News aus Baden-Württemberg
Ärztegewerkschaft: Beteiligung an Warnstreiks übertrifft Erwartungen

News aus Baden-Württemberg Ärztegewerkschaft: Beteiligung an Warnstreiks übertrifft Erwartungen

Quelle: Oliver Willikonsky - dpa
dpa

Harte Schichtarbeit, viel Verantwortung, zu wenig Geld. Mit Warnstreiks lenken Ärztinnen und Ärzte der Unikliniken den Blick auf Arbeitsbedingungen und Entlohnung. Viele hundert nehmen teil.

Höhere Zuschläge, besser geregelte Schichtdienste – rund 1600 Ärztinnen und Ärzte der vier Unikliniken im Südwesten sind am Dienstag für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gegangen. Am Morgen hatten sich die Warnstreiks nach Worten eines Sprechers der Ärztegewerkschaft Marburger Bund zunächst in Tübingen mit rund 500 und in Heidelberg mit über 300 Teilnehmern abgespielt. Ab dem Mittag versammelten sich dann etwa 300 Medizinerinnen und Mediziner in Freiburg und etwa 500 in Ulm – deutlich mehr als zunächst erwartet, sagte er. Der Marburger Bund hatte zu dem bundesweiten Warnstreik aufgerufen, dem ersten in der laufenden Tarifrunde.

Die Gewerkschaft fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, bezogen auf ein Jahr, sowie höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. Auch soll die Schichtarbeit neu geregelt werden. Ärztinnen und Ärzte leisteten Spitzenmedizin und forderten mehr Wertschätzung seitens der Politik, sagte Jörg Woll, Oberarzt der Uniklinik Freiburg und zweiter Landesvorsitzender des Marburger Bundes. Mit Trillerpfeifen und Transparenten zogen etwa in Freiburg die Teilnehmer durch die Stadt. «Ärzte am Limit, Patient in Gefahr» war auf den Plakaten unter anderem zu lesen.

Den Streikaktionen waren drei ergebnislose Verhandlungsrunden mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) vorangegangen. Von dort seien den Ärzten zwar Ideen und Verbesserungsvorschläge präsentiert worden. Ein konkretes, formelles Angebot habe es jedoch nicht gegeben, wie der Sprecher des Marburger Bundes weiter sagte. Bundesweit war zu Streiks an 23 Universitätskliniken aufgerufen worden. Die zentrale Kundgebung war in Hannover – dafür seien auch etwa 300 bis 400 Ärztinnen und Ärzte aus dem Südwesten angereist.

Die Beteiligung an den Warnstreiks in Baden-Württemberg habe alle Erwartungen übertroffen und ein starkes Zeichen in Richtung TdL gesetzt, betonte der Sprecher. «Wir hoffen, dass nun Bewegung in die Verhandlungen kommt.» Für die Patienten sei die Notfallversorgung gewährleistet gewesen. Bei geplanten, aber nicht unbedingt nötigen Operationen könnte es wegen der Aktionen allerdings zu Verschiebungen kommen.

Der Marburger Bund moniert, dass die Ärztinnen und Ärzte an den Unikliniken die längsten Wochenarbeitszeiten hätten. Zudem schulterten sie neben der hochspezialisierten Krankenversorgung auch noch Forschung und Lehre. Immer mehr reguläre Klinikarbeit werde in die Randzeiten des Tages und auf die Wochenenden verlegt, weil die Kliniken Stellen nicht ausreichend besetzten und Mehrarbeit zu ungünstigen Zeiten für sie billiger sei. Im Südwesten arbeiten dem Sprecher des Marburger Bundes zufolge schätzungsweise 5750 Medizinerinnen und Mediziner an den Unikliniken des Landes.

 

Weitere Nachrichten

Weihnachtsgeschäft: Goldpreis färbt auf Schmuck- und Uhrenbranche ab

«Deutschland spart, aber nicht am Schmuck», heißt es von den Juwelieren. Dabei sind vier- und fünfstellige Preise keine Seltenheit. Doch auch wenn die Kassen klingeln, gehen manche Zahlen zurück.

Im Kampf gegen Tigermücke setzen Experten auf Bevölkerung

Das Wetter war 2024 ideal für die Asiatische Tigermücke. Die Bekämpfung des aggressiven Insekts läuft auf Hochtouren. Nun wollen die Fachleute ihre Strategie erweitern.

Neuer Fahrplan: Bessere Verbindungen und wegfallende Züge im Bahnverkehr

Ab Sonntag gilt bei der Bahn ein neuer Fahrplan. Er bringt unter anderem neue Verbindungen - auch für Fahrgäste in Baden-Württemberg.

Zoll warnt vor Gefahren bei Feuerwerkskauf

In das Neue Jahr feiern viele Menschen mit Feuerwerk. Beim Kauf solle man aber aufpassen, meint der Zoll.

Vergünstigungen bei Eintritten: Land will Ehrenamtskarte 2025 flächendeckend einführen

Wer sich bei etwa bei der Feuerwehr engagiert, kann in einigen Regionen im Südwesten Vergünstigungen bei Eintritten bekommen. Bald sollen noch mehr Freiwillige profitieren.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 













Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.