News
Vogelzählung: Amsel in Baden-Württemberg weniger gesichtet

News Vogelzählung: Amsel in Baden-Württemberg weniger gesichtet

Quelle: Jens Büttner
dpa

Amsel, Meise, Fink und Sperling – sind alle Vögel noch da? Einige Arten lassen sich gerade weniger blicken.

Amseln sind in baden-württembergischen Gärten und Parks derzeit etwas weniger zu sehen als im Vorjahr. Zwar wird die Amsel nach dem Haussperling sowie der Kohl- und Blaumeise mit dem Feldsperling noch am häufigsten gesichtet, wie aus der Mitmach-Aktion «Stunde der Wintervögel» hervorgeht. Die Vogelzählung fand am zweiten Januarwochenende statt. Der traditionell dunkelgefiederte Vogel gelte Naturschützern aber als «Sorgenkind», teilte der Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg in Stuttgart mit.

Amsel-Population leidet noch an Virus-Folgen

Die Amsel muss sich laut Nabu noch vom Ausbruch des Usutu-Virus im Sommer 2024 erholen. Im bundesweiten Vergleich kam sie im Südwesten mit minus acht Prozent aber noch glimpflich davon, bundesweit brach die Zahl der Zählung zufolge um 18 Prozent ein.

Weniger Gezwitscher im Garten

Dass weniger Vögel in Gärten sind, wird schon länger beobachtet. Trotz des unangefochtenen ersten Platzes verzeichnete der Haussperling nach der Zählung Einbußen – ebenso der Grünfink.

Mit etwas über 32 Vögeln pro Garten ist die Zahl der Vögel dem Nabu zufolge weiter auf niedrigem Niveau. In den vergangenen 15 Jahren habe jeder Garten im Südwesten mindestens zehn Vögel verloren. Als Gründe werden zu wenig Lebensraum, weniger Nahrung wie Insekten sowie Krankheitserreger genannt.

Kernbeißer und Bergfinken häufiger zu sehen

Kernbeißer wurden hingegen doppelt so häufig wie im Vorjahr gemeldet, Bergfinken tauchten sogar dreimal so oft auf wie noch 2024. Auch die Schwanzmeise wurde in diesem Winter öfter gesichtet.

Viele Tausende zählen mit

Über 14.000 Menschen im Südwesten nahmen sich am zweiten Januarwochenende eine Stunde Zeit, Vögel am Futterhaus, im Garten, auf dem Balkon oder in Parks zu beobachten und zu zählen. In rund 10.000 baden-württembergischen Gärten registrierten die Teilnehmenden 310.000 Vögel aus 110 Arten.

Die «Stunde der Wintervögel» ist nach Nabu-Angaben «Deutschlands größte wissenschaftliche» Mitmach-Aktion. Sie fand zum 15. Mal statt. Die nächste Vogelzählung ist mit der «Stunde der Gartenvögel» vom 9. bis 11. Mai geplant.

Es geht um das Erkennen von Tendenzen

Die Fachleute erhoffen sich dadurch Erkenntnisse über langfristige Veränderungen in der Vogelwelt. Ein wissenschaftlich fundierter Vergleich zwischen den Jahreswerten ist unter anderem wegen der immer etwas unterschiedlichen Datengrundlage zwar nicht möglich. Es können aber mögliche Entwicklungen erkannt werden. Es gehe nicht um absolute Zahlen, sondern um Trends, so der Nabu. Je länger man solche Datensätze erhebe, desto stabiler seien die Beobachtungen.

 

Weitere Nachrichten

Tote Ziegen und Wolfssichtung bei Forbach: Experten prüfen Ziegenrisse

Vor rund zwei Wochen nimmt eine Fotofalle zwei Wölfe auf. Jetzt werden den Behörden zwei tote Ziegen gemeldet. Ist ein Wolf für die toten Tiere verantwortlich?

Polizeistatistik: So häufig sind Unfallfluchten in Baden-Württemberg

Nicht immer geht es nur um Blechschäden - Fahrer lassen auch Verletzte oder Tote einfach zurück. Wie sich die Zahlen entwickeln und was der Innenminister dazu sagt.

WM-Effekt und Laufschuhe: Auf diese Sporttrends wird 2026 gesetzt

Intersport setzt 2026 auf einen Effekt durch die Fußball-WM und neue Trends im Sportartikelmarkt. Warum gerade Laufschuhe und Outdoor-Produkte dabei eine wichtige Rolle spielen.

Sonne und Frost am Wochenende – Schnee zu Silvester möglich

Nach sonnigen Tagen könnte es in Baden-Württemberg zu Silvester schneien. Das lässt Wintersportler und Schnee-Fans hoffen.

Mehr als 2.000 Demos zum Nahost-Konflikt in Baden-Württemberg

Mehr als 164.000 Menschen auf den Straßen, Tausende Polizeistunden und ein Angriff mit einer Axt: Wie der Nahost-Konflikt sich auf Baden-Württemberg auswirkt.

Laut Verband: Deutscher Weinanbau steckt "in historischer Krise"

Das Geschäft der Winzerinnen und Winzer hängt stark von günstigem Wetter ab – aber auch von der Marktlage. Die wirtschaftlichen Bedingungen seien «dramatisch», heißt es in einem neuen Bericht.






















Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.