Die Bildungsstätten und Lerntempel der Fächerstadt Schulen in Karlsruhe – von der Einschulung bis zum Abschluss
Die Karlsruher Schulen sind Orte zum Lernen und Wachsen, sowohl im Rahmen der Bildung als auch im Bereich der Persönlichkeit jedes Kindes. Doch welcher Bildungsweg ist der Passende? meinKA schafft eine Übersicht über die Schularten in Karlsruhe.
- Grundschule Karlsruhe – Klasse 1 bis 4
- Haupt- & Werkrealschule Karlsruhe – Klasse 5 bis 9
- Realschule Karlsruhe – Klasse 5 bis 10
- Gymnasium Karlsruhe – Klasse 5 bis 13
- Gesamtschule & Gemeinschaftsschule – Miteinander lernen
- Ganztagesschule Karlsruhe – Ganzheitliche Betreuung
- Berufliche Schule Karlsruhe – Fundament für Start ins Berufsleben
- Alternative Schulen in Karlsruhe
Grundschule Karlsruhe – Klasse 1 bis 4
Der erste Schultag ist für jedes Kind spannend und aufregend und bedeutet den Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Diese Phase startet für alle kleinen Fächerstädtler in einer der über 40 Karlsruher Grundschulen. Grundschulkinder sind in der Regel zwischen sechs und zehn Jahre alt und damit schulpflichtig. Die Anmeldung von Schulanfängern erfolgt im Jahr 2019 am 27. Februar.
Auf welche Grundschule ein Kind geht, entscheidet der jeweiligen Wohnort, denn jede Grundschule der Fächerstadt hat ein sogenanntes Einzugsgebiet. Diese Einzugsgebiete können auf der Grundschulsuche der Stadt Karlsruhe eingesehen werden. In den ersten vier Klassenstufen der Grundschule werden erste Lern- und Arbeitsformen, mathematische, sprachliche und sachunterrichtliche Themen vermittelt, auf denen das Fundament des weiteren Bildungswegs aufbaut. Doch auch kulturelle und religiöse Themen haben ihren festen Platz im Grundschullehrplan und werden in der Gemeinschaft des Klassenverbundes altersgerecht aufbereitet.
Wie geht es nach der 4. Klasse weiter?
Im letzten Halbjahr der vierten Klassenstufe sprechen die Lehrkräfte für jedes Kind eine Empfehlung für eine weiterführende Schule aus. Die letztendliche Entscheidung liegt allerdings bei den Erziehungsberechtigten.
Wichtig: Die Schüler müssen am 13. und 14. März 2019 in einer Haupt- oder Werkrealschule, einer Realschule oder einem Gymnasium angemeldet werden. Für die Anmeldung ist ein gültiges Ausweisdokument, die Formulablätter für das Aufnahmeverfahren und die schriftliche Grundschulempfehlung notwendig.
Mehr Informationen zu den Einzugsgebieten, der Schulpflicht und den verschiedenen Grundschularten gibt es in der meinKA-Übersicht der Grundschulen Karlsruhe.
Haupt- & Werkrealschule Karlsruhe – Klasse 5 bis 9
Das Ziel der Haupt- und Werkrealschulen liegt darin, die Begabungen der Schüler zu erkennen und zu fördern. Sie umfassen in der Regel die Klassenstufen fünf bis neun (bis Klassenstufe zehn an Werkrealschulen) und werden mit dem Hauptschulabschluss, auch Berufsschulreife genannt, oder dem Werkrealschulabschluss abgeschlossen. Der Hauptschulabschluss berechtigt den Schüler zum Beginn einer beruflichen Ausbildung – mit einem Werkrealabschluss kann eine Berufsfachschule oder ein Berufskolleg besucht werden.
Die Schulform Hauptschule existiert nur noch in sechs deutschen Bundesländern, da sie vielerorts in Gesamtschulen integriert wurde. Kinder und Jugendliche der Fächerstadt sind bis zum 18. Lebensjahr schulpflichtig und sind daher verpflichtet, eine der 24 Karlsruher Hauptschulen zu besuchen, wenn sie sich für keine andere Vollzeit-Bildungseinrichtung entschieden haben. Acht Schulen im Karlsruher Stadtgebiet bieten den Werkrealabschluss an.
Viele Schüler starten nach dem Hauptschulabschluss direkt ins Berufsleben und so ist die Berufsorientierung und die Begabungen der Schüler ein großes Thema. Besuche von Berufsmessen oder dem Berufsinformationszentrum (BIZ), Betriebserkundungen in unterschiedlichen Branchen und Betriebspraktika stehen also genauso auf dem Stundenplan wie die Hauptfächer Deutsch oder Mathematik.
Mehr Informationen zu den Haupt- und Werkrealschulen und den Unterschieden der Schularten gibt es in der meinKA-Übersicht der Haupt- & Werkrealschulen Karlsruhe.
Realschule Karlsruhe – Klasse 5 bis 10
Die Realschule ist ein idealer Mittelweg der verschiedenen Bildungsstätten der Fächerstadt. Laut Definition des Kultusministeriums zielt die Realschule auf die Vermittlung einer erweiterten Grundbildung ab. Karlsruher Schüler können mit dem Realschulabschluss entweder eine duale Berufsausbildung angehen oder eine Berufsfachschule, eine Fachoberschule oder ein berufliches Gymnasium besuchen.
Der Unterricht an Realschulen ist generell praxisbezogen – allerdings ohne eine wissenschaftliche Orientierung und das Interesse an Hintergründen und Zusammenhängen zu vernachlässigen. Ein wichtiger Bestandteil der Realschulbildung in Karlsruhe ist die Vorbereitung für die zukünftige Berufswahl der Schüler, welche fächerübergreifend in Projekten und Pflichtpraktika durchgeführt wird. Ein berufsorientiertes Praktikum in einem Unternehmen (
Am Ende der zehnten Klasse finden zentrale schriftliche Abschlussprüfungen in den Hauptfächern Deutsch, Mathe und Englisch statt. Eine projektbezogene Gruppenarbeit prüft das selbstständige Arbeiten im Team, die Flexibilität und Leistungsbereitschaft, das Zeitmanagement sowie die Belastbarkeit und Kommunikationsfähigkeiten der Schüler. Eine mündliche Prüfung in der ersten Fremdsprache Englisch gehört in den acht Realschulen der Fächerstadt ebenfalls zu den Abschlussprüfungen.
Mehr Informationen zu den Realschulen in der Fächerstadt gibt es in der meinKA-Übersicht der Realschulen Karlsruhe.
Gymnasium Karlsruhe – Klasse 5 bis 13
Das Wort Gymnasium kommt ursprünglich aus dem Griechischen und war in der Antike ein Ort, an dem die männliche Jugend sich körperlich und geistig ertüchtigen konnte. Mittlerweile gibt es in Deutschland über 3.000 Gymnasien. In Karlsruhe befinden sich 15 verschiedene Gymnasien mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Diese Art der weiterführenden Schule bietet den höchsten rein schulischen Bildungsabschluss – das Abitur. Mit dem Abi qualifizieren sich die Schüler für die Hochschulreife und sollen eine vertiefte allgemeine Bildung erhalten. In der Fächerstadt kann jeder Schüler zwischen den unterschiedlichen Gymnasien mit verschiedensten Fachprofilen, wie beispielsweise Naturwissenschaften, Sprachen oder Sport, wählen.
In Baden-Württemberg beginnt das Gymnasium regulär mit der Klassenstufe fünf und geht bis zur Stufe 13. Diesen Zug nennt man kurz G9. Seit dem Jahr 2004 gibt es allerdings die Möglichkeit die Schuldauer auf acht Jahre zu verkürzen, genannt wir dieser Zug G8. Das Ziel der Gymnasien in Karlsruhe liegt darin, die Schüler auf hohem Niveau in Sprachen, Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften und im musischen Bereich auszubilden. Jeder Abiturient soll mit dem bestandenen Abschluss in der Lage sein theoretische Erkenntnisse nachzuvollziehen, komplexe Zusammenhänge zu durchdenken sowie lösungsorientiert und zielgerichtet zu arbeiten.
Neben den klassischen Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathe, werden verschiedene Hauptfächer aus den Naturwissenschaften, Sprachen und musischen Fächern unterrichtet. Je nach Zug werden entweder in der 12. oder in der 13. Klasse die großen Abiturprüfungen in den Hauptfächern geschrieben und eine mündliche Prüfung abgelegt.
Mehr Informationen zu den Gymnasien in der Fächerstadt gibt es in der meinKA-Übersicht der Gymnasien in Karlsruhe.
Gesamtschule & Gemeinschaftsschule – Miteinander lernen
Zwei Schulformen welche ähnlich klingen, sich jedoch in vielen wichtigen Punkten unterscheiden: Gesamt- und Gemeinschaftsschulen. Die große Gemeinsamkeit beider Schulen besteht zunächst in der individuellen Förderung der Kinder und Jugendlichen und im Miteinander und Voneinander lernen. Die Schüler werden dazu angehalten sich gegenseitig zu helfen, selbstständig und auch oftmals losgelöst von festen Unterrichtsstunden zu lernen, um dabei ein gemeinsames Lernlevel zu erreichen – auch das Thema Inklusion wird hier großgeschrieben.
