Reduzierung des Infektionsrisikos
Corona-Risiko senken: Karlsruher Student entwickelt Türklinkenaufsatz

Reduzierung des Infektionsrisikos Corona-Risiko senken: Karlsruher Student entwickelt Türklinkenaufsatz

Quelle: David Gutjahr

Die Corona-Pandemie lässt erfinderisch werden! Fabian Fleischer, Student der Hochschule Karlsruhe entwickelt einen Türklinkenaufsatz zur Reduzierung des Infektionsrisikos. Mit seiner Erfindung lassen sich Türen nun einfacher mit dem Ellbogen öffnen.

Karlsruher Student entwickelt Türklinkenaufsatz

Fabian Fleischer studiert im sechsten Semester Maschinenbau an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft und konstruierte einen Klinkenaufsatz, mit dem sich Türen ohne Berührung durch die Handfläche sehr einfach mit dem Ellbogen öffnen lassen. Denn Türklinken gehören zu den frequentierten Bereichen – ohne Berührung kann so ein Infektionsrisiko deutlich reduziert werden. Darüber informiert die Hochschule in einer Pressemitteilung.

Denn neuartige Corona-Virus SARS CoV-2 verbreitet sich wie alle Tröpfcheninfektionen auch per Schmierinfektion über Hände und Oberflächen, die häufig angefasst werden. Laut Bundesministerium für Gesundheit schätzen Experten bisher, dass das Virus bis zu vier Stunden auf Kupferoberflächen, bis zu 24 Stunden auf Karton und bis zu zwei oder drei Tage auf Edelstahl und Plastik ansteckend bleibt. Türklinken können damit zum Verbreitungspunkt für die Viren werden.

 

Prototypen im WG-Zimmer mit 3D-Drucker

Bereits im Februar 2020 wurde die Dimension und steigende Bedeutung des Corona-Virus deutlich: „Für uns Studenten bedeutete das die Umstellung auf ein Studium im Homeoffice und durch die Kontakteinschränkungen im öffentlichen wie auch im privaten Leben hatte ich viel Zeit, über die Probleme im Umgang mit der Pandemie nachzudenken, aber auch über die Möglichkeiten, was sich vielleicht mit eigenen Mitteln dagegen unternehmen lässt“, so der 24-jährige Bachelorstudent.

Fabian Fleischer hatte die Idee eines Türklinkenaufsatz und bestellte sich einen 3D-Drucker. Damit produzierte er in seinem Zimmer in einer Studierenden-WG die ersten Prototypen. Die Ergebnisse waren vielversprechend, „doch die Produktionszeit von einem Aufsatz von mehr als drei Stunden machten schnell deutlich, dass dieses Verfahren zur Massenproduktion nicht geeignet ist“, erklärt Fleischer.

 

Maschinenbaustudent Fabian Fleischer vor den Stanz-Laser-Kombi-Maschinen für die Serienproduktion
mit seinem Cousin (l.) als Produktionspartner“, | Quelle: David Gutjahr

 

Die Produktion wird deutlich beschleunigt!

Eine Lösung zur Massenproduktion musste her – auch diesem Grund stellte Fleischer seinem Cousin, Inhaber eines eigenen Maschinebaubetriebs, seine Idee vor, der ihm daraufhin den Zugang zu seinen eigenen Produktionsmaschinen ermöglichte. Hier ließen sich dann letztendlich vier Edelstahl-Klinkenaufsätze pro Minute herstellen.

In acht Wochen hat der Maschinebaustudent nun knapp 8.000 Euro aus eigenen Mitteln in sein Unternehmen investiert. „Besonders dankbar bin ich in dieser Zeit auch für die Unterstützung von Prof. Dr. Bernd Langer an der Fakultät für Maschinebau und Mechatronik mit zahlreichen Tipps, nicht nur zur Produktsicherheit und -haftung, sondern auch in Feldern, die ich anfänglich nicht so „auf dem Schirm hatte“, wie dem Datenschutz und einer entsprechenden Erklärung auf der eigenen Webseite – er hat mich so vor einigen Fallstricken bewahrt“, so Fleischer.

 

Türklinkenaufsatz gibt es auf Onlinebestellung

„Geradezu prototypisch ist dieses Projekt ein Beispiel für ein zentrales Vermittlungsziel unserer Hochschulausbildung indem sich Studierende mit aktuellen Problemen befassen und praxisorientierte Lösungen entwickeln. Wir sind von der Idee und dem Produkt so überzeugt, dass wir es auch an unserer Hochschule zum Wohle aller Hochschulangehörigen und unserer Gäste einsetzen werden“, so Rektor Prof. Dr. Frank Artinger.

Inziwschen haben bereits Gastronomiebetriebe, Einzelhandel, eine Fitnesskette und auch ein medizintechnisches Unternehmen mehrere Wochenproduktionen von 50 Türaufsätzen geordert. Sogar ein Flughafen ist bereits mit Fabian Fleischer im Gespräch. Aktuell lassen sich die Türklinkenaufsätze auf der Website des jungen Unternehmens in verschiedenen Varianten für etwas mehr als 10,00 Euro online bestellen.

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