News aus Baden-Württemberg Maßnahmen gegen Wolfsangriffe kosten Land Millionen
Rund zehn Millionen Euro hat Baden-Württemberg seit 2018 für den Schutz von Nutztieren vor Wolfsangriffen ausgegeben.
Das berichteten «Stuttgarter Zeitung» und «Stuttgarter Nachrichten» (Donnerstag) unter Berufung auf das Umweltministerium.
Weil das Land das bisherige Schutzkonzept anpassen will, dürften die Kosten steigen. Neben Schafen, Ziegen und jungen Rindern sollten auch ältere Tiere miteinbezogen werden, hieß es. Das Land wolle Rinderhaltern verstärkt etwa beim Bau wolfssicherer Zäune helfen. Ein Pilotprojekt mit mehreren Betrieben sei im Schwarzwald geplant.
Wölfe haben bisher im Südwesten elf Rinder angegriffen, berichteten die Blätter mit Verweis auf Zahlen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg. Acht davon seien gestorben.
Der FDP-Landtagsabgeordnete Klaus Hoher sagte den Zeitungen: «Die Landesregierung hat sich einseitig auf den Schutz des Wolfes konzentriert. Der Wolf ist aber nicht vom Aussterben bedroht, dafür bald die Weidetierhaltung.» Der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind, Markus Kaiser, sagte: «Die Rinderhalter sind nervös, die Mehrheit redet vom Aufhören, wenn der Wolf kommt.»
In Baden-Württemberg gelten drei Wölfe als sesshaft, allesamt Rüden im Schwarzwald. Zwei von ihnen streunen durch den Süden. Als sesshaft gilt ein Wolf, wenn ein eindeutig zuzuweisender Nachweis auch nach sechs Monaten gefunden wird. Zur Einordnung: In Deutschland leben insgesamt 161 Wolfsrudel, 43 Paare und 21 sesshafte Einzeltiere.
Jüngst machte ein Foto aus einer Fotofalle in der Schluchsee-Region Schlagzeilen, weil es zwei Wölfe zeigt. Fachleute vermuten, dass es sich um ein Pärchen handelt. Das könnte Nachwuchs zeugen.
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