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Junge Erwachsene ohne Berufsausbildung: Bündnis will handeln

News aus Baden-Württemberg Junge Erwachsene ohne Berufsausbildung: Bündnis will handeln

Quelle: Sebastian Gollnow/dpa
dpa

Arbeiten ohne Berufsausbildung? Das geht, birgt aber Risiken. Angesichts des Fachkräftemangels will ein breites Bündnis gegensteuern – und junge Erwachsene in eine Ausbildung bringen.

Der Blick auf den Ausbildungsmarkt in Baden-Württemberg bietet derzeit Licht und Schatten. Der Ausbildungsmarkt erhole sich etwas, die Unternehmen böten weiterhin viele Ausbildungsplätze, es gebe etwas mehr Bewerberinnen und Bewerber und spürbar mehr neue Ausbildungsverträge, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am Montag in Stuttgart laut einer Mitteilung.

In diesem Jahr wurden demnach bis zum 30. September rund 57.000 Ausbildungsverträge in Industrie und Handel sowie im Handwerk abgeschlossen. Finale Zahlen über alle Branchen hinweg lägen noch nicht vor, hieß es auf Nachfrage. Aber: 12.900 bei der Bundesagentur für Arbeit im Südwesten gemeldete Ausbildungsstellen seien unbesetzt geblieben – fast 14 Prozent mehr als im Vorjahr und so viele wie noch nie zuvor.

Und noch eine weitere Zahl gibt den Partnern des Ausbildungsbündnisses Baden-Württemberg aus Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften zu denken, wie sie nach einem gemeinsamen Treffen mitteilten. Nach Angaben des Statistischen Landesamts hatten im vergangenen Jahr 379.000 der gut 2,1 Millionen Menschen im Alter zwischen 20 und unter 35 Jahren im Südwesten keine abgeschlossene Berufsausbildung. Der Anteil innerhalb dieser Altersklasse liege demnach bei 17,7 Prozent und damit noch etwas unter dem bundesweiten Durchschnitt von 19,2 Prozent. Mehr als die Hälfte der 379.000 Ungelernten waren demnach Zugewanderte. Unter ihnen sei der Anteil Personen ohne Ausbildung besonders hoch.

Höheres Risiko für Arbeitslosigkeit

Zwar seien die jungen Erwachsenen ohne abgeschlossene Ausbildung großteils in Beschäftigung, jedoch trügen sie ein höheres Risiko, arbeitslos zu werden. Außerdem verdienten sie im Durchschnitt deutlich weniger als Menschen mit Berufsabschluss, hieß es in der Mitteilung des Wirtschaftsministeriums.

Ein Grund für die fehlenden Berufsabschlüsse könne sein, dass der Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg sehr aufnahmefähig sei. Heißt: Auch ohne Ausbildung seien die Beschäftigungs- und Einkommenschancen in wirtschaftlich guten Zeiten kurzfristig relativ gut. Gerade für Zugewanderte erscheine der Direkteinstieg in Arbeit auf kurze Sicht oft attraktiver als eine Ausbildung. Es müsse daher deutlicher und bekannter werden, dass sich eine Ausbildung spürbar positiv, wenn auch erst mittel- und langfristig, auf das Gehalt auswirke.

«Eine verpasste Chance»

«Jeder fehlende Ausbildungsabschluss ist eine verpasste Chance – für die jungen Menschen und angesichts des Fachkräftemangels auch für unsere Betriebe», sagte Hoffmeister-Kraut. In einer am Montag verabschiedeten gemeinsam Erklärung definierte das Bündnis Aktivitäten, um jungen Erwachsenen den Weg zu einem Ausbildungsabschluss zu ebnen.

Das Bündnis unterscheidet dabei in erste und zweite Chancen. Bei der Stärkung der ersten Chance soll möglichst vielen Schülerinnen und Schülern ein direkter Übergang in eine Ausbildung ermöglicht werden, indem neben den allgemeinen Grundkompetenzen vor allem auch die Berufswahlkompetenz gestärkt werden soll.

Bei der sogenannten zweiten Chance soll die Ausbildung bei jungen Erwachsenen, die schon länger nicht mehr zur Schule gehen, bekannter gemacht werden. Mit zunehmendem Alter kämen neben der Berufsausbildung weitere Varianten in Betracht, um im Rahmen der beruflichen Qualifizierung und Weiterbildung einen vollwertigen Berufsabschluss nachträglich zu erwerben.

 

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