Die ehemalige Residenzstadt
Durlach – der größte Karlsruher Stadtteil

Die ehemalige Residenzstadt Durlach – der größte Karlsruher Stadtteil

Quelle: Thomas Riedel

Durlach ist mit seiner über 2.300 Hektar-Fläche Karlsruhes größter Stadtteil. Die rund 31.000 Durlacher Einwohner entsprechen einem Zehntel der gesamten Fächerstadt-Bevölkerung, was Durlach zugleich zum einwohnerstärksten Karlsruher Stadtteil macht.

 

Karlsruhe-Durlach – das Stadtteil – Quiz

Wer ist ein richtiger Durlacher? Im Stadtteil-Quiz zeigt sich, wer die ehemalige Residenzstadt am besten kennt! Wer sein Wissen über Durlach auffrischen möchte, findet weiter unten im Artikel die richtigen Antworten zum Quiz im meinKA-Stadtteil-Porträt über Durlach.

 

Durlach – Geschichte & Leben

Durlach hat im Vergleich zu Karlsruhe deutlich mehr Jahre auf dem Buckel. Über fünf Jahrhunderte liegen zwischen der ersten urkundlichen Erwähnung von Durlach (1196) und der Gründung der Fächerstadt. Diese erfolgte im Jahr 1715 und damit genau 150 Jahre vor der Verlegung des Residenz der Markgrafen von Baden von Pforzheim nach Durlach. Als Sitz der Markgrafen diente bis 1718 die 1565 erbaute Durlacher Karlsburg, welche 1689 im pfälzischen Erbfolgekrieg bis auf dem Prinzessinnenbau zerstört wurde. Der Wiederaufbau zog sich in die Länge und mit der Fertigstellung des Karlsruher Schlosses wurde der Residenzsitz des Markgrafen in die Fächerstadt verlegt.

Seit diesem Zeitpunkt verstand sich Durlach als eigenständige Stadt, welche 1832 sogar zur Kreisstadt erhoben wurde. Zum Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Durlach dann sogar zu einem europaweiten industriellen Hotspot. Über die Hälfte der Bevölkerung arbeitete in Industrie-Firmen. Beispielsweise hat die Nähmaschinenfabrik Gritzner damals maßgeblich zu dem Erfolg Durlachs beigetragen und produzierte zeitweise rund 3.000 Nähmaschinen am Tag. Historisch bedeutsam ist auch die Orgelfabrik, die heute ein Kulturzentrum ist. Eine der Orgeln befindet sich noch heute in der Durlacher Stadtkirche. Außerdem verdoppelte sich die Durlacher Einwohnerzahl von 1885 bis 1919 auf über 14.000.

 

Die Durlacher Karlsburg mit Prinzessinnenbau.

Die Durlacher Karlsburg mit Prinzessinnenbau. | Quelle: Thomas Riedel

 

Trotz einem deutlichen Votum der Durlacher Einwohner gegen die Eingemeindung, wurde die Stadt 1938, auf Befehl der NS-Machthaber, ein Teil der Stadt Karlsruhe. Allerdings durfte Durlach alle Behörden und Ämter behalten, weshalb Durlach bis heute der einzige Karlsruher Stadtteil ist, der sowohl ein eigenes Amtsgericht, als auch ein eigenes Finanzamt besitzt. Zudem erhielt Durlach 1989 eine eigenständige Ortschaftsverfassung samt Ortschaftsrat. Heute zählt Durlach über 31.000 Einwohner und eine Fläche von 2.300 Hektar – was Durlach zum größten Karlsruher Stadtteil mit den meisten Einwohnern macht. Warum so viele Menschen in Durlach leben möchten hat viele Gründe:

Zum einen bietet der Karlsruher Stadtteil attraktive Arbeitgeber wie den IT-Dienstleister Fiducia & GAD IT AG oder auch die Gründerzentren RaumFabrik und Seboldzentrum – zum anderen lässt es sich in der vollständig sanierten Altstadt und weiteren, oft grünen Wohnbereichen oder der Bergidylle äußerst schön leben. Dank der direkten Verkehrsanbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel und einer eigenen Autobahnausfahrt auf der A5 ist Durlach stets unkompliziert zu erreichen. Ein großes Angebot an Freizeit- und Sportvereinen, Gastronomie und Veranstaltungen tragen ebenfalls zum positiven Durlacher Leben bei.

 

Das Rathaus in Karlsruhe-Durlach.

