News
Jugendliche werden kaum noch für Cannabis-Konsum bestraft

News Jugendliche werden kaum noch für Cannabis-Konsum bestraft

Quelle: Marcus Brandt/dpa
dpa

Der Cannabis-Konsum ist seit April 2024 eingeschränkt legal für Volljährige. Nun stürzt die Zahl der Jugendlichen ab, die wegen Drogen verurteilt werden. Kritik gibt es von der Justizministerin.

Seit der Besitz, Konsum und Anbau von Cannabis für Erwachsene unter bestimmten Bedingungen straffrei ist, hat sich die Zahl der Verurteilungen von Jugendlichen wegen Drogendelikten stark verringert. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Schuldsprüche um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahr, wie aus der Strafverfolgungsstatistik hervorgeht.

Die Reform sollte den Schwarzmarkt austrocknen, Konsumenten aus der strafrechtlichen Grauzone holen und Jugendliche besser schützen. Doch die Straffreiheit gilt erst ab 18 – für Minderjährige bleibt der Umgang zwar verboten, führt aber nicht mehr zu richterlichen Maßnahmen.

Insgesamt wurden über alle Altersgruppen hinweg 4.340 Menschen wegen Drogenvergehen verurteilt, ein Rückgang um 44 Prozent. Bei Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren fiel das Minus noch deutlicher aus: Die Zahl der Verurteilungen sank um 61,3 Prozent. Laut Justizministerium wurden nur noch 134 Jugendliche bestraft, nach 346 im Jahr davor.

Justizministerin: «Kiffen ohne Konsequenzen»

Für Justizministerin Marion Gentges (CDU) machen die neuen Zahlen das Problem besonders deutlich: Wo früher Jugendstrafrecht greifen konnte, droht aus ihrer Sicht heute im Extremfall lediglich ein freiwilliges Gespräch bei der Drogenberatung. Der Staat könne Jugendlichen kaum noch Grenzen setzen, kritisiert sie. «Mit dem Cannabis-Gesetz der ehemaligen Ampelregierung kiffen Jugendliche praktisch ohne Konsequenzen.» Ein 14-Jähriger könne nun 25 Gramm Cannabis – ausreichend für etwa 70 Joints – dabeihaben, ohne dass der Staat Sanktionen verhängen könne.

Seit April 2024 sind Besitz und Anbau von Cannabis in bestimmten Mengen erlaubt. Personen ab 18 Jahren dürfen bis zu 50 Gramm zu Hause oder 25 Gramm unterwegs mitführen und bis zu drei Pflanzen anbauen. Für Minderjährige bleiben Besitz und Anbau zwar verboten, strafrechtliche Folgen gibt es jedoch nicht mehr.

 

Weitere Nachrichten

Militärbauten: Bau-Turbo für die Bundeswehr - Hürden werden gesenkt

Der Bundeswehr soll beim Bauen der Weg freigeräumt werden – vom Denkmal- bis zum Naturschutz fallen Hürden weg. Die Politik spricht von Vorsorge in gefährlichen Zeiten, Kritiker warnen vor den Folgen.

Laut Krankenkasse: Paketzusteller deutlich öfter krank als andere

Vor Weihnachten werden im Land Hunderttausende Pakete mit Geschenken verschickt. Doch des einen Freud ist des anderen Leid: Zusteller melden sich deutlich häufiger krank als andere Beschäftigte.

Tierquälerei: Europa-Park streicht Hundeshow nach Misshandlungs-Vorwürfen

Nach Vorwürfen von Tiermisshandlung hat der Europa-Park eine Hundeshow gestrichen. Was der Park, die Tierrechtsorganisation Peta und das Landratsamt dazu sagen.

Verwaltungsgerichtshof bestätigt Einlagerung von Atommüll in Philippsburg

Trotz massiver Stahlwände und bestandener Explosionstests: Warum Kritiker den Schutz vor Terror und Sabotage in Philippsburg für unzureichend halten. Und was die Verwaltungsgerichtshof-Entscheidung nun bedeutet.

Storch-Experten besorgt wegen Vogelgrippe in Spanien

Mehr als 500 tote Weißstörche bei Madrid – wie in Spanien die Vogelgrippe Baden-Württembergs Störche bedroht.

Drei Jahre Haft nach tödlichem Autorennen in Bretten

Ein junger Mann rast ohne Führerschein über eine Bundesstraße und filmt sich dabei für Posts auf Social Media. Ein Mann bezahlt das mit dem Leben. Nun wurde der Autofahrer verurteilt.






















Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.