Die Stadt Karlsruhe bietet vier Gemeinschaftsschulen über das gesamte Stadtgebiet verteilt mit verschiedenen Profilen und unterschiedlichen Schulabschlüssen.
Mehr Informationen zu den Gesamt- und Gemeinschaftsschulen Karlsruhe gibt es in der meinKA-Übersicht.
Ganztagesschule Karlsruhe – Ganzheitliche Betreuung
Immer mehr Schulen in der Region wechseln zum Ganztagesmodell über – auch kann jede Schulform eine ganztägliche Betreuung haben. Das Prinzip ist schlüssig: die Lerninhalte und Unterrichtsstunden werden auf einen größeren Zeitraum verteilt, wechseln sich mit Pausen und kulturellen oder sportlichen Aktivitäten ab und die Schüler werden von morgens bis in den Nachmittag betreut. Die Eltern werden mit diesem Konzept stark entlastet, denn die Hausaufgaben werden in der Schule erledigt.
Schon ein Drittel aller Schüler gehen auf eine Ganztagesschule – ganz egal in welcher Schulform. Gegenseitiges Verständnis zwischen den Schülern wird durch das intensive Zusammenleben gestärkt und so kann auch die Integration von Migranten leichter fallen. Je größer der zeitliche Freiraum – desto geringer der Druck. In Karlsruhe gibt es über die ganze Stadt verteilt:
- 21 Ganztages-Grundschulen
- vier Ganztages-Werkrealschulen
- eine Ganztages-Realschule
- fünf Ganztages-Gymnasien
- vier Ganztages-Gemeinschaftsschulen
Mehr Informationen zu den Ganztagesschulen in der Fächerstadt gibt es in der meinKA-Übersicht der Ganztagesschulen Karlsruhe.
Berufliche Schule Karlsruhe – Fundament für Start ins Berufsleben
Es gibt verschiedene Wege von der Schulbank in die Berufswelt und für viele Karlsruher führt dieser über eine der beruflichen Schulen der Fächerstadt. Um eine möglichst breite Angebotspalette für die individuelle Bildung und den weiteren Lebensweg der Karlsruher Schüler zu garantieren, wird in der Fächerstadt großen Wert auf die Vielschichtigkeit der weiterführenden Schulen gelegt. Diese Bildungsstätten sind da, um die Schüler auf die weitere berufliche Ausbildung vorzubereiten, vermitteln erweiterte Kenntnisse über die ausgesuchte Fachrichtung oder sind beispielsweise ein direkter Teil der dualen Berufsausbildung.
Mehr Informationen zu den schulische Weiterbildung in der Fächerstadt gibt es in der meinKA-Übersicht der Beruflichen Schulen Karlsruhe.
Alternative Schulen in Karlsruhe
Waldorfschule Karlsruhe
In der anthroposophischen Menschenkunde nach Rudolf Steiner, liegt der pädagogische Ansatz der über 200 Waldorfschulen in Deutschland. Der antrophosophische Grundansatz bedeutet, dass das menschliche Denken, Fühlen und Handeln gleichermaßen geschult werden sollte und dementsprechend werden die Schulfächer an den Waldorfschulen ausgelegt. Intellektuell-kognitive Fächer haben den gleichen Stellenwert wie künstlerisch-kreative und handwerklich-praktische Fächer. Walddorfschulen sind staatliche genehmigt, befinden sich in freier Trägerschaft und sind als Gesamtschule von der Grundschule bis zum Gymnasialabschluss aufgebaut.
Der Schultag in Walddorfschulen besteht aus mehreren Unterrichtsformen. Der morgendliche Hauptunterricht, welcher vom Klassenlehrer gehalten wird behandelt über mehrere Wochen ein einzelnes Fach wie Deutsch, Mathe, Sachkunde, Kunst, Geschichte, Biologie, Geographie, Physik und Chemie. Der anschließende Fachunterricht wird von bestimmten Fachlehrern gehalten und beeinhaltet mindestens zwei Fremdsprachen und handwerklich-künstlerische Fächer wie Turnen, Handarbeit oder Musik. Die Leistungsbeurteilung erfolgt in den unteren Klassen nicht über die klassischen Schulnoten. Allerdings sind, um einen staatlich anerkannten Schulabschluss zu erlangen, auch an Waldorfschulen Leistungsbeurteilungen notwendig. So werden in den Abschlussklassen Notenzeugnisse erteilt.
