News aus Baden-Württemberg Bunker rücken wegen Ukraine-Kriegs wieder in Fokus
Der Angriffskrieg Russlands weckt Erinnerung an Zeiten des Kalten Krieges. Auch viele vergessene Bunkerbauten rücken so wieder in den Fokus.
Mit dem Krieg und der Bombardierung von Wohnhäusern in der Ukraine rückt auch im Südwesten die Frage nach Luftschutzbunkern wieder stärker in den Vordergrund. Wie viele Bunker es in Baden-Württemberg gibt, in denen Menschen vor Luftangriffen Schutz suchen könnten, ist dem Innenministerium in Stuttgart derzeit nicht bekannt, wie eine Sprecherin mitteilte.
Der Bund hat den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine jedoch als Anlass genommen, eine Bestandsaufnahme der Schutzräume anzustoßen – auch in Baden-Württemberg. Ursprünglich gab es laut der Sprecherin 547 öffentliche Schutzräume im Land mit Platz für mehr als 400.000 Menschen.
Doch die Erhaltung der öffentlich zugänglichen Schutzräume wurde 2007 nach einem gemeinsamen Entschluss von Bund und Ländern eingestellt. Neue Bunker wurden den Angaben zufolge bereits seit dem Ende des Kalten Krieges in den 90er Jahren nicht mehr gebaut. Die Zahl der Schutzräume zeige aber auch: Selbst im Kalten Krieg habe es nicht für jede Bürgerin und jeden Bürger in Baden-Württemberg Platz in einem öffentlichen Schutzraum gegeben, teilte die Sprecherin mit.
Die Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges befinden sich heute demnach vor allem in privatem Eigentum und dem der Kommunen. Bei ihrer Bestandsaufnahme wollen die Behörden nun prüfen, welche der Schutzräume noch bestehen und wie gut diese im Ernstfall schützen würden.
Viele der als Bunker tauglichen Gebäude sind mittlerweile in Vergessenheit geraten oder werden nicht als solche wahrgenommen, weil sie etwa als Tiefgarage dienen. So steht etwa noch heute in einem Wohngebiet von Friedrichshafen ein Betonbunker aus dem Zweiten Weltkrieg mitten an einer Straße. Auch in einer Tiefgarage in Langenargen (beide Bodenseekreis) gibt es einen Luftschutzraum, der gebaut wurde, um als Schutz vor Bombenangriffen zu dienen. All diese Gebäude kommen nun auf den Prüfstand, um im Kriegsfall den Menschen im Südwesten Schutz zu bieten.
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