Nachrichten Spätere Auswilderung möglich: Nachwuchs bei den Luchsen im Karlsruher Zoo
Die Luchse Eva und Viorel im Zoo Karlsruhe haben Nachwuchs bekommen. Die zwei etwa sechs bis acht Wochen alten Jungtiere sind Mitte September 2024, das erste Mal von einer Überwachungskamera gefilmt worden, teilt die Stadt Karlsruhe mit.
Nachwuchs ist für Auswilderung geeignet
Wie der Zoo Karlsruhe informiert, sind die Nachkommen von Viorel und Eva von ihrer Genetik her potentiell für eine Auswilderung geeignet. Denn Luchse waren ursprünglich auch in den Wäldern Baden-Württembergs heimisch und wurden vor rund 200 Jahren ausgerottet.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten konnten allerdings immer wieder Zuwanderungen von männlichen Luchsen nachgewiesen werden. Daher sollen weibliche Luchse ausgewildert werden, um so eine eigenständige Luchspopulation im Schwarzwald in die Wege zu leiten.
Bestandsstützung der Luchse im Schwarzwald
Das Projekt zur „Bestandsstützung der Luchse im Schwarzwald“ wird von der Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Kooperation mit dem Landesjagdverband, dem WWF Deutschland und dem Zoo Karlsruhe als Partner umgesetzt. Die Zootierärzte sind auch die Veterinäre des Projekts:
„Wie schön wäre es, wenn auch aus dem Zoo Karlsruhe mal ein Tier für diese Auswilderungen ausgewählt werden würde. Vielleicht ja schon von diesen beiden Jungtieren, die wir jetzt auf den Überwachungskameras entdeckt haben“, freut sich Zootierarzt Dr. Marco Roller.
„In unserem naturnahen Gehege haben sie schon mal gute Voraussetzungen. Das zeigt sich schon alleine dadurch, dass wir sie im starken Bewuchs bislang nicht gesehen hatten“, so Roller weiter.
Die Anlage im Zoo wurde direkt abgesperrt
Die Anlage im Zoo wurde direkt abgesperrt, um die Tiere mit möglichst geringem Menschenkontakt aufwachsen zu lassen, wird weiter mitgeteilt.
Im Tierpark Oberwald, der Dependance des Zoo Karlsruhe mitten im Wald, wird zudem noch in diesem Jahr ein 5.000 Quadratmeter großes Gehege gebaut. Darin sollen zukünftig junge Luchse, nachdem sie nicht mehr auf das Muttertier angewiesen sind, auf eine Auswilderung vorbereitet werden.