Polizei Karlsruhe Polizei informiert: Kriminalität im Stadt- und Landkreis Karlsruhe erneut gestiegen
Nach einem Rückgang der polizeilich bekannt gewordenen Straftaten, insbesondere während der Corona-Pandemie und einem Anstieg der Fallzahlen im Jahr 2022, stieg die registrierte Kriminalität im Stadt- und Landkreis Karlsruhe im Jahr 2023 um 4,6 Prozent.
- Zunahme um 1.967 auf insgesamt 44.425 Straftaten
- Diebstahlsdelikte – größter Anteil an Gesamtkriminalität
- Zehnjahreshoch: Mehr Körperverletzungen in Karlsruhe
- Deutlich mehr Sexualstraftaten in Karlsruher verzeichnet
- Straftaten gegen das Leben und Rauschgiftkriminalität
- Gewalt gegen Polizeibeamte und häusliche Gewalt
Zunahme um 1.967 auf insgesamt 44.425 Straftaten
Im Vergleich zum Vorjahr 2022 wurde im Dienstbezirk des Polizeipräsidiums Karlsruhe eine Zunahme um 1.967 auf 44.425 Straftaten. Diese Entwicklung folge dem Landestrend, der mit einer Zunahme der Fallzahlen von +8,1 Prozent allerdings deutlich höher ausfällt, teilt die Polizei in einer Pressemeldung mit.
Erfreulicherweise stieg allerdings auch die Aufklärungsquote, sowohl im Stadt- als auch im Landkreis Karlsruhe, 2023 an. Die Zunahme von 58,9 Prozent auf 61,5 Prozent lag mit 2,6 Prozent etwas über dem landesweiten Trend.
Im landesweiten Vergleich der Polizeipräsidien im Land Baden-Württemberg blieb Karlsruhe mit einer Häufigkeitszahl von 5.820 registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner wie im Vorjahr auf dem neunten Platz.
Im Landkreis Karlsruhe ist ein leichter Anstieg der Häufigkeitszahl um 42 Straftaten pro 100.000 Einwohner zu verzeichnen, damit rangiert der Landkreis auf Platz 13 unter den 35 Landkreisen.
Diebstahlsdelikte – größter Anteil an Gesamtkriminalität
Den größten Anteil an der Gesamtkriminalität nahmen mit 14.725 Fällen die Diebstahlsdelikte ein, deren Anzahl im Vergleich zum Vorjahr erneut um 1.135 Fälle anstieg. Die Aufklärungsquote bei diesen Delikten erreichte mit 33,7 Prozent ein Zehnjahreshoch.
Bei knapp jedem zehnten Delikt im öffentlichen Raum handelte es sich 2023 um ein Aggressionsdelikt. Hierzu zählen neben den Straftaten der Gewaltkriminalität einfache Körperverletzungen und der Tätliche Angriff.
Beim Wohnungseinbruchdiebstahl wurde, entgegen dem landesweiten Trend, en Rückgang um knapp 15 Prozent auf 430 Fälle vermerkt. Der stärkste Rückgang war hierbei im Stadtkreis Karlsruhe mit -20 Prozent zu verzeichnen.
Die Fallzahlen der Betrugsdelikte mit den Phänomenen „Angeblicher Polizeibeamter“, „Enkeltrick“ und „Schockanruf“ waren insgesamt weiter rückläufig. Bedauerlicherweise stieg aber der Vermögensschaden von etwas mehr als 1,3 Millionen Euro auf knapp 2,6 Millionen Euro.
Zehnjahreshoch: Mehr Körperverletzungen in Karlsruhe
Bei den Körperverletzungsdelikten stiegen im Polizeipräsidium Karlsruhe die Fallzahlen auf ein Zehnjahreshoch on 4.025 Fällen. Während im Landkreis Karlsruhe ein deutlicher Anstieg (+19,8 Prozent) festzustellen war, blieben die Fallzahlen im Stadtkreis nahezu konstant (+1,1 Prozent).
Besonders genau beobachtet die Polizei bei Körperverletzungen und anderen Straftaten die Fälle, bei denen ein Messer als Tatmittel verwendet wurde. War dies 2022 noch bei 97 Körperverletzungsdelikten der Fall, wurde im Jahr 2023 in 109 Fällen ein Messer als Tatmittel eingesetzt.
Deutlich mehr Sexualstraftaten in Karlsruher verzeichnet
Die Fallzahlen bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stiegen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe deutlich an (+24,7 Prozent). Der größte Anstieg war mit 61,3 Prozent bei der „Verbreitung pornografischer Schriften“ zu verzeichnen.
Rund ein Drittel der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ereigneten sich im öffentlichen Raum. Hier handelte es sich neben der Verbreitung pornografischer Schriften (137 Taten) hauptsächlich um sexuelle Belästigungen (71 Taten) und exhibitionistische Handlungen bzw. Erregung öffentlichen Ärgernisses (71 Taten).
Von den insgesamt 79 angezeigten Vergewaltigungen (-9,2 Prozent) ereigneten sich 20 Fälle im öffentlichen Raum. Insgesamt war bei den Sexualstraftaten im öffentlichen Raum im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 49 auf 352 Fälle festzustellen.
Straftaten gegen das Leben und Rauschgiftkriminalität
Bei den Straftaten gegen das Leben war ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Die Zahl der Fälle sank um 6 Fälle auf insgesamt 19.
Die Rauschgiftkriminalität sank im dritten Jahr in Folge. Mit einem Rückgang von knapp 10 Prozent befand sie sich damit leicht unter dem Durchschnittswert der vergangenen 10 Jahre. Schwerpunkte stellten im Jahr vor der Cannabis-Teillegalisierung erneut der Besitz und Erwerb von Cannabis dar.
Der Schwerpunkt der Rauschgiftkriminalität lag mit über 63 Prozent der Fallzahlen (1.619) im Stadtkreis Karlsruhe. Im Berichtsjahr wurden im Dienstbezirk des Polizeipräsidiums Karlsruhe, wie auch im Vorjahr, neun Rauschgifttodesfälle registriert.
Gewalt gegen Polizeibeamte und häusliche Gewalt
Die „Gewalt gegen Polizeibeamte“ bewegt sich seit Jahren auf einem hohen Niveau. Bei den insgesamt 374 Angriffen, davon 264 im Stadtkreis und 110 im Landkreis Karlsruhe, gab es in den Reihen des Polizeipräsidiums Karlsruhe 781 Geschädigte, 202 davon wurden leicht verletzt, vier erlitten schwere Verletzungen.
Die Fallzahlen der Partnergewalt / häuslichen Gewalt sind im vergangenen Jahr um 205 Fälle weiter auf 1.097 und damit auf ein Zehnjahreshoch angestiegen.
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