News aus der Fächerstadt
Immer grün für Fußgänger: So funktioniert das Pilotprojekt in Karlsruhe

News aus der Fächerstadt Immer grün für Fußgänger: So funktioniert das Pilotprojekt in Karlsruhe

Quelle: Uli Deck

Nach links und rechts schauen sollte man zwar trotzdem. Grundsätzlich aber haben in Karlsruhe an zwei Kreuzungen diejenigen dauergrünes Licht, die zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs sind. Ein Pilotprojekt, das Schule machen könnte.

In Karlsruhe sind zwei Ampeln für Fußgänger und Radfahrer immer grün. Im Rahmen eines von der Stadt initiierten Pilotprojektes wird an zwei Kreuzungen erprobt, wie sich das auf die Wartezeiten der Verkehrsbeteiligten auswirkt. In diesem Fall muss nicht der, der die Straße überqueren will, Grün anfordern. Sondern es ist genau umgekehrt: Die Fußgängerampel ist dauergrün und schaltet erst auf Rot, wenn sich ein Auto nähert. Dafür wurden Sensoren an den Ampelmasten angebracht, erklärte Matthias Günzel, Leiter der Abteilung Straßenverkehr im Karlsruher Ordnungsamt.

Das Projekt ist nach Angaben von Stadt und Hochschule Karlsruhe, die es wissenschaftlich begleitet, bundesweit wohl einmalig. «Unserer Kenntnis nach ist das in Deutschland noch nicht ausprobiert worden», sagte Jan Riel, Professor für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik an der Hochschule. Die Idee an sich werde schon seit den 90er Jahren diskutiert. Ähnliche Projekte seien etwa aus Österreich bekannt.

Auf den Test-Kreuzungen werden Daten erfasst, was die passanten- und radfahrerfreundliche Ampel für Verkehr und Verkehrssicherheit bedeutet. Zum Vergleich waren bereits Daten vor Umstellung der Ampeln gesammelt worden. «Die Resonanz auf die Test-Kreuzungen ist erwartungsgemäß gemischt», erklärte Günzel. «Fußgänger und Radfahrer finden das ausschließlich gut, die Autofahrer nicht unbedingt.» Für das Projekt waren Kreuzungen ausgewählt worden, die von vielen Fußgängern und Radfahrern benutzt werden und eher weniger von Autos.

«Unsere Hypothese ist, dass die Wartezeiten nicht bei allen Verkehrslagen kürzer werden», sagte Riel. «Die Idee passt aber zur Grundhaltung einer Stadt, die den Fuß- und Radverkehr fördern will.» Sollte das Projekt sich bewähren, könnten laut Günzel weitere Kreuzungen in Karlsruhe eine dauergrüne Ampelschaltung für Fußgänger bekommen.

Der Aufwand sei bisher gering gewesen. Der Sensor, der die Autos erfasst, sowie die Kamera, die seinen Angaben zufolge datenschutzkonform aufnimmt, ob Fußgänger, Radfahrer oder Autos auf der Kreuzung sind, seien aus dem Bestand gekommen. Wann erste Erkenntnisse aus dem Projekt vorliegen, sei unklar.

 

Weitere Nachrichten

Innere Sicherheit: Projekt zu intelligenter Videoüberwachung wird ausgebaut

Eine Software zur intelligenten Videoüberwachung soll Polizisten die Arbeit erleichtern und Bürgern das Gefühl von Sicherheit vermitteln. Mit dem Projekt ist Mannheim bundesweiter Vorreiter. Nun ist klar, wie es weitergeht.

Grundwasserverhältnisse in Baden-Württemberg erholen sich

Seit etwa Mitte Oktober regnet es in Baden-Württemberg anhaltend. Das hat positive Folgen für die Grundwasserstände im Land. Und es soll so weitergehen.

Als erstes Bundesland: Elektronische Akte nun an allen Gerichten

Erstmals arbeiten nun alle Gerichte in Baden-Württemberg mit der elektronischen Akte. Damit habe der Südwesten als erstes Bundesland flächendeckend die vollelektronische Akte eingeführt, wie das Justizministerium am Montag mitteilte.

"Kann spiegelglatt werden": Wetterdienst warnt heute vor Glatteis!

Bahnfahrer leiden schon seit Tagen unter dem Wintereinbruch im Süden Deutschlands, nun dürfte das Wetter auch Autofahrern und Fußgängern erneut zu schaffen machen: Am Montag und in der Nacht zu Dienstag kann es teils spiegelglatt werden, warnt der Wetterdienst.

Handelsverband: Maue Umsätze am ersten Adventssamstag

Der Wintereinbruch im Südwesten hat einer Umfrage des Handelsverbandes Baden-Württemberg (HBW) zufolge zu mauen Umsätzen am Adventssamstag geführt.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 













Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.