Infektionszahlen steigen wieder
Karlsruher Klinikchef Spetzger: „Das Virus macht keine Sommerferien“

Infektionszahlen steigen wieder Karlsruher Klinikchef Spetzger: „Das Virus macht keine Sommerferien“

Quelle: Screenshot/Video Stadt Karlsruhe

Es sind wieder vermehrt steigende Corona-Infektionzahlen zu beobachten: „Das Virus ist definitiv mutiert und macht keine Sommerferien“, erklärte der medizinische Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Dr. Uwe Spetzger gegenüber der Stadt Karlsruhe.

Steigende Infektionszahlen – auch in Karlsruhe

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten in Baden-Württemberg hat am Samstag, den 22. August 2020, erstmals die Marke von 40.000 überschritten. Die Infektionszahlen steigen erneut – dabei schien die Zahl der mit dem Coronavirus erkrankten Menschen zuletzt stabil zu sein und sogar zu sinken. Doch mit den Sommerferien und der Urlaubszeit häufen sich die Infektionen nun doch wieder.

Woran das liegen kann und wie derzeit mit der Situation umzugehen ist, darüber hat sich Dr. Uwe Spetzger, medizinischer Geschäftsleiter des Städtischen Klinikums Karlsruhe nun gegenüber der Stadt Karlsruhe in einem Video-Interview geäußert.

 

Klinikchef: „Wir waren zwischenzeitlich auf Null“

„Maskenpflicht und Mindestabstand“ – das sind laut Klinikchef Spetzger die Grundvoraussetzungen welche die Menschen in den Herbst, den Winter und wahrscheinlich auch in das Jahr 2021 begleiten werden. Zu beobachten ist derzeit eine flächendeckende Steigerung der Infektionen in der Republik und weltweit – auch im Städtischen Klinikum Karlsruhe, gibt es laut Dr. Uwe Spetzger, aktuell wieder steigende Zahlen.

„Wir waren zwischenzeitlich auf null – wir hatten keine Corona-Patienten. Sie klettern langsam – aber es klettern nicht so sehr die Fälle, die auf einer Intensivstation behandlungspflichtig sind. Das deckt sich mit den allgemeinen Zahlen im Bundesgebiet und auch weltweit“, erklärt der Klinikchef.

 

Neuer Krankheitsverlauf: „Das Virus ist mutiert“

Doch warum sind die Krankheitsverläufe mittlerweile anders als vorher? „Das Virus ist mutiert“, so Spetzger. „Es ist nicht mehr der Ur-Stamm wie er damals in China isoliert worden ist. Es ist eine Mutation dieses Virus.“ Aufgrund dieser Mutation könnte das jetzige Virus, so eine Laborstudie, hinsichtlich des Infektionsmodus gefährlicher sein als zuvor – was die steigenden Infektionen erklären könnte. Diese Annahme sei laut Klinikchef Spetzger aber nicht ganz geklärt.

Interessant ist allerdings: Das Durchschnittsalter der Infizierten liegt mittlerweile bei 32 Jahren und sank somit deutlich. Dies könnte die Zahl der geringeren Intensivbehandlungen erklären, denn bei jüngeren Patienten sind seit Beginn der Corona-Pandemie bereits schwächere Krankheitsverläufe zu beobachten.

 

Dr. Spetzger: „Wir sind nachlässiger geworden!“

Ein weiterer Faktor ist allerdings die Urlaubs- und Sommerzeit: „Es laufen viel mehr Menschen nebeneinander, es gibt große Veranstaltungen, Versammlungen – wir haben höhere Kontaktzahlen – vielleicht ist das auch der Grund, warum auch die Infektionszahlen hoch gehen. Wir sind nachlässiger geworden mit den Hygienevorschriften, wir sind nachlässiger geworden mit dem persönlichen Abstandhalten, das kann genauso gut ein Argument sein“, so Dr. Uwe Spetzger.

 

Das komplette Video mit Dr. Uwe Spetzger

 


 

Mehr zum Coronavirus im Überblick

 

Corona-Quarantäne: Land muss Verdienstausfall für Ungeimpfte zahlen

Das Land Baden-Württemberg muss zwei Ungeimpften den durch eine Corona-Quarantäne entstandenen Verdienstausfall bezahlen.

Corona-Zahlen in Karlsruhe steigen: Oberbürgermeister Mentrup mit Appell

Das Karlsruher Abwassermonitoring zeigt eine nach oben gehende Corona-Virenlast, weshalb steigende Infektionszahlen in den nächsten Wochen erwartet werden. Aus diesem Grund appelliert Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup zur Vernunft und Vorsicht.

Nach Vorfall in Karlsruhe: Masken in Schulen untersagt - Ausnahme Gesundheitsschutz

Das Kultusministerium in Baden-Württemberg hat darauf hingewiesen, dass an öffentlichen Schulen zwar grundsätzlich untersagt ist, das Gesicht zu verhüllen - in Zeiten zahlreicher Atemwegserkrankungen und Covid-Infektionen der individuelle Gesundheitsschutz aber Vorrang hat.

Land gibt deutlich weniger im Kampf gegen Corona aus

Baden-Württemberg hat für die Überwindung der Coronakrise deutlich weniger ausgegeben als angenommen. Der Betrag werde wohl um die 10,3 Milliarden Euro liegen, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums am Donnerstag.

Projekt zu Long Covid bei Kindern und Jugendlichen an Universitätskinderkliniken

Im Oktober startet ein Modellprojekt der Universitätskinderkliniken in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm, das die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long Covid verbessern soll.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 

Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.