News aus Baden-Württemberg KIT: Neue Ideen zur Mobilität der Zukunft werden in Karlsruhe erprobt
Auf welche Weise Menschen künftig mobil sein wollen, können sie in Karlsruhe bald mitbestimmen.
Unter Federführung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) sollen Bürgerinnen und Bürgern zu ihren Vorstellungen befragt werden, Vorschläge von Wissenschaftlern beraten und umgesetzte Entwürfe auch in der Praxis testen. «Wir gehen ganz massiv in den Dialog», kündigte Frank Gauterin vom KIT-Zentrum Mobilitätssysteme am Dienstag an.
Karlsruhe ist einer der Standorte des neu gegründeten Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft (DZM) mit Hauptsitz in München. Es soll Konzepte für eine zukunftsgerichtete Mobilität erarbeiten.
In Karlsruhe sollen beim Projekt «Country to City Bridge» Verkehr auf dem Land und in der Stadt zusammengebracht werden. Dabei geht es laut Gauterin darum, Vorteile beider Seiten zu verknüpfen. So sei auf dem Land ein eigenes Auto nötig und ermögliche große Flexibilität. In der Stadt sei der öffentliche Nahverkehr sinnvoller. Nutzer könnten so die Fahrzeit für andere Aufgaben nutzen und bräuchten sich auch nicht um Instandhaltung und Wartung der Fahrzeuge kümmern.
Das Projekt ist noch nicht genehmigt, ein genauer Startpunkt unklar. Daher skizzierte Gauterin nur vage, dass es unter anderem um autonomes Fahren und neue Formen der Infrastruktur gehen soll. «Wir haben gute Ideen», sagte er. Zunächst müsse aber herausgefunden werden, was Bürger wollen und was für Betriebe interessant ist. Nach KIT-Angaben geht es darum, «den harten Bruch zwischen motorisiertem Individualverkehr und klassischem öffentlichen Verkehr» zu vermeiden.
Mobilitätsforschung ist in Karlsruhe kein neues Thema: Unter anderem wurden in diesem Jahr bei einem bundesweiten Pilotprojekt autonom fahrende Minibusse ohne vorgegebene Strecken und auf Anfrage der Kunden getestet. Forschungen wie das neue Projekt sind aus Sicht der Leiterin der DZM-Geschäftsstelle, Julia Schmid, «eine noch nie da gewesene Chance für die Verkehrswende». Wie groß das Interesse daran ist, machten auch viele Anfragen von Start-ups deutlich – also junger Unternehmen, die auf dem Gebiet einsteigen wollen.
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