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Heimniederlage und Krawalle: KSC-Frust nach Südwest-Duell

News Heimniederlage und Krawalle: KSC-Frust nach Südwest-Duell

Quelle: Uli Deck/dpa

Die 2:3-Derbyniederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern war für Zweitligist Karlsruher SC schon ernüchternd genug. Fan-Krawalle im Stadion mit mehreren Verletzten verdarben den Tag dann vollends.

Erst verlor der Karlsruher SC das prestigeträchtige Südwest-Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern nach einer hitzigen zweiten Hälfte durch ein Gegentor in der Nachspielzeit und musste feststellen, dass es für Aufstiegsambitionen in der 2. Fußball-Bundesliga noch nicht reicht. Danach krachte es auch noch auf den Rängen des Stadions im Karlsruher Wildpark. Für den KSC war es in jeglicher Hinsicht ein gebrauchter Tag.

Karlsruher Fans suchten am Samstag nach der 2:3 (0:2)-Heimniederlage am Zaun des Gästeblocks die Auseinandersetzung mit FCK-Anhängern. Anschließend kam es zu Schlägereien. Polizei und Ordnungsdienst konnten die Situation zwischen den rivalisierenden Lagern erst nach einiger Zeit beruhigen.

 

Gegen mehrere Festgenommene wird ermittelt

Dabei seien jedoch mehrere Ordnungskräfte von Fans beider Clubs verletzt worden, teilte die Karlsruher Polizei mit. Über das genaue Ausmaß der Verletzungen sei aber «noch nichts bekannt». In der Folge der Krawalle seien mehrere Personen vorläufig festgenommen worden. Gegen sie werde wegen verschiedener Delikte ermittelt, erklärte ein Pressesprecher der Polizei am Tag nach dem Aufeinandertreffen auf dpa-Nachfrage.

Der FCK verurteilte noch am Abend die Vorkommnisse in einer Stellungnahme. Die Pfälzer kritisierten allerdings auch den Karlsruher Stadionsprecher, der die Situation ihrer Ansicht nach weiter angeheizt habe, statt zu deeskalieren. Zudem sei die Polizei «deutlich zu spät» eingeschritten, hieß es in dem Statement weiter.

 

KSC widerspricht FCK-Schilderungen

Der KSC bedauerte am Sonntag «zutiefst, dass es zu diesen Vorfällen gekommen ist», erklärte Geschäftsführer Michael Becker. «Gleichzeitig möchte ich betonen, dass das Ordnungspersonal, die Polizei sowie auch unser Stadionsprecher unmittelbar und angemessen deeskalierend eingegriffen haben.» Stadionsprecher Martin Wacker habe zur Besonnenheit aufgerufen und «wiederholt und konsequent an Fairness und Gewaltfreiheit appelliert».

Der KSC sei «deshalb irritiert über das Statement des 1. FC Kaiserslautern». Zudem hätten die beiden Clubs vereinbart, dass sie «gemeinsam die Situation nach dem Spiel erörtern und sich auch kommunikativ abstimmen, um die Ereignisse aufzuarbeiten und einzuordnen. Leider hat sich der 1. FC Kaiserslautern nicht daran gehalten».

Sportlich können die Roten Teufel allerdings zufrieden sein. Während sie dank der Tore von Ivan Prtajin (11. Minute), Naatan Skyttä (54.) und Marlon Ritter in der Nachspielzeit (90.+3) nur knapp hinter der Aufstiegszone stehen, muss sich der KSC weiterhin mit einem Platz im Tabellenmittelfeld zufriedengeben.

 

Für ganz oben reicht es in Karlsruhe noch nicht

«Tut weh, so ein Ausgang», sagte Karlsruhes Kapitän Marvin Wanitzek. Nach dem 2:2-Ausgleich durch Lilian Egloff in der Schlussphase (83.) habe Kaiserslautern nur noch den Abpfiff herbeigesehnt. «Die haben gar nichts mehr gemacht. Und trotzdem stehen wir als Verlierer da», sagte Wanitzek. Den zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer hatte Fabian Schleusener (58.) erzielt.

«Wir bekommen zwei Kacktore und lassen uns am Ende ausspielen», erklärte KSC-Trainer Christian Eichner. «Aber das gehört zur Entwicklung. Die Jungs wollten zu viel.» Bereits kürzlich beim 3:3 bei Dynamo Dresden hatte seine Elf mögliche Punkte durch ein Gegentor in der Nachspielzeit eingebüßt.

Dass die Badener derzeit nicht ganz oben in der Tabelle angreifen können, hat aber auch strukturelle Gründe. In Abwehrchef Marcel Franke, Außenverteidiger Sebastian Jung und Stürmer Louis Ben Farhat fehlen drei angeschlagene Stammkräfte. Profis mit Erfahrung, die ihren Ausfall kompensieren könnten, gibt es im Kader kaum.

Dennoch hatten die Karlsruher das Spiel in der zweiten Hälfte eigentlich im Griff, am Ende fehlte aber die Balance. Die Ausschreitungen der Fans ließen die Stimmung dann endgültig kippen.

 

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