News aus Baden-Württemberg
Klimawandel bringt wärmeliebende Pflanzen an den Rhein

News aus Baden-Württemberg Klimawandel bringt wärmeliebende Pflanzen an den Rhein

Quelle: Boris Roessler
dpa

Melonen und Feigen: Die Pflanzenwelt des Rheins ändert sich teils. Experten erwarten langfristig eine Annäherung an ein «mediterranes Regime».

Wärmeliebende Pflanzen wie Melonen und Chia könnten sich nach Einschätzung der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in Zukunft öfter am Rhein finden. «Auch Platanen und Feigen, typische Begleiter der Flussufer im Mittelmeerraum, könnten künftig zunehmen und Weidengehölze zurückdrängen», teilte der BfG-Biologe Peter Horchler in Koblenz der Deutschen Presse-Agentur mit.

Im Zuge des Klimawandels sei es wahrscheinlich, dass sich die «Abflussverhältnisse» am Rhein «dauerhaft hin zu einem mediterranen Klimaregime verschieben» könnten. Die Zeitfenster mit optimalen Bedingungen für das Wachstum von Pflanzen wie Zucchini und Melonen dürften sich vergrößern, so dass sie auch Früchte hervorbringen könnten.

Vermutlich gelangen die Samen laut Horchler zum Beispiel über Kläranlagen und über Küchenabfälle etwa aus Kleingärten ins Rheintal. Im historischen Niedrigwasser 2018 waren Tomaten auf Kiesbänken reif geworden. Auch die ursprünglich aus Afrika stammende Wassermelone fand sich hier. Die Früchte blieben jedoch klein.

Bei Tieren lassen laut dem BfG-Experten Sebastian Flues Niedrigwasser und gleichzeitig erhöhte Wassertemperaturen in längeren Hitzeperioden den Energiebedarf des Stoffwechsels stark steigen. Das könne zeitweise zum Massensterben etwa von Fischen und Muscheln führen. Welche Tierarten im Zuge des Klimawandels am Rhein langfristig verschwinden und welche sich neu ansiedeln könnten, lasse sich noch nicht vorhersagen.

Auch wenn es nach dem Herbstbeginn wieder öfter regnet: Der im langjährigen Durchschnitt wasserärmste Monat des Mittelrheins ist der Oktober. Zuvor hat die Verdunstung am Boden und über die Blätter von Pflanzen im Flussgebiet viel Wasser aufgezehrt. In den Alpen kommt laut BfG hinzu, dass «im Herbst oft bereits Frost Einzug hält und zu Schnee und Eis gefrorene Niederschläge nicht abflusswirksam werden».

 

Weitere Nachrichten

Laut Studie: ChatGPT und andere Tools Alltagswerkzeug für Jugend

Künstliche Intelligenz ist aus dem Alltag Jugendlicher kaum noch wegzudenken. Warum laut Studie gerade ChatGPT und Co. beim Lernen und in der Schule eine wichtige Rolle spielen.

Neuer "Schuldneratlas": 640.000 Menschen in Baden-Württemberg überschuldet

Krisen, steigende Preise und schwindende Reserven: Warum plötzlich auch gutverdienende Baden-Württemberger in die Schuldenfalle rutschen.

Arztmangel auf dem Land: Supermarkt testet Arzttermine zwischen Käse und Kasse

Der Ärztemangel spitzt sich zu - vor allem auf dem Land fehlen Haus- und Fachärzte. Eine Supermarktkette bietet deshalb mit einem Klinikbetreiber Videosprechstunden an - direkt hinter den Kassen.

An diesen Bahnhöfen ist am Wochenende mehr Polizei zu sehen

Zwei Bahnhöfe im Südwesten stehen am Wochenende besonders im Fokus der Polizei. Was steckt hinter der Aktion?

Häusliche Gewalt: Schutz vor Gewalt - Was die Fußfessel leistet - und was nicht

Mit der elektronischen Fußfessel will Baden-Württemberg Opfer von Gewalt besser schützen. Was das neue Gesetz vorsieht – und wo die Grenzen der Technik liegen.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 




Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.