News aus Baden-Württemberg
Gericht beschlagnahmt Schiff nach millionenschwerem Schaden in Iffezheim

News aus Baden-Württemberg Gericht beschlagnahmt Schiff nach millionenschwerem Schaden in Iffezheim

Quelle: Henry Mungenast/EinsatzReport24/dpa
dpa

Eine betrunkene Steuerfrau soll den Unfall mit dem Schiff «La Primavera» an der Rheinschleuse Iffezheim im November verursacht haben. Ein Millionenschaden entstand. Nun wurde das Schiff beschlagnahmt.

Nachdem der Frachter «La Primavera» im November auf dem Oberrhein die Schleuse Iffezheim (Landkreis Rastatt) gerammt und teilweise zerstört hatte, ist das Schiff beschlagnahmt worden. Eine Gerichtsvollzieherin habe es an der Schleuse mit Hilfe der Wasserschutzpolizei am Samstag beschlagnahmt, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Rastatt am Dienstag. Zuvor hatten die «Badischen Neuesten Nachrichten» (BNN) berichtet.

Damit soll nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundes die Erfüllung der Schadenersatzforderungen für die Reparatur des beschädigten Schleusentors gesichert werden. Laut Amtsgericht Kehl sind Kosten von mehr als zwei Millionen Euro zu erwarten. Das Schiff soll wieder freigegeben werden, wenn der Schiffseigner eine entsprechende Sicherheitsleistung hinterlegt, teilte eine WSV-Sprecherin mit. Laut dem BNN-Bericht befand sich das Schiff zeitweise in Deutschland – auf der Fahrt von der Schweiz in die Niederlande.

Die «La Primavera» war im November frontal gegen das geschlossene Schleusentor bei Iffezheim gefahren. Durch die Wucht des Aufpralls hatte das Schiff mit dem Bug das Schleusentor durchbrochen und war stecken geblieben. Während des Unfalls hatte sich ein weiteres Schiff in der Schleuse befunden. Verletzt wurde niemand.

Die Steuerfrau der «La Primavera» soll betrunken gewesen sein. Ein Alkohol-Bluttest habe bei ihr 0,75 Promille ergeben, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Offenburg mit. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen die 49-Jährige wegen Verdachts der Gefährdung des Schiffsverkehrs ermittelt. Die Ermittlungen seien inzwischen abgeschlossen. Über das Ergebnis werde die Behörde informieren, sobald die Beteiligten Bescheid wüssten.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Oberrhein hatte Anfang des Jahres mitgeteilt, dass das 80 Tonnen schwere Tor an der rechten Kammer der Schleuse bei der Havarie komplett zerstört worden sei. Es muss ausgetauscht werden. Die Rheinschleuse sei nur noch über eine der zwei Schleusenkammern befahrbar, was zu Wartezeiten beim Schiffsverkehr führen könne. Aufgrund der Baumaßnahmen sei das Tor bis voraussichtlich Ende 2024 nicht betriebsbereit.

 

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