Bauzeitenverzögerung und Neuausrichtung Modernisierung der Karlsruher Stadthalle: 59 Millionen Euro Mehrkosten
Die Karlsruher Stadthalle muss dringend modernisiert werden – doch im Laufe der bisherigen Arbeiten kam es zu vielen Problemen. Karlsruhes Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz informierte Ende Oktober über den aktuellen Stand des Projektes.
Aktueller Stand: „Modernisierung Stadthalle“
Die Stadthalle in Karlsruhe wird nach den Probeläufen ab Mitte 2025 wieder zum innerstädtischen Treffpunkt für Bürgerinnen und Bürger, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Karlsruhe.
Im gemeinderätlichen Begleitgremium zum Projekt informierte Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz nun über den aktuellen Stand. Da eine weitere konstruktive Zusammenarbeit mit dem bisherigen Haustechnik-Planer nicht mehr möglich war, hatte das Vertragsverhältnis beendet werden müssen, wird informiert.
Hierdurch ergaben sich Bauverzögerungen und Kostensteigerungen. Die Planungsleistungen Technische Ausrüstung wurden neu an die integrale Planungsgesellschaft SSP AG vergeben. Deren Planungsteam hat bisher alle Meilensteine eingehalten und liegt im Zeitplan, so die Stadt.
Neuausrichtung & Schwerpunkt bei Nachhaltigkeit
„Im letzten halben Jahr wurde die bisherige technische Planung ergänzt und in wesentlichen Teilen neu konzipiert“, stellte Matthias Kraemer, Gesamtplanungskoordinator, fest. Vor allem die Lüftungs- und Sprinklertechnik seien optimiert worden. Hierdurch konnte zugleich ein Schwerpunkt bei Nachhaltigkeit und Energieeinsparung gesetzt und die Nutzungsqualität erweitert werden.
Darüber hinaus gibt es aufgrund der Corona-Pandemie erweiterte technische Anforderungen für Kongresse und Veranstaltungen. Künftig müssen digitale, hybride, aber auch analoge Formate in der modernisierten Stadthalle abgebildet werden können. Deshalb sind verschiedene Technikkomponenten neu zu beschaffen und eine effizientere Licht-, Medien- und Audiotechnik ist vorgesehen.
„Aufgrund der neuen technischen Planung können erhebliche CO2-Einsparungen erzielt werden“, sagt Andreas Ringle, stellvertretender Leiter des Amts für Hochbau und Gebäudewirtschaft (HGW). So könne als Folge der neuen Technikplanung, welche die Raumluft- und Kühl-Aggregate auf dem Dach überflüssig macht, das Dach teilweise begrünt und mit Photovoltaik versehen werden. Die Gebäudekühlung erfolge mit Brunnenwasser und zur Reduzierung der Wärmelasten werde die Oberlichtverglasung in den Foyers mit Sonnenschutz versehen.
Stadthalle: Gesamtkosten rund 135 Millionen Euro
Durch die Bauverzögerungen und Neuausrichtung ergeben sich Mehrkosten von insgesamt rund 59 Millionen Euro. Allein die Preissteigerungen bis zur Fertigstellung machen nach aktueller Einschätzung rund 18,5 Millionen Euro aus. Der vorgezogene Bauunterhalt, die neue Technik und die corona-bedingte Veranstaltungstechnik schlagen mit insgesamt 16 Millionen zu Buche.
Durch die Bauzeitverschiebung und die erforderlichen Planungskosten ergeben sich weitere 17,5 Millionen Euro Mehrkosten. Darüber hinaus wird das Budget für Projektrisiken um 7 Millionen Euro erhöht. Die Gesamtkosten beziffert die Verwaltung damit auf insgesamt rund 135 Millionen Euro, informiert die Stadt weiter.
Die Modernisierung sei wirtschaftlichste Lösung
„Trotz des erhöhten Gesamtaufwands bleibt die Modernisierung des Bestands mit Erneuerung der Technik im Vergleich zu einem Abriss und Neubau weiterhin die wirtschaftlichste Lösung“, sagt Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz.
Darüber hinaus werde die Stadt Karlsruhe ihre Schadensersatzansprüche gegen den ehemaligen Haustechnikplaner aufgrund dessen mangelhafter Planungsleistung geltend machen.
Ende 2024 soll gemäß dem aktuellen Rahmenterminplan die neue Stadthalle fertiggestellt sein. Dem folgt bis zur eigentlichen Eröffnung Mitte 2025 ein Inbetriebnahmeprozess mit Probeläufen bei einzelnen Veranstaltungen.
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