News
Gaming als Gefahr? Wie sich Jugendliche durch Computerspiele radikalisieren

News Gaming als Gefahr? Wie sich Jugendliche durch Computerspiele radikalisieren

Quelle: Lino Mirgeler/dpa
dpa

Viele Kinder und Jugendliche verlieren sich in der Gamingwelt. Extremisten nutzen die Online-Plattformen immer häufiger als Rückzugsräume – und als Rekrutierungslager.

Wenn junge Zocker zur Zielscheibe werden: Extremisten nutzen immer häufiger Gaming-Plattformen, um Kinder und Jugendliche anzusprechen. Die digitale Radikalisierung von Kindern stelle eine zunehmende Bedrohung dar, teilte das Innenministerium der dpa mit. Baden-Württemberg will sich deshalb auf der Innenministerkonferenz in Bremerhaven für mehrere Maßnahmen im Kampf gegen die Radikalisierung auf Gaming-Plattformen einsetzen.

Extremistische Gruppen, besonders Rechtsextremisten, Islamisten und Verschwörungsideologen – nutzen nach Angaben des Ministeriums gezielt Online- und Gaming-Plattformen, um junge Menschen niedrigschwellig anzusprechen und ideologisch zu beeinflussen. «Der Kontakt erfolgt oft – unbemerkt von Eltern oder pädagogischen Fachkräften – über Voice-Chats, private Gruppen oder getarnte Inhalte», teilte das Ministerium mit. Bestimmte Gaming-Foren dienten als Rückzugsräume für extremistische Akteure, die dort ungehindert Ideologien verbreiten könnten. Anonymität und technische Barrieren erschwerten die Intervention durch die Sicherheitsbehörden.

Im Kampf gegen die Radikalisierung stehen die Behörden noch relativ am Anfang. Die Innenminister sollen deshalb auf Initiative des Südwestens beschließen, dass extremistische Rekrutierungsstrategien in sozialen Medien, Online-Foren und Gaming-Plattformen umfassend analysiert werden. Auch sollen Handlungsvorschläge für eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsbehörden, Plattformbetreibern und Institutionen des Jugend- und Medienschutzes erarbeitet werden.

Strobl spricht von «gefährlichem Sog»

«Kinder und Jugendliche verbringen heute ganz selbstverständlich einen erheblichen Teil ihrer Zeit online – in sozialen Netzwerken, auf Video-Plattformen, in Foren oder auf Gamingplattformen», sagt Innenminister Thomas Strobl (CDU). «Freilich geraten sie dabei zunehmend auch in den Fokus extremistischer Akteure.» Die Entwicklung in der Gaming-Szene sei alarmierend.

«In Voice-Chats, Foren und sogar direkt in Spielen selbst nutzen extremistische Gruppen die Nähe zu jungen Menschen, um Vertrauen aufzubauen, ihre Ideologie zu verankern – und sie damit, oft schleichend, oft unbemerkt, zu manipulieren», betonte Strobl. Gerade in sozialen Medien wirkten Algorithmen als Verstärker. «Wer einmal auf extremistische Inhalte stößt, bekommt ständig auch ungefragt immer mehr davon. Dieser Rückzug aus der demokratischen in eine ideologische Welt wird dann schnell zum gefährlichen Sog.»

 

Weitere Nachrichten

Schwaches Adventsfinale – Handel setzt auf Endspurt

Nur halbvolle Tüten statt Kaufrausch: Händler in Baden-Württemberg blicken enttäuscht aufs Adventsfinale. Die Hoffnung liegt jetzt auf Last-Minute-Shoppern.

Vor Weihnachten wird es noch einmal voller auf den Straßen

Direkt vor Weihnachten und ab dem zweiten Weihnachtsfeiertag drohen volle Straßen und Autobahnen. Welche Strecken besonders betroffen sind und wie man Staus umgehen kann.

Essen auf Rädern – Höhere Preise ab 2026 treffen viele Senioren

Für viele ältere Menschen ist Essen auf Rädern mehr als nur eine Mahlzeit. Warum der Service ab 2026 teurer wird und welche Rolle persönliche Kontakte dabei spielen.

Grippeimpfstoffe für Ältere und Kinder im Südwesten knapp

Viele Apotheken haben kaum noch Grippeimpfstoff für Ältere und Kinder. Wie es dazu kam und warum eine Nachproduktion mitten in der Saison nicht möglich ist.

Jahresabschlusskonzert in Karlsruhe: Max Giesinger liest die Plakate aus dem Publikum

Fans halten bei Konzerten oft Plakate hoch. Max Giesinger liest sie gerne – und reagiert manchmal spontan drauf. Das kann zu ganz besonderen Momenten führen.

Warten auf Winter: Kunstschnee rettet Skipisten

Schneekanonen statt Schneewolken: Wenig Niederschlag und hohe Temperaturen in Wintersportorten. Was Skifahrer in Österreich, der Schweiz, Bayern, Italien und Tschechien jetzt erwartet.



















Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.