Fahrzeit von Neureut zum Hauptbahnhof soll sich verkürzen
Hardtbahn-Trasse wieder nutzen: Gehen Teile der alten Strecke wieder in Betrieb?

Fahrzeit von Neureut zum Hauptbahnhof soll sich verkürzen Hardtbahn-Trasse wieder nutzen: Gehen Teile der alten Strecke wieder in Betrieb?

Quelle: Pixabay

Die Hardtbahn ist viel mehr als nur die Verbindung mit den Linien S1/S11 von Neureut bis nach Hochstetten. Die Trasse blickt auf eine lange Geschichte – heute ist sie noch in Teilen in Betrieb. Ein weiterer Abschnitt könnte nun wieder an den Start gehen.

Schnellere Verbindung löst Hardtbahn ab

Auf der Hardtbahn sind seit 1870 Züge unterwegs – also viele Jahrzehnte, bevor überhaupt an den heutigen Karlsruher Verkehrsverbund gedacht wurde. Die Strecke führte von Graben-Neudorf über Linkenheim, Leopoldshafen, Eggenstein, Neureut und Mühlburg zum Karlsruher Hauptbahnhof. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Bahnstrecke von Graben-Neudorf über Blankenloch nach Karlsruhe in Betrieb genommen – eine schnellere Verbindung aus der nördlichen Richtung.

In den folgenden Jahren verlor die Hardtbahn daher immer mehr an Bedeutung und wurde gar 1967 eingestellt, nachdem nach dem Zweiten Weltkrieg die Fahrgastzahlen noch weiter gesunken sind. Doch es sollte nur eine kurze Pause sein: 1979 nahm die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) auf dem Abschnitt in Neureut den Betrieb auf. In den folgenden Jahren folgten Erweiterungen nach Leopoldshafen und Hochstetten.

 

Oberleitungen wäre für den Betrieb noch notwendig

Nun, über 50 Jahre nach der ursprünglichen Einstellung der Hardtbahn, könnte ein weiterer Abschnitt wieder in Betrieb gehen! Das schwebt zumindest der SPD-Fraktion im Karlsruher Gemeinderat vor, die einen entsprechenden Antrag gestellt hat. Konkret sieht dieser vor, dass der Abschnitt zwischen Neureut über Mühlburg zum Hauptbahnhof mit Oberleitungen versehen werden soll, damit der eingleisige Abschnitt auch von den Karlsruher Stadtbahnen genutzt werden kann. Die Gleise liegen in diesem Bereich sogar noch, sind derzeit aber nur sehr selten in Betrieb.

Auch auf Landesebene war das Thema schon auf der Tagesordnung: Dort hieß es in einer Stellungnahme, dass das Land Baden-Württemberg „anstatt zusätzlich batterie-gestützter Stadtbahnwagen eine Elektrifizierung des 3,3 km langen Abschnitts der Hardtbahn zwischen Neureut und Mühlburg präferiert.“

 

Fahrzeit zum Hauptbahnhof würde sich halbieren

Der Vorteil liegt für die SPD in Karlsruhe auf der Hand: „Die Fahrzeit zwischen Welschneureuter Straße und dem Hauptbahnhof ließe sich bei der Direktverbindung auf 14 Minuten reduzieren, statt einer Fahrzeit von aktuell 30 Minuten, nach Fertigstellung der Kombilösung von 24 Minuten.“ Damit verbunden wäre also eine Verbesserung der Anbindung von Neureut und den nördlichen Hardtgemeinden zum Fernverkehr am Hauptbahnhof.

Die Stadtverwaltung selbst steht der Idee positiv gegenüber. So heißt es in der Stellungnahme auf den SPD-Antrag, dass eine Prüfung des Streckenabschnitts bereits laufe, allerdings noch in einer recht frühen Phase: „Dementsprechend liegen zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Details zum Fahrplankonzept (Takt, exakter Linienverlauf, mögliche Haltepunkte) vor.“

 

Verlängerung der Strecke nach Graben-Neudorf?

In Auftrag gegeben wurde so schon eine Nachfrageprognose, die klären soll, ob der neue Streckenverlauf auf der alten Hardtbahn angenommen werden würde. Doch nicht nur der Karlsruher Raum wird in diesem Gutachten betrachtet: „Ebenfalls berücksichtigt wird eine mögliche Verlängerung der S1 /S11 nach Graben-Neudorf“, heißt es weiter. Ein Zeithorizont für das Vorhaben wurde nicht genannt.

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