Nachrichten
Laut Krankenkasse: Schwangere testen häufiger auf Gendefekte

Nachrichten Laut Krankenkasse: Schwangere testen häufiger auf Gendefekte

Quelle: Hendrik Schmidt/dpa
dpa

Seit 2022 zahlen die Krankenkassen werdenden Müttern den Test auf genetische Veränderungen wie etwa Trisomie 21. Das eigentliche Ziel wird dadurch aber offenbar nicht erreicht.

Schwangere lassen ihre ungeborenen Kinder immer häufiger mithilfe eines Bluttests auf mögliche Gendefekte untersuchen. Das geht aus einer Analyse der Krankenkasse Barmer hervor, die dafür Abrechnungsdaten ihrer Versicherten auswertete. Demnach ließ im vergangenen Jahr fast jede zweite Schwangere (47,7 Prozent) in Baden-Württemberg einen Bluttest auf Trisomien durchführen. Im Vorjahr waren es noch knapp 25 Prozent aller Schwangeren gewesen.

Die Kosten des Tests werden seit Juli 2022 von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Der nichtinvasiven Pränataltest (NIPT) untersucht das Erbgut des ungeborenen Kindes auf die Trisomien 13, 18 und 21. Er gehört laut der Krankenkasse jedoch nicht zu den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen.

Besonders häufig nehmen den Test der Kasse zufolge ältere Schwangere in Anspruch. Gut 65 Prozent aller Schwangeren über 36 Jahren in Baden-Württemberg ließen ihn im vergangenen Jahr durchführen, berichtete die Kasse unter Berufung auf ihre Abrechnungsdaten. «Trisomien sind selten, die Häufigkeit nimmt jedoch mit dem Alter zu», sagte Barmer-Landeschef Winfried Plötze.

Trisomien haben unterschiedliche schwere Folgen

Bei Trisomien sind bestimmte Chromosomen in den Zellen eines Kindes dreifach statt zweifach vorhanden, was zu körperlichen Fehlbildungen, geistigen Einschränkungen und einer verkürzten Lebensdauer führen kann. Am häufigsten ist Trisomie 21, auch Down-Syndrom genannt. Während viele Betroffene nur leichte Einschränkungen haben und als Erwachsene weitgehend selbstständig leben können, haben Kinder mit Trisomie 13 oder 18 oftmals schwere Fehlbildungen und meist eine stark verkürzte Lebenserwartung.

Das Ziel der Übernahme der Kosten für den Test durch die Krankenkassen war laut Barmer eigentlich, die Zahl invasiver pränataler Untersuchungen zu verringern. Diese Tests, wie etwa eine Fruchtwasseruntersuchung, bergen Risiken wie einen vorzeitigen Blasensprung, Infektionen oder Blutungen. Der Barmer-Analyse zufolge gibt es allerdings bisher keinen Hinweis darauf, dass die Einführung des NIPT die Anzahl invasiver Tests tatsächlich verringert hat.

 

Weitere Nachrichten

Waldbrandgefahrenindex: Waldbrandgefahr steigt im Südwesten

Mehrere Tage kein Regen - das hat Folgen auch für die Natur. Es gilt, ein paar Regeln zu beachten.

Metzingen feiert Maultaschen-Festival - mehr als 150 Sorten

Es soll laut Veranstalter das größte Maultaschen-Fest Deutschlands. Neben klassischen Varianten gibt es auch exotischere und ausgefallene Versionen. Nach der Premiere soll es weitergehen.

Sanierungsbedarf: Gewerkschaft sucht "marodestes Polizeigebäude" im Land

Der Titel ist denkbar unrühmlich - und ging zuletzt vor 15 Jahren nach Ravensburg. Dieses Mal ist sich die Deutsche Polizeigewerkschaft sicher, dass es viele Kandidaten geben wird.

Lkw-Brand am Kreuz Walldorf: Autobahnsperrung, Stau und Frage zur Brücken-Statik

Nach dem Brand eines Lastwagens auf der Autobahn 5 am Kreuz Walldorf muss ein Gutachter die Statik einer Brücke prüfen. Die Brücke sei von dem Feuer in Mitleidenschaft gezogen worden, berichtete ein Polizeisprecher.

Artenschutz: Drei weitere Luchse streifen nun als Stammgäste durchs Land

Luchse sind in der Natur selten. Umso besser, wenn sie auch ins Land gekommen sind, um zu bleiben, sagen die Tierschützer. Das ist nun bei drei weiteren Tieren der Fall. Aber ein Problem gibt's noch.

Spezialkräfte nehmen gesuchten Mann in Karlsruhe fest

Großer Polizeieinsatz am Bahnhof Karlsruhe-Durlach: Ein gesuchter Mann zieht ein Messer - und muss von Spezialkräften überwältigt werden. Was dem 45-Jährigen vorgeworfen wird, ist offen.






















Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.