News aus Baden-Württemberg
Mehr Jobs: Erholung auf Arbeitsmarkt setzt sich fort

News aus Baden-Württemberg Mehr Jobs: Erholung auf Arbeitsmarkt setzt sich fort

Quelle: Hendrik Schmidt
dpa

Ungeachtet des Ukraine-Kriegs und dessen Folgen entspannt sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die Folgen der Corona-Pandemie werden damit schrittweise überwunden. Ein Indiz: Es gibt mehr Jobofferten.

Im Südwesten ist die Zahl der Arbeitslosen im April weiter zurückgegangen. Gemeldet waren annähernd 209.100 Menschen und damit rund 3800 weniger als im Vormonat, wie die Regionaldirektion der Arbeitsagentur am Dienstag in Stuttgart mitteilte.

Die Arbeitslosenquote sank im Vormonatsvergleich um 0,1 Punkte auf nun 3,3 Prozent. Im April 2021 hatte sie noch 4,2 Prozent betragen. Die Zahl der Betriebe mit Kurzarbeit sank gegenüber dem Vormonat.

«Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im April ist durchweg erfreulich!», resümierte der regionale Arbeitsagenturchef Christian Rauch. Er warnte jedoch, dass sich die Langzeitarbeitslosigkeit auf längere Sicht verfestigen könnte. Im April verminderte sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen aber deutlich.

Arbeitgeber meldeten im April rund 25.600 neue Stellenangebote. Das war rund ein Viertel mehr als im Vorjahresmonat, der von den damaligen Corona-Beschränkungen geprägt war. «Der Bestand an gemeldeten Stellen liegt nun wieder auf dem Niveau von April 2019», berichtete die Arbeitsagentur.

Im Südwesten meldeten sich bisher weniger als 300 Geflüchtete aus der Ukraine bei den Arbeitsagenturen. Die nächste Aufgabe sei es, geflüchtete Menschen aufgrund ihrer Qualifikationen in den Arbeitsmarkt aufzunehmen, sagte Rauch.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut teilte mit, die Lage auf dem Arbeitsmarkt sei erfreulich. «Die Zahl der Arbeitslosen ist auf dem niedrigsten Stand seit Ende 2019», sagte die CDU-Politikerin.

«Dass unser Arbeitsmarkt in einer weiterhin unsicheren Lage so stabil bleibt, zeigt, dass die staatlichen Hilfsprogramme wirken.» Liefer- und Auftragsausfälle könnten mit Kurzarbeit ausgeglichen werden.

Auch bei der Arbeitslosigkeit von Jugendlichen unter 25 Jahren steht Baden-Württemberg sehr gut da. Mit einer Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent verzeichnen junge Menschen im April 2022 einen Rückgang um 0,1 Prozentpunkte. Im April 2021 lag die Quote noch bei 3,1 Prozent. «Ich freue mich über die gute Arbeitsmarktentwicklung für junge Menschen im Land. Dennoch hatten wir in Baden-Württemberg 2021 über 10.000 unbesetzte Ausbildungsstellen in vielen attraktiven Berufen. An dieser Situation wird sich in diesem Jahr nicht viel ändern. Da wir dringend Fachkräfte benötigen, ermutige ich die Jugendlichen, sich auf die freien Ausbildungsplätze zu bewerben», sagte die Ministerin mit Blick auf das anstehende Ausbildungsjahr 2022/23.

UBW: Ukrainekrieg und dessen wirtschaftliche Folgen bleiben hohes Risiko für weitere Arbeitsmarktentwicklung

Wolf und Dick: «Stopp russischer Gaslieferungen würde zu massivem wirtschaftlichen Einbruch bei uns führen»

STUTTGART – Die Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg ist im April weiter gesunken. «Der Fortgang des Aufwärtstrends auf dem Arbeitsmarkt ist allerdings alles andere als sicher», sagten Wolfgang Wolf und Peer-Michael Dick, die beiden Hauptgeschäftsführer der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW), am Dienstag in Stuttgart. «Insbesondere der unberechenbare Ukrainekrieg und dessen wirtschaftliche Folgen sind ein hohes Risiko für die weitere Arbeitsmarktentwicklung. So würde ein Stopp der russischen Gaslieferungen zu einem massiven wirtschaftlichen Einbruch bei uns führen», warnten die beiden.

Schon jetzt litten die Unternehmen stark unter den hohen Energie- und Rohstoffpreisen, sagte Wolf: «Die bisherigen Entlastungspakete des Bundes sind wichtig, reichen aber für die Wirtschaft nicht aus. Angesichts der stark gestiegenen Kosten brauchen die Unternehmen u.a. dringend eine Absenkung der Besteuerung von Strom und Erdgas auf den EU-rechtlichen Mindestsatz.» Die Europäische Union habe angesichts der aktuellen Krise eigens die Regeln für Staatshilfen gelockert, bemerkte Dick: «Dieser Spielraum muss nun von der Bundesregierung auch genutzt werden. Hier kann auch Baden-Württemberg – über den Bundesrat – auf die Bundesregierung einwirken.»

 

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