Nachrichten Eine Heuschrecke zum Geburtstag: Karlsruhes Zoo-Chef Dr. Matthias Reinschmidt wird 60
Eine besondere Heuschrecke als Geburtstagsüberraschung: Das Naturkundemuseum in Karlsruhe hat ein Insekt nach Dr. Matthias Reinschmidt benannt und dem Karlsruher Zoodirektor damit, am 28. Mai 2024, ein einzigartiges Geschenk zum 60. Geburtstag bereitet.
Heuschrecke heißt „Phelene reinschmidti“
Weiße Antennenspitzen und ein mittelgroßer Hügel auf dem Rücken machen die 1,5 Zentimeter kleine Heuschrecke einzigartig. Bislang wurde nur ein Exemplar ihrer Art wurde gefunden – das war 1993 in der ecuadorianischen Provinz Sucumbios.
Nun hat diese besondere Heuschrecke den Namen „Phelene reinschmidti“ erhalten – nach Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt. Experten des Naturkundemuseums Karlsruhe, darunter Direktor Prof. Dr. Martin Husemann, veröffentlichten hierfür eine Erstbeschreibung. Zu seinem 60. Geburtstag, am 28. Mai 2024, wurde Dr. Matthias Reinschmidt damit überrascht.
Mit einem Happy Birthday wurde Dr. Matthias Reinschmidt überrascht.| Quelle: Melanie Hofheinz
„Einzigartiges Geschenk zum Geburtstag“
„Wir haben in Karlsruhe eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen Zoo und Naturkundemuseum.
Da lag es nahe, dem Zoodirektor ein einzigartiges Geschenk zu seinem runden Geburtstag zu machen. Für einen Biologen ist es etwas ganz Besonderes, wenn eine Art nach ihm benannt wird. Es soll zudem eine Auszeichnung für seine Lebensaufgabe Artenschutz sein“, betont Husemann.
Die Idee für das einzigartige Geschenk entstand nachts im Exotenhaus des Zoos. Dort war der Museumsleiter zusammen mit den beiden Zootierärzten Dr. Lukas Reese und Dr. Marco Roller auf Insektensuche unterwegs.
Dr. Matthias Reinschmidt und Prof. Dr. Martin Husemann mit einem vergrößterten 3D-Modell der Heuschrecke. | Quelle: Melanie Hofheinz
30.000 wissenschaftlich beschriebene Heuschreckenarten
Bislang gibt es rund 30.000 wissenschaftlich beschriebene Heuschreckenarten. Als Husemann zusammen mit Niko Kasalo und Josip Skejo das Tier in der Sammlung des Naturkundemuseums Karlsruhe entdeckte, war schnell klar, dass diese Art noch nicht dazu gehörte.
Zudem stammt die Heuschrecke aus Ecuador, einem der Länder mit der höchsten Biodiversität weltweit. Dort ist Reinschmidt mit der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe aktiv.
Dr. Matthias Reinschmidt. | Quelle: Melanie Hofheinz
Drei hoch detaillierte 3D-Aufnahme des Insekts
Im Vorfeld wurde auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit ins Boot geholt. Dr. Thomas van de Kamp, ehemaliger Mitarbeiter des Naturkundemuseums und heute am KIT tätig, erstellte eine hoch detaillierte 3D-Aufnahme des Insekts.
Auf der Basis dieser Bilder wurden mittels eines 3D-Druckers drei überlebensgroße Modelle angefertigt. Eines geht zusammen mit der Urkunde an Reinschmidt, eines verbleibt im Museum und eines bekommt der Erstautor.