millionen Tonnen dieses Wasserstoffs sollen im Inland verbraucht werden, der Rest könnte durch die geplante Mittelmeerpipeline H2MED von Barcelona nach Frankreich und weiter in deutsche Industriezentren exportiert werden.

Mit einer Wasserstoff-Roadmap hat die Landesregierung 2020 einen Plan beschlossen, wie die Technologie in Baden-Württemberg ausgebaut werden soll. Demnach soll das Land bis spätestens 2030 an das deutsche und europäische Wasserstoffnetz angeschlossen sein – per Pipeline aus dem Norden. Der Raum Freiburg könnte dem Bericht zufolge bereits ab 2028 von Frankreich aus versorgt werden. Zudem seien langfristig auch Lieferungen über Italien und die Schweiz sowie aus Osteuropa über Bayern möglich.

 

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