Eröffnung ist für Sommer 2020 geplant IKEA in Karlsruhe – schwedischer Möbelriese in der Fächerstadt
Wer die Namen Billy, Klippan oder Pax hört weiß, es handelt es sich um Produkte des schwedischen Möbelhauses IKEA. Die Karlsruher mussten für Produkte des Möbelgiganten bislang bis nach Walldorf fahren – 2020 soll der IKEA in Karlsruhe aber eröffnen.
Das ist IKEA
Der IKEA-Konzern blickt mittlerweile auf eine über 75-jährige Geschichte zurück. Der Ursprung liegt in Schweden, wo zunächst nur Dinge wie Kugelschreiber, Brieftaschen, Bilderrahmen oder Nylonstrümpfe verkauft wurden. Doch bereits wenige Jahre nach der Gründung wurden die ersten Möbel verkauft und sogar verschickt. 1956 kamen die dann sogar selbst entworfenen Möbel nicht mehr am Stück, sondern als Bausatz in den Karton. So wurden die Montage- und Versandkosten verringert.
Diesem Prinzip ist IKEA bis heute treu geblieben: Die Möbel können in Showrooms in den Einrichtungshäusern angeschaut werden, verkauft werden dann bereits verpackte Bausätze, die der Hobbyhandwerker dann selbst aufbauen soll. Insgesamt macht der Konzern einen Umsatz von rund 36,3 Milliarden Euro. In Deutschland betreibt IKEA mittlerweile 53 solcher Einrichtungshäuser, Nummer 54 soll bald in Karlsruhe eröffnen.
Planung für IKEA in Karlsruhe
Bei IKEA gibt es schon lange das Interesse, in Karlsruhe eine Filiale zu eröffnen. 1990 fragte der Konzern erstmals in der Stadtverwaltung an, ob eine Fläche für den Bau eines Einrichtungshauses zur Verfügung steht. Diese Anfrage wurde allerdings abgelehnt, weil eben keine geeignete Fläche frei war. Zum gleichen Ergebnis kam die Stadt bei einer weiteren Anfrage um Jahr 2001. Auch Ettlingen, Baden-Baden und Pforzheim erteilten IKEA Absagen. In Rastatt endet eine Anfrage sogar vor Gericht, weil das Regierungspräsidium die Planungen von IKEA zurückwies. Das Verwaltungsgericht gab dem Regierungspräsidium allerdings recht – die Suche musste also weitergehen.
Es sollte bis 2014 dauern, bis in Karlsruhe eine Fläche für IKEA gefunden wurde: An der Durlacher Allee direkt gegenüber des Möbelhauses XXXL Mann Mobilia. Auf dem Gelände waren zuvor ein Intersport-Markt sowie der Parkplatz des Autovermieters Europcar. Diesen wurde gekündigt, damit war der Weg frei für den Start der Bauarbeiten. Es wird aber noch einige Monate andauern, bis dieser IKEA sich bei den bestehenden Karlsruher Möbelhäuser einreihen kann.
Bau von IKEA in Karlsruhe
Ende 2016 begannen auf dem Grundstück zwischen Durlacher Allee, Weinweg und Gerwigstraße die vorbereitenden Arbeiten. Zunächst wurden die Gebäude abgerissen, und der Baugrund aufgearbeitet. Diese Arbeiten stellten sich allerdings als problematischer und zeitintensiver heraus, als ursprünglich geplant. Altlasten von einer ehemaligen Mülldeponie und einer Tankstelle mussten zunächst beseitigt werden. Damit war klar, dass der eigentlich geplante Eröffungstermin für 2018 nicht zu halten war.
Nach den Startschwierigkeiten hat der Bau des Einrichtungshauses allerdings mehr und mehr an Fahrt aufgenommen. Nun entsteht auf dem relativ kleinen Gelände ein recht großes Gebäude. Gebaut wird eine Niederlassung mit zwei Etagen für die Verkaufsfläche und drei darüber liegenden Parkdecks. Später finden hier 1.300 Autos und etwa 300 Räder Platz. Für das äußere Erscheinungsbild wurde eigens ein Gestaltungswettbewerb aufgerufen.
Eröffnung IKEA in Karlsruhe
Nach dem aktuellen Stand der Planungen, eröffnet IKEA in Karlsruhe im Sommer 2020. Ein genaues Datum steht allerdings noch nicht fest. Bereits jetzt werden Vorbereitungen für den erwarteten Verkehr getroffen: Die Straßen rund um den Neubau werden angepasst, damit der Verkehr nicht zum Erliegen kommt. Mit seiner Lage nahe der A5-Anschlussstelle Karlsruhe-Durlach wird vor allem auf die Durlacher Allee mit deutlich mehr Autos gerechnet. Noch offen ist der Umbau der Bahnhaltestelle Weinweg. Die Planer gehen nämlich derzeit davon aus, dass rund 30 Prozent der Kunden ohne Auto kommen werden.