News aus der Fächerstadt Müll-Situation in Karlsruhe: Stadtreinigung erreicht Leistungsgrenze
Das achtlose Wegwerfen von Abfällen stellt bereits seit längerer Zeit ein großes Problem in Karlsruhe dar und die Müll-Situation hat sich seit der Corona-Pandemie noch verschärft. Es ist teilweise eine Verdopplung des Müllaufkommens zu verzeichnen.
Mehr Müll: Trend nach draußen & To-Go-Konsum
„Littering“ – das achtlose Wegwerfen von Abfällen, hat mit der Corona-Pandemie in der Stadt Karlsruhe deutlich zugenommen. Der Trend nach draußen zu gehen, hat unter anderem auch den Konsum von Einwegprodukten erhöht.
Über das verstärkte Müllaufkommen im öffentlichen Raum wurde bei einem gemeinsamen Pressegespräch am Montag, 25. April 2022, mit Gisela Splett, Staatssekretärin im Finanzministerium Baden-Württemberg, Bürgermeisterin und Umweltdezernentin Bettina Lisbach und Olaf Backhaus, Leiter des Amts für Abfallwirtschaft (AfA) sowie AfA-Mitarbeitern, informiert.
| Quelle: Melanie Hofheinz
Eingesammelter Abfälle um 70 Prozent gestiegen
Die Stadtreinigung des AfA umfasst 130 Mitarbeitende, die mehrmals täglich die öffentlichen Müllbehälter in der Fächerstadt leeren und weggeworfenen Unrat, wie Zigarettenkippen, To-Go-Becher und weitere Abfälle, aufzusammeln. Dabei sind die Beschäftigten mit Kehrmaschinen, Schaufel und Besen sowie Greifzangen unterwegs.
Bedingt durch die Corona-Pandemie haben die Kehrichtmengen aus den Straßenkehrmaschinen im Vergleich zu 2020 um rund 12 Prozent zugenommen. Die eingesammelten Abfälle der Straßenreinigung sind um 70 Prozent gestiegen. Im Vergleich zu 2019 haben die sich sogar nahezu verdoppelt, teilt das AfA mit.
Mehr Müllbehälter wurden aufgestellt. | Quelle: Melanie Hofheinz
Maßnahmen gegen das hohe Müllaufkommen
Insgesamt hat sich die Müll-Situation im öffentlichen Raum verschärft und auch die Beschwerden über Verschmutzungen und Abfälle sind beim AfA um rund 30 Prozent gestiegen – im Jahr 2021 wurden 4.785 Beschwerden gezählt. Es wurden daher bereits einige Maßnahmen unternommen.
So ist das AfA beispielsweise jedes Wochenende an den Hotspots, wie beispielsweise der Günther-Klotz-Anlage, mit zusätzlichen Touren aktiv. Die Anzahl an Müllbehältern in den Parks und auf den innerstädtischen Plätzen wurde ebenfalls erhöht. Zusätzliche Spätschichten, insbesondere an Schönwettertagen, sind ebenfalls umgesetzt worden.
| Quelle: Melanie Hofheinz
Folgen, Gefahren & Appell an die Bevölkerung
Da weggeworfener Abfall oftmals Tiere, wie Ratten oder Krähen anlockt, mussten bereits Kammerjäger aktiv werden, wurde mitgeteilt. Besonders am Wochenende hinterlassen die Menschen viele Abfälle – und diese schaden nicht nur der Umwelt und dem Stadtbild, sondern stellen auch eine Gefahr für andere Menschen dar.
So können durch Scherben und Glassplitter Kinder auf Spielplätzen verletzt werden. Zerbrochenes Glas auf Wegen kann zudem schnell zu einem Platten bei Fahrradfahrern oder Rollstuhlfahrern führen. Daher ist ein schneller Reinigungseingriff sehr wichtig, so das AfA weiter. Allerdings stößt die Stadtreinigung mittlerweile personell und finanziell an ihre Grenzen.
„Eine saubere Stadt ist eine Gemeinschaftsaufgabe“
Aus diesem Grund muss auch die Bevölkerung ihren Teil für ein sauberes Karlsruhe beitragen. „Ein sauberes Karlsruhe funktioniert nur gemeinsam“, erklärt das AfA.
„Eine saubere Stadt ist eine Gemeinschaftsaufgabe“, stimmt Bürgermeisterin Lisbach zu und erklärt: „Wichtig ist es, Müll zu vermeiden und auf Mehrwegprodukte zu setzen. Abfall gehört in die Mülleimer oder kann auch wieder mit nach Hause genommen werden.“
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