Gemeinderat stimmt den Maßnahmen im Plan zu
Karlsruhe fit für die Zukunft machen: Diese Maßnahmen sind geplant

Gemeinderat stimmt den Maßnahmen im Plan zu Karlsruhe fit für die Zukunft machen: Diese Maßnahmen sind geplant

Quelle: Stadt Karlsruhe

Mit 42 Stimmen hat der Gemeinderat am Dienstag, 18. Februar 2020, dem Aktionsplan City 2020-2026 zugestimmt. Es geht darum, bereits aktuell und in den kommenden Jahren die Karlsruher City zukunftsfähig zu machen – mit 112 Maßnahmen. meinKA zeigt, was dahinter steckt.

Karlsruhes City mit Herausforderungen konfrontiert

Starker Einzelhandel und hohe Aufenthaltsqualität – das soll Karlsruhe auszeichnen. Aber wie können die City und die Einzelhändler trotz zunehmendem Druck (vor allem durch Online-Shopping) und anhaltende Bauarbeiten (insbesondere die für die Kombilösung Karlsruhe) attraktiv bleiben? Das fragt sich neben den Geschäftsinhabern auch die Stadt Karlsruhe. Aus diesem Grund hat sie bereits im Oktober 2017 bei der CIMA Beratung + Management GmbH ein Gutachten in Auftrag gegeben. Es soll sich mit der Zukunftsfähigkeit der Karlsruher City als Einzelhandelsstandort 2030 befassen. Ziel der Stadt ist es, Perspektiven während der Bauarbeiten sowie nach Abschluss derer aufzuzeigen und die Attraktivität der Innenstadt weiterzuentwickeln.

Das abgeschlossene Gutachten enthält Maßnahmen, die CIMA gemeinsam mit Einzelhändlern, Gewerbetreibenden, Immobilienbesitzern, Bildungseinrichtungen, Kulturinstitutionen sowie der städtischen Verwaltung erarbeitet hat. Das Endprodukt lag dem Karlsruher Gemeinderat am 25. Juni 2019 zur Kenntnisnahme vor. Anschließend erhielt die Verwaltung den Auftrag, anhand des Katalogs einen Aktionsplan City 2020-2026 zu entwickeln.

 

Was steckt hinter dem Aktionsplan City 2020-2026?

Das CIMA Gutachten enthielt Empfehlungen für zukünftige Maßnahmen. Für den Aktionsplan wurden diese Maßnahmen mit allen städtischen Dienststellen und Gesellschaften abgestimmt und anschließend mit konkreten Zeiträumen für die Umsetzung versehen. Außerdem wurde festgehalten, welche Ressourcen für diese Aktionen jeweils gebraucht werden. Der fertige Aktionsplan City enthält jetzt 112 Maßnahmen.

Sieben Maßnahmen des Aktionsplans City 2020-2026 sind bereit abgeschlossen, 26 weitere befinden sich in Bearbeitung. Im Jahr 2020 starten weitere 39 Maßnahmen. Im Doppelhaushalt 2021/2022 sollen laut dem Plan 26 Maßnahmen initiiert werden. Weitere 14 starten in den Jahren 2023, 2024 und 2025.

 

Aktionsplan: Bereits abgeschlossene Maßnahmen

Zu den sieben bereits abgeschlossenen Maßnahmen gehört unter anderem die Einrichtung eines City-Reinigungsteams, der zweiköpfigen „SOKO Schmierfink“. Dieses hat bereits im März 2019 seine Arbeit aufgenommen, die Stellen sind bis März 2021 befristet.

Zudem wurden Teams wie das „Immoteam“ und das „Team Innenstadt“ gegründet. Ersteres soll die strategische Entwicklung im Bereich der City vorantreiben, zweiteres soll ad-hoc auf sich ergebende Anforderungen und Missstände in der City reagieren. Das kann das Entfernen von Schmutz betreffen, aber auch das Platzieren von mobilem Grün im öffentlichen Raum. Beide Teams haben bereits ihre Arbeit aufgenommen.

Diese Maßnahmen sind bereits angelaufen

Noch bis Juni 2020 wird derzeit ein Sicherheitskonzept erarbeitet, das zum Ziel hat, das Sicherheitsempfinden in der Karlsruher Innenstadt zu verbessern. Themen, die dabei unter anderem mit der Polizei besprochen werden, sind zum Beispiel Videoüberwachung an „Brennpunkten“, durchgängigere Kontrollen und stärkere Beleuchtung im öffentlichen Raum. Zudem wurden für den Kommunale Ordnungsdienst (KOD) zehn zusätzliche Stellen genehmigt.

Ein weiterer Teil des Aktionsplans ist die Erstellung eines Märktekonzepts zur Neuausrichtung und Neustrukturierung der Märkte auf dem Marktplatz, dem Stephan- und dem Kronenplatz. Die Projektgruppe dazu wurde bereits ins Leben gerufen.