Die Karlsruher Waldorfschule wurde im Jahr 1977 gegründet, befindet sich in der Waldstadt und umfasst von der ersten bis zur 13. Stufe alle Klassen. Jeder Schüler hat in seiner persönlichen schulischen Laufbahn die Wahl, ob er den Hauptschul-, Realschul-, Fachhochschul- oder Abiturabschluss machen möchte. Da sich die Schule in freier Trägerschaft befindet, wird sie zwar vom Staat bezuschusst, doch die Eltern müssen je nach Einkommen ein monatliches Schulgeld bezahlen. Durchschnittlich 180,00 Euro fallen monatlich pro Schüler an – ein Materialgeld von 9,00 Euro zusätzlich erhoben.
Montessorischulen der Fächerstadt
Alternative Schularten in Deutschland gibt es diverse und die verbreitetste ist die Montessori-Schule mit rund 500 Bildungseinrichtungen. Teilweise sind sie nur als Grundschulen, in manchen Fällen auch als weiterführende Oberschule organisiert. Die pädagogische Richtung der Montessori-Schulen richtet sich nach der italienischen Kinderärztin und Namensgeberin Maria Montessori. Das Konzept besteht aus der Bildung durch Freude an der Leistung, Eigenmotivation, Eigeninitiative und durch individualisiertes Lernen. Reguläre Schulnoten und Frontalunterricht gibt es in dieser Schulform nicht.
Die Schüler erarbeiten die Lehrinhalte in ihrem eigenen Tempo und haben sämtliche Lernmaterialien zu ihrer Verfügung. Außerdem sollen die Schüler in den jahrgangsdurchmischten Klassen voneinander lernen und Selbstständigkeit, Mut und Eigenverantwortung entwickeln. Statt eines Zeugnisses erhalten die Schüler einen Leistungsbericht am Ende des Schuljahres und der Entwicklungs- und Lernprozess wird dokumentiert. Grundsätzlich können alle staatlichen Schulabschlüsse vom Hauptschulabschluss bis zum Fachabitur an einer Montessori-Schule erreicht werden, allerdings müssen die Absolventen die Prüfungen extern an einer staatlichen Schule ablegen. Abgesehen von dem staatlichen Schulabschluss, absolvieren die Schüler am Ende der neunten Klasse eine große Projektarbeit mit einem theoretischem und praktischem Teil sowie einer Präsentation vor einem Publikum, den sogenannte Montessori-Abschluss.
Auch die Montessori-Schulen in Karlsruhe befinden sich in freier Trägerschaft und so fällt auch hier ein monatliches Schulgeld an. Im Durchschnitt betragen die monatlichen Kosten pro Schüler etwa 300,00 Euro, je nach Bundesland und Einkommen der Eltern. 1999 wurde die erste Schule gegründet und mittlerweile gibt es sechs Grundschulen und eine Gemeinschaftsschule in der Region Karlsruhe, welche sich nach dem alternativen und freien Schulkonzept richten.
Europaschule in Karlsruhe
Seit dem Jahr 1962 gibt es die Europäische Schule in der Karlsruher Waldstadt. Sie ist eine von 14 Schulen in Europa, welche Kindern aus anderen EU-Staaten ermöglicht einen Schulunterricht in der eigenen Muttersprache zu besuchen. Im Gegensatz zu anderen Schulen in freier Trägerschaft, ist die Europäische Schule eine öffentlich-rechtliche Institution. Das Bildungsangebot reicht vom ersten Kindergartentag bis hin zum Hochschulreifen-Abschluss. Der Kindergarten kann von Kindern ab dem vierten Lebensjahr besucht werden.
Jeder Schüler kann die kostenpflichtige Europäische Schule in Karlsruhe besuchen und hat die Wahl zwischen den Unterrichtssprachen Deutsch, Englisch und Französisch. Das Europäische Schulsystem besteht aus zwölf Klassenstufen: Klasse eins bis fünf bilden die Grundschule und ab Klasse sechs beginnt die Oberstufe. Neben den Hauptfächern, wie der Muttersprache, einer Fremdsprache und Mathematik und den Nebenfächern werden Aktivitäten in gemischten sprachlichen Gruppen unternommen um Verständnis für andere Sprachen und Kulturen zu entwickeln.
Das Notensystemgibt es erst ab der Oberstufe und es unterscheidet sich deutlich vom deutschen System. Es gibt Noten von null bis zehn sowie eine zusätzliche mündliche Note in jedem Fach. Das jährliche Schulgeld wird nach verschiedenen Kategorien berechnet, welche auf der Internetseite der Europäischen Schule einsehbar sind.
Offenheit, Toleranz, Respekt, menschliche Werte und keine Belastung durch kulturelle Vorurteile, sind die Werte dieser Schule. Wer in Karlsruhe also großen Wert auf multikulturelle Erziehung und mehrsprachigen Unterricht legt, ist in der Europäischen Schule genau richtig.