News aus Baden-Württemberg
Jahreswechsel: Diskussion um Böller-Verbot – Polizeigewerkschaften uneins

News aus Baden-Württemberg Jahreswechsel: Diskussion um Böller-Verbot – Polizeigewerkschaften uneins

Quelle: Tobias Kleinschmidt/dpa/Symbolbild
dpa

Mit Böllern und Raketen sind in der Silvesternacht auch im Südwesten Polizisten und Feuerwehrleute verletzt worden. Polizeigewerkschaften fordern nun ein hartes Vorgehen – und schlagen auch Verbote vor.

Nach Angriffen auf Einsatzkräfte und mehreren Verletzten in der Silvesternacht wird das Böllern in Baden-Württemberg wieder in Frage gestellt und über ein Verbot für die Kracher zum Jahreswechsel diskutiert. Polizeigewerkschafter Ralf Kusterer fordert das Aus für Rakete und Knallkörper. «Man kommt an einem Böllerverbot nicht vorbei», sagte der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft. Er sehe momentan kein besseres Mittel gegen die angespannte Gesamtlage an Silvester. Zentral organisierte Feuerwerksveranstaltungen seien jedoch in Ordnung.

Kusterer kritisierte am Montag außerdem die Einschätzung von Innenminister Thomas Strobl (CDU), dass es aus polizeilicher Sicht ein normales Silvester gewesen sei. «Das war ein Großkampftag für die Polizei», sagte er. Mit Normalität habe das nichts zu tun. Er warf dem Ministerium einen vollkommen falschen und verharmlosenden Sprachgebrauch vor. Man dürfe jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.

In der vergangenen Silvesternacht waren laut Innenministerium neun Polizeibeamtinnen und Polizisten als verletzt gemeldet worden. In Kehl (Ortenaukreis) wurden nach Polizeiangaben auch Feuerwehrleute von einer Gruppe Jugendlicher gezielt mit Feuerwerkskörpern beschossen. Der Brand, zu dem die Einsatzkräfte kamen, war zuvor laut Polizei vorsätzlich gelegt worden. Ein Feuerwehrmann erlitt ein Knalltrauma und musste seinen Einsatz beenden.

Für die zweite Polizeigewerkschaft in Baden-Württemberg kann ein Böllerverbot dagegen nur das letzte Mittel sein. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Gundram Lottmann, sagte, es liege nun an der Justiz, das Strafrecht durchzusetzen. «Ich habe die Hoffnung, dass mit harter Hand Urteile gefällt werden», sagte Lottmann. Er forderte hohe Strafen für die Täter. Das Böllerverbot bezeichnete er als hochemotionales Thema. Er appellierte an ein vernünftiges Verhalten der Gesellschaft.

Über ein Verbot von Knallkörpern wird nach der vergangenen Silvesternacht auch bundesweit diskutiert. Besonders in Berlin waren viele Polizisten und Feuerwehrleute mit Feuerwerksraketen beschossen und verletzt worden.

Das Innenministerium in Baden-Württemberg hält dagegen an seiner Einschätzung zum Verlauf der Silversternacht im Südwesten fest. «Baden-Württemberg ist nicht Berlin», hieß es aus dem Ministerium, auch wenn die Feierlichkeiten nach zwei Jahren der Pandemie intensiver gewesen seien.

 

Weitere Nachrichten

Zum Jahreswechsel: Wunderkerze statt Böller - warum die Regierung dazu rät

Weniger Lärm, weniger Verletzungen, mehr Rücksicht: Weshalb Wunderkerzen und kleine Fontänen an Silvester nicht nur Kindern und Tieren guttun.

Kriminalität im Land: Fast jeder zweite Wohnungseinbruch scheitert

In Baden-Württemberg steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche wieder leicht. Innenminister Strobl warnt besonders vor der dunklen Jahreszeit - und gibt Tipps zum Schutz der eigenen vier Wände.

Glückspilze! So viele Menschen im Land wurden 2025 Lotto-Millionäre

Mehrmals pro Woche haben Lotto-Spieler die Chance auf den großen Gewinn - im Mai räumte dabei einer den höchsten je im Südwesten erzielten Betrag ab. Die erfolgreichsten Tipper saßen in Nordbaden.

Tote Ziegen und Wolfssichtung bei Forbach: Experten prüfen Ziegenrisse

Vor rund zwei Wochen nimmt eine Fotofalle zwei Wölfe auf. Jetzt werden den Behörden zwei tote Ziegen gemeldet. Ist ein Wolf für die toten Tiere verantwortlich?

Polizeistatistik: So häufig sind Unfallfluchten in Baden-Württemberg

Nicht immer geht es nur um Blechschäden - Fahrer lassen auch Verletzte oder Tote einfach zurück. Wie sich die Zahlen entwickeln und was der Innenminister dazu sagt.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 
















Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.