Um den Europaplatz wieder attraktiver zu gestalten, hat die Stadt das Gespräch mit den Eigentümern aufgenommen und mehrere Maßnahmen besprochen. Eine wurde bereits umgesetzt: die Arkaden auf der Nordseite des Platzes werden seit September 2019 stärker beleuchtet.

 

Die Karlsruher Postgalerie am Europaplatz.

Die Karlsruher Postgalerie am Europaplatz. | Quelle: Thomas Riedel

 

Stadt hat Schlüsselimmobilien im Blick

Es geht im Aktionsplan neben den Themen Sicherheit und Sauberkeit auch um das Immobilienmanagement. Die Stadtverwaltung tritt mit Eigentümern strategisch wichtiger Immobilien in Kontakt, um über die Nutzungen beziehungsweise Nachnutzungen bei potenziellen neuen Mietern zu sprechen. Ein Beispiel ist das Gebäude am Europaplatz, in dem noch „Saturn“ zu finden ist. Dieser zieht aber ins frühere „Humanic“-Gebäude um. Die Stadt ist jetzt im Gespräch mit dem Eigentümer, damit das Gebäude in der Zukunft im besten Fall für unterschiedliche und hochwertige Einzelhändler sowie Wohnräume oder Büros in den Obergeschossen Platz bietet.

Eine weitere sogenannte Schlüsselimmobilie ist das Moninger Gebäude. Auch hier wünscht sich die Verwaltung Einzelhandel, Büros und gegebenenfalls Wohnungen. Gleiches erhofft sich die Stadt im Erdgeschoss der Commerzbank an der Lammstraße. Das Gebäude wird vom Eigentümer verkauft, ein neuer Eigentümer ist noch nicht bekannt.

 

Aktionsplan 2020: Diese Maßnahmen laufen an

Ab Juni 2020 plant die Stadt die Konzeption einheitlicher, attraktiver und funktionaler Fahrradabstellanlagen. Zudem sind weitere Parkplätze für Räder unter anderem in der Kaiserstraße in Planung.  Es wird auch der Bau von Fahrradparkhäusern geprüft.

Die kommenden Maßnahmen befassen sich vor allem auch mit der Verbindung öffentlicher Räume, zum Beispiel im Umfeld des Europaplatzes sowie zwischen Ludwigs- und Stephanplatz. Ebenso soll es neue Konzepte geben bezüglich der Querungsmöglichkeiten der Karlstraße. Hinsichtlich von Marketingstrategien soll bis Ende 2020 ein Veranstaltungskonzept für die Innenstadt entwickelt werden.

Aber auch die östliche Kaiserstraße rückt in den Fokus. Ziel ist es, den Querschnitt der Kaiserstraße zwischen Berliner Platz und Durlacher Tor umzugestalten. Es geht dabei auch um ein Konzept für die Nutzungen der Erdgeschosse in der östlichen Kaiserstraße. Denkbar wären laut Aktionsplan City-Supermärkte, eine Mischung aus Handel und Gastronomie sowie Kulturtreffs. In den Obergeschossen wünscht sich die Stadt Büro- und Wohnnutzungen.

 

Diese Maßnahmen sind ab 2021 geplant

Im Doppelhaushalt 2021/2020 sollen weitere 26 Maßnahmen initiiert werden. In diesem Zeitraum ist zum Beispiel geplant, verstärkt an der Öffnung von EG-Zonen, also der Erdgeschoss-Räume auf Höhe der Fußgängerzone, zu arbeiten. Vor allem geht es dabei um die Ostseite des Marktplatzes, die Gebäude am Schlossplatz und die auf der Nordseite des Friedrichsplatzes. Die Verwaltung wünscht sich dabei beispielsweise qualitätsvolle gastronomische Angebote mit Außenflächen. Zudem sollen Gestaltungskonzepte erstellt werden für den Friedrichsplatz als grüne und ruhige Oase, den Fasanenplatz und die Wald-, Karl-, Erbprinzen- und Herrenstraße. Diese Verbindungen sollen einheitlicher gestaltet werden durch Beleuchtung, Begrünung und Möblierung.

Nach den abgeschlossenen Maßnahmen und deren Ergebnissen ist ab dem Jahr 2023 geplant, ein Konzept „zur Leitung, Lenkung und Orientierung in der City“ zu erarbeiten. Auch um ein Konzept für die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt nach Abschluss der Bauarbeiten soll es gehen. Die Finanzierung der Maßnahmen ab dem Jahr 2021 steht aber unter Finanzierungsvorbehalt, denn darüber muss im Rahmen der jeweiligen Doppelhaushaltsberatungen entschieden werden.

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