News aus Baden-Württemberg Mehr Wildschweine erlegt zum Schutz vor Schweinepest
Zehntausende Wildschweine haben die baden-württembergischen Jäger in der vergangenen Saison vor die Flinte bekommen. Sie mussten selten zuvor so oft abdrücken. Gründe sind der warme Winter und vor allem die Sorge vor der Afrikanischen Schweinepest.
Nicht zuletzt zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest haben die baden-württembergischen Jäger im abgelaufenen Jagdjahr 2019/20 (bis 31. März 2020) deutlich mehr Wildschweine erlegt als in den meisten Jahren zuvor. Insgesamt kamen laut Jagdstatistik rund 75 000 Wildschweine zur Strecke. Das ist nach Angaben des Agrarministeriums das zweithöchste Ergebnis seit Beginn der Aufzeichnungen Mitte der 1950er-Jahre. Im vergangenen Jahr waren noch rund 48 000 Wildschweine erlegt, aber auch überfahren worden oder verendet. Milde Winter, Maisanbau in der Landwirtschaft sowie viele Eicheln und Bucheckern in den Wäldern begünstigen ein Anwachsen der Wildschweinbestände.
Niste sich die Tierseuche in die Wildschweinpopulation ein, trage vor allem die Schwarzwilddichte dazu bei, wie schnell sich der Erreger ausbreiten könne, warnte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU). «Je geringer die Population ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektionsübertragung von Tier zu Tier.» Hauk wirbt unter anderem dafür, im Wildhandel oder beim Metzger gezielt nach Wildfleisch aus heimischer Jagd nachzufragen und so die Jäger zu unterstützen.
Die Afrikanische Schweinepest ist in Deutschland bislang nur in Brandenburg nachgewiesen worden. Gegen die Krankheit gibt es derzeit keinen Impfstoff. Die Tiere sterben in der Regel innerhalb weniger Tage. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich.
In der Jagdstatistik des Landes wird die Zahl der erlegten Tiere gemeinsam aufgeführt mit den verendet aufgefundenen und überfahrenen Tieren. Neben 74 683 Wildschweinen listet die Bilanz für das vergangene Jagdjahr beispielsweise auch 156 982 Stück Rehwild oder 1420 Stück Rotwild auf.
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