Nachrichten Mixgetränke boomen – Winzer hoffen auf besseren Ertrag
Fruchtige Mischgetränke erobern die Weinregale. Was steckt hinter dem Trend – und warum setzt die Branche auf neue Rezepte?
Sie prickeln und schmecken nach Himbeere, Zitrone oder Grapefruit. Gerade im Sommer sind weinhaltige Mixgetränke mit vergleichsweise niedrigem Alkoholgehalt beim Aperitif beliebt. Auch im Südwesten bietet die Weinbranche fertige Getränke an, die dann den Weg in die Gastronomie und in Supermärkte finden.
Das Weingut Briem am Kaiserstuhl hat bereits seit sechs Jahren einen Mix aus Roséwein, Limette und zugesetzter Kohlensäure im Angebot. Es sieht sich in der Region als einer die Pioniere. «Die Idee kam aus dem Privaten und von Hoffesten, weil die Mischung so gut geschmeckt hat», erinnert sich die studierte Winzerin Fabienne Briem.
Das Mischgetränk wird seit zwei Jahren auf dem Weingut in Ihringen-Wasenweiler (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) abgefüllt. Inzwischen ist auch eine alkoholfreie Version erhältlich. Briem hat die regionalen Klassiker wie Weiß- und Spätburgunder im Programm, inzwischen macht der «Roséli» genannte Mix schon gut zehn Prozent des gesamten Absatzes aus.
Druck in der Branche ist hoch
Anderenorts wird Weiß- oder Roséwein mit Tonic Water gestreckt. In der Branche ist der Druck hoch. Es werden neue Produkte geschaffen, da generell weniger Wein getrunken wird. In der Landespolitik wird schon seit Jahren von einer schwierigen Lage des Weinbaus gesprochen.
Hersteller wollen mit aromatisierten Getränken insbesondere jüngere Kundinnen und Kunden ansprechen, sagte Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI) auf Anfrage. «Man kann schon von einem Trend sprechen.» Der Fantasie der Hersteller sei dabei kaum Grenzen gesetzt. Das DWI ist die Marketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft.