News aus Baden-Württemberg
Deutschland Schlusslicht im Kampf gegen Tabakkonsum

News aus Baden-Württemberg Deutschland Schlusslicht im Kampf gegen Tabakkonsum

Quelle: Pixabay
dpa

Deutschland ist nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) europäisches Schlusslicht im Kampf gegen den gesundheitsschädlichen Tabakkonsum.

«Die Politik hat weitgehend versagt bei der Tabakkontrolle», sagt Ute Mons bei der Vorstellung des DKFZ-Raucheratlas am Dienstag. Es gebe anders als in anderen Ländern keine umfassende Strategie, Menschen zu motivieren, mit dem Rauchen aufzuhören, sagte die Expertin für Krebsprävention in Heidelberg. Wirksame Maßnahmen seien etwa kostenlose Entwöhnkurse, Stopp jeglicher Werbung von Tabakprodukten und deutliche Erhöhungen der Tabaksteuer. Solche Schritte sei Deutschland nicht oder nur zögerlich angegangen. So sei immer noch Tabakwerbung in Tankstellen und Supermärkten erlaubt.

Über den Preis seien vor allem Jugendliche vom Einstieg ins Rauchen abzuhalten. Der Anteil der Raucher beträgt bei den Jungen 6 Prozent und bei den Mädchen bei 5,2 Prozent. In der Gruppe der 25- bis 69-Jährigen raucht fast jede vierte Frau. Bei den Männern ist es ein knappes Drittel. Der Atlas zeigt auch einen deutlichen Zusammenhang zwischen Tabakkonsum und Bildung: Beinahe 60 Prozent aller Raucher und knapp 50 Prozent aller Raucherinnen haben keinen Schulabschluss.

Mons forderte stärkere Anstrengungen für einen Rauchstopp bei den mittleren Altersgruppen. «Diese sind bei den Bemühungen um einen Rauchstopp vernachlässigt worden.» Die geburtenstarken Jahrgänge der Baby-Boomer zeigten jetzt die Folgen des schädlichen Konsums. Der Weg aus starker Abhängigkeit sei leichter zu finden, wenn sich niedergelassenen Ärzte, Versicherungen und Suchtberatungsstellen vernetzten. Finanzielle Hürden zur Rauchentwöhnung müssten abgebaut werden. DKFZ-Chef Michael Baumann wies darauf hin, dass der Entzug auch bei Krebs-Kranken noch Sinn habe. So könne das Risiko von Rückfällen und Neuerkrankungen reduziert werden.

Die Zahl der infolge des Rauchens an Krebs Erkrankten lag laut DKFZ im Jahr 2018 bei 85 000. 127 000 Menschen starben an den Folgen des Tabakkonsums. Das sind gut 13 Prozent aller Todesfälle.

Überdies kritisieren die Experten den Einfluss der Lobby der Tabakindustrie auf die Politik. Die Kontakte zwischen Lobbyisten und Politik seien nicht transparent genug. Während das Bundesgesundheits- und Bundesagrarministerium diese offenlege, verweigerten dies das Bundesfinanz- und Bundeswirtschaftsministerium.

 

Weitere Nachrichten

Weihnachtsgeschäft: Goldpreis färbt auf Schmuck- und Uhrenbranche ab

«Deutschland spart, aber nicht am Schmuck», heißt es von den Juwelieren. Dabei sind vier- und fünfstellige Preise keine Seltenheit. Doch auch wenn die Kassen klingeln, gehen manche Zahlen zurück.

Im Kampf gegen Tigermücke setzen Experten auf Bevölkerung

Das Wetter war 2024 ideal für die Asiatische Tigermücke. Die Bekämpfung des aggressiven Insekts läuft auf Hochtouren. Nun wollen die Fachleute ihre Strategie erweitern.

Neuer Fahrplan: Bessere Verbindungen und wegfallende Züge im Bahnverkehr

Ab Sonntag gilt bei der Bahn ein neuer Fahrplan. Er bringt unter anderem neue Verbindungen - auch für Fahrgäste in Baden-Württemberg.

Zoll warnt vor Gefahren bei Feuerwerkskauf

In das Neue Jahr feiern viele Menschen mit Feuerwerk. Beim Kauf solle man aber aufpassen, meint der Zoll.

Vergünstigungen bei Eintritten: Land will Ehrenamtskarte 2025 flächendeckend einführen

Wer sich bei etwa bei der Feuerwehr engagiert, kann in einigen Regionen im Südwesten Vergünstigungen bei Eintritten bekommen. Bald sollen noch mehr Freiwillige profitieren.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 













Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.