Das Rathaus in Karlsruhe-Durlach. | Quelle: Thomas Riedel

 

Historisches Rathaus in Durlach

Ein besonderes Durlacher Highlight ist die vollständig sanierte und wunderschöne Altstadt in der sich historisch bedeutende Bauwerke wie das Rathaus, der Basler Tor-Turm oder die Karlsburg befinden. Das im 15. Jahrhundert erbaute und 1689 zerstörte Durlacher Rathaus wurde mit der Karlsruher Grundsteinlegung im Jahr 1715 wieder aufgebaut. Bemerkenswert ist die Statue auf dem Rathausbalkon, die den Markgrafen Karl II zeigt, welcher bis heute als Karle mit der Tasch gekannt ist. 2013 wurde die gesamte Fassade des Durlacher Rathauses für 400.000 Euro saniert. Neben temporären Ausstellungen, Märkten und Veranstaltungen befindet sich in den Räumlichkeiten des Rathauses auch die Durlacher Verwaltung samt Pass-, Melde- und Standesamtwesen.

 

Basler Tor-Turm in Durlach

Der Basler Tor-Turm in Durlachs Altstadt stammt aus dem 14. Jahrhundert und diente bis zur Mitte des 19. Jahrhundert als Wachturm der Stadtmauern im Süden der Stadt. Seinen Namen verdankt der Basler Tor-Turm seiner Funktion als Tor zur Post- und Heerstraße nach Basel und ist Durlachs letztes erhaltenes Stadttor. Während des pfälzischen Erbfolgekriegs im Jahre 1689 wurde der Turm zerstört, ehe er 1761 wieder aufgebaut wurde. Der Basler Tor-Turm ist 32 Meter hoch und hat fünf Stockwerke. Heute bietet der Durlacher Verein Freundeskreis Pfinzgaumuseum regelmäßig Führungen durch den ehemaligen Wachturm.

 

Der Basler-Tor-Turm ist das eigentliche Wahrzeichen Durlachs.

Der Basler-Tor-Turm ist das eigentliche Wahrzeichen Durlachs. | Quelle: Thomas Riedel

 

Pfinzgaumuseum in der Karlsburg Durlach

Das Pfinzgaumuseum selbst befindet sich nicht im Basler Tor-Turm, sondern in der denkmalgeschützen Karlsburg am Durlacher Schlossplatz. Diese war über 150 Jahre lang die Residenz der Markgrafen von Baden-Durlach und beherbergt, neben dem Pfinzgaumuseum, welches die  Geschichte der selbst­stän­di­gen Stadt Durlach thematisiert, auch die Durlacher Zweig­stelle der Stadt­bi­blio­thek, Schulräume sowie den historischen 242 Quadratmeter großen Festsaal, welcher auch für private Feiern gemietet werden kann.

 

Durlach Turmberg – Wein & Ausblick

Grüne Idylle, gepaart mit historischem Flair bietet der Durlacher Turmberg nicht nur den Einheimischen – denn der Hausberg des Stadtteils gilt überregional als beliebtes Ausflugsziel und ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Höhepunkt. Der 256 Meter hohe Berg gilt als Beginn des Nordschwarzwaldes und bietet mit facettenreicher Gastronomie, atemberaubender Aussicht und sportlichen Aktivitäten ein vielfältiges Angebot. Ebenfalls erwähnenswert sind die Weinreben des Staatsweingutes Karlsruhe-Durlach, welches durchschnittlich 40.000 Flaschen Wein lagert. Mit der 1888 eröffneten Turmbergbahn, zu Fuß oder mit dem Auto sowie dem Fahrrad ist der Weg auf den Durlacher Hausberg möglich.

 

Vom Durlacher Turmberg kann die Aussicht über Karlsruhe genossen werden.

Vom Durlacher Turmberg kann die Aussicht über Karlsruhe genossen werden. | Quelle: Thomas Riedel

 

Durlacher Veranstaltungen – eine Tradition

Gefeiert wird in Durlach übrigens auch gerne: Zu den beliebtesten und bekanntesten Veranstaltungen in Durlach zählen das traditionelle und jährlich stattfindende Kerwe mit Weinfest am dritten Sonntag im September, der Mittelalterliche Weihnachtsmarkt und der Rathaus-Sturm samt Fastnachtsumzug in der fünften Jahreszeit. Besonders das traditionelle Altstadtfest, welches auf die im Jahr 1977 gefeierte Einweihung der Fußgängerzone in der Pfinztalstraße zurückgeht, lockt tausende Menschen nach Durlach. Sportliches Events des Karlsruher Stadtteils sind beispielsweise das beliebte Turmbergrennen, das Menschen-Kicker-Turnier und der Durlacher Turmberglauf.

 

Beim alljährlichen Altstadtfest feiert ganz Durlach.

Beim alljährlichen Altstadtfest feiert ganz Durlach. | Quelle: Thomas Riedel

 

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