Nachrichten
Krise im Gastgewerbe: Dehoga fordert erneute Mehrwertsteuer-Senkung für Gastro

Nachrichten Krise im Gastgewerbe: Dehoga fordert erneute Mehrwertsteuer-Senkung für Gastro

Quelle: Felix Kästle/dpa
dpa

Das Geschäft von Restaurants und Cafés läuft gerade nicht gut – die Umsätze sinken. Der Gaststättenverband macht dafür die Politik verantwortlich. Und setzt auf die nächste Bundesregierung.

Angesichts der Krise im Gastgewerbe fordert der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) im Südwesten eine erneute Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen. «In der Gastronomie unseres Landes herrscht Alarmstufe Rot», sagte Dehoga-Landeschef Fritz Engelhardt. Zahlreiche Betriebe hätten schon aufgegeben, andere stünden mit dem Rücken zur Wand. Für die Lage verantwortlich macht Engelhardt insbesondere die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer zu Jahresbeginn. «Wenn die nächste Bundesregierung diesen steuerpolitischen Irrweg nicht korrigiert, wird es für uns weiter abwärtsgehen.»

Für Speisen in Restaurants oder Cafés war der Mehrwertsteuersatz während der Corona-Pandemie zur Entlastung der Branche vorübergehend von 19 auf 7 Prozent gesenkt worden. Diese Ausnahmeregelung wurde wegen der Energiekrise mehrmals verlängert, zuletzt bis Ende 2023. Seit dem Jahreswechsel gilt wieder der höhere Satz von 19 Prozent. Bei Getränken war dieser Steuersatz über die Jahre gleich geblieben.

Engelhardt zufolge schaffen es nur knapp 15 Prozent der Betriebe, die Preiserhöhungen, die aufgrund der höheren Steuer notwendig wären, am Markt durchzusetzen. Der Rest zahle darauf, streiche Investitionen, kürze Öffnungszeiten oder schließt gleich ganz. «Es war eine Entscheidung gegen alle guten Argumente, gegen unsere eindringlichen Warnungen und gegen jede ökonomische Vernunft. Und jetzt treten die Schäden, die wir vorausgesagt hatten, in voller Härte ein», sagte er.

Dehoga-Landeschef sieht Abwärtsspirale

Angesichts von Krisen und Inflation sparen viele Menschen im Südwesten, statt ausgiebig zu konsumieren oder Essen zu gehen. Darunter leidet das Gastgewerbe: In den ersten neun Monaten des Jahres ist der Umsatz in der gesamten Branche nach Daten des Statistischen Landesamtes real – also um höhere Preise bereinigt – um 4,5 Prozent gesunken. Für die Hotellerie wies die Statistik ein Minus von 2,5 Prozent aus, für die Gastro minus 5,7 Prozent.

«Besonders beunruhigend ist, dass sich die Entwicklung im Jahresverlauf nicht verbessert, sondern immer weiter verschlechtert hat», sagte Engelhardt beim Landesdelegiertentag in Stuttgart. Er sehe eine Abwärtsspirale: In der klassischen Speisegastronomie – dazu gehören Restaurants, Gaststätten, Cafés, Imbisse und Eisdielen – lag das Umsatzminus im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 8,2 Prozent. Im September bei 13,3 Prozent. Seit 2019 hätten im Südwesten fast 4.000 Betriebe aufgegeben, viele davon im ländlichen Raum.

 

Weitere Nachrichten

Amnestie: Warum Häftlinge vor Weihnachten früher freikommen können

Es hat schon Tradition: Vor Weihnachten werden einige Häftlinge früher entlassen. Die Maßnahme ist nicht unumstritten. Aber den Gefangenen beschert die sogenannte Weihnachtsamnestie kostbare Zeit.

Verbraucherschützer warnen: Kunden-Info zehn Jahre vor Gas-Stopp

Deutschland will 2045 klimaneutral sein. Dazu gehört auch der Ausstieg aus der Nutzung von Erdgas. Verbraucherschützer mahnen eine rechtzeitige Information für Gaskunden an.

Höchster Kirchturm der Welt: Ulmer Münster ist Titel bald los

Die Sagrada Família in Barcelona soll durch ein begehbares Glaskreuz bald höher sein als das Ulmer Münster. Das Kuriose: Die Firma, die es baut, ist nur einen Steinwurf von Ulm entfernt.

"Ich war wie von Sinnen": Mann gesteht Bluttat im Landkreis Karlsruhe

Eltern wollen die gescheiterte Beziehung ihrer Kinder kitten. Am Ende ist der Vater des Schwiegersohns tot und ein Ehepaar steht unter Mordverdacht. Im Prozess nimmt der Mann alles auf sich.

Festnahme in Bretten: Teenager macht zwei Einbrüche in einer Nacht

Ein Jugendlicher ist nach mutmaßlichen Einbrüchen in Obrigheim (Neckar-Odenwald-Kreis) und Heilbronn in Untersuchungshaft gekommen. Eine Fahndung nach seinen beiden Komplizen blieb zunächst erfolglos, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.



















Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.