Bahnen fahren bis 13. September nicht Kombilösung Karlsruhe: Erster Schritt für die Hilfsbrücken am Karlstor
Die Arbeiten am Autotunnel unter der Kriegsstraße gehen weiter voran – vor allem am Karlstor und an den Zufahrten zum Parkhaus des Ettlinger Tors wird gearbeitet. Weiter östlich geht es um die Oberflächen, im Straßenbahntunnel unter der Kaiserstraße um den Innenausbau.
Bis September fahren keine Bahnen über das Karlstor
Seit dem 20. April fahren keine Bahnen mehr über das Karlstor – und das soll bis zum 13. September so bleiben. Auch es also noch einige Monate dauert, ist bereits ein erster wichtiger Schritt an dieser Stelle der Kombilösung Karlsruhe getan: Die Bohrpfahlwand im Bereich der Stelle ist hergestellt. Auf sie werden die beiden einzelnen Hilfsbrücken gelegt. Der Vorverbau für die Hilfsbrücke ist ins Erdreich eingerüttelt. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, die beiden Stahl-Konstruktionen über der Baugrube am Karlstor zu positionieren. Bevor das passiert, muss allerdings die alte Straßenbahnüberführung der Karlstraße über die Kriegsstraße abgerissen werden. Das berichten die Verantwortlichen der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig) in ihrer wöchentlichen Pressemeldung.
Im Moment ist es nach wie vor nicht möglich, das Karlstor entlang der Karlstraße zu queren – also von Norden nach Süden und umgekehrt. Nur Fußgänger können über die Hilfsbrücke westlich vom Karlstor über die Baugrube gelangen. Wer mit dem Fahrrad kommt, muss eine kurze Umleitung über die Hirschstraße oder die Ritterstraße in Kauf nehmen. Autofahrer können ebenfalls auf Höhe der Hirschstraße und der Ritterstraße Wendemöglichkeiten nutzen.
Der Vorverbau für die beiden Bahnhilfsbrücken am Karlstor ist im Erdreich drin. | Quelle: Kasig
Arbeiten an der Zufahrt ins Parkhaus haben begonnen
Die Baustelle für den Umbau der Kriegsstraße ist insgesamt 1,6 Kilometer lang. Oberirdisch entsteht eine Gleistrasse, darunter liegt der Autotunnel. Das Karlstor liegt im Baufeld W 1 – also dem westlichsten Teil der Baustelle. Ebenfalls in diesem Baufeld zwischen Karlstor und Ritterstraße hat in einem weiteren Teilbereich der Ingenieurbau begonnen. Bisher war schon westlich an den im Rohbau längst hergestellten Tunnel im Baufeld W 2 auf Höhe der Ritterstraße der Ingenieurbau unterwegs gewesen. Jetzt ist das auch im Abschnitt bis direkt angrenzend an das Karlstor der Fall.
Etwas weiter im Baufeld W 3 sind die durchgehenden Tunnelröhren und die unterirdische Betriebszentrale bereits im Rohbau fertiggestellt. Hier wurde der Verkehr in Ost-West-Richtung auf die provisorische Fahrbahn in der Mitte verlagert. Dadurch konnten die Arbeiter mit der unterirdischen Zufahrt aus dem Tunnel heraus ins Parkhaus der Ettlinger Tors beginnen. Hier geht es derzeit um die Rampen, die auf der Nordseite aus dem Tunnel heraus und auf der Südseite in ihn hinein führen werden.
Von Osten wächst der Tunnel Richtung Ettlinger Tor – allerdings fehlen hier noch etliche Meter. | Quelle: Kasig
Zwischenwände im Autotunnel des Kombi-Bauwerks
Im Osten anschließend im Baufeld W 4 sind die Arbeiter beim Ingenieurbau auf der Zielgeraden. Hier schließt der Tunnelabschnitt die Lücke zwischen den fertigen Abschnitten in den Baufeldern W 2 und W 3 und dem Kombi-Bauwerk unter dem Ettlinger Tor. Das Kombi-Bauwerk besteht aus der Gleistrasse oberirdisch, dem darunter liegenden Autotunnel und dem noch tiefer liegenden Bahntunnel in Nord-Süd-Richtung mit der Haltestelle Ettliner Tor. Die Bahnen hier liegen in 13 Meter Tiefe – der tiefste Punkt der Kombilösung.
Im Autotunnel des Kombi-Bauwerks werden derzeit Zwischenwände eingebaut. An dieser Stelle ist der Autotunnel geweitet, weil hier neben den regulären Fahrspuren auch noch Rampen in den Tunnel hinein- und hinausführen. Die Zwischenwände trennen den Verkehr auf den durchgängigen Spuren von den Autos, die die Rampen benutzen.
Im Osten geht es um die Oberflächen
In den Baufeldern O 5, O 4 und O 3 östlich des Ettlinger Tors ist jetzt ausschließlich Ingenieurbau angesagt. Teilweise wird der Bau der Tunnelsohle noch vorbereitet, teilweise wachsen bereits Außen- und Mittelwände in die Höhe – und teilweise liegt bereits der Deckel auf dem Bauwerk.
Östlich des Mendelssohnplatzes – in den Baufeldern O 2 und O 1 – ist der Tunnel fertig. Dort geht es um den Innenausbau mit dem Straßenbau. Oberirdisch entstehen auf der Südseite der Ludwig-Erhard-Allee und östlich des Mendelssohnplatzes die endgültigen Straßen, Rad- und Gehwege stadtauswärts. Im Norden werden im Einmündungsbereich der Kapellenstraße Gleise verlegt und die Straßen in ihre endgültige Form gebracht.
Der Gleisbau im Tunnel wird immer wieder kontrolliert und optimiert. | Quelle: Kasig
Innenausbau im Straßenbahntunnel
Weiter geht der Blick in den Straßenbahntunnel unter der Kaiserstraße. Er reicht vom Durlacher Tor bis zum Mühlburger Tor und hat einen Abzweig im Süden vom Marktplatz in die Ettlinger Straße hinein. Dort geht es um den Innenausbau, der für die Inbetriebnahme nötig ist. Dauernd präsent sind die Elektriker, die Kabel einziehen und mit den Endverbrauchern auf der einen und den Schaltanlagen auf der anderen Seite verbinden.
Ebenso zu sehen sind die Trockenbauer. Sie befestigen in den unterirdischen Haltestellen die Verkleidungselemente an den hoch liegenden Bereichen der Wände sowie unter den Decken. Die Installateure für die Belüftung sind vor allem in den Betriebsräumen unterwegs. Diese sollen später trotz ihrer Lage im Untergrund und der dort herrschenden Luftfeuchtigkeit trocken bleiben.
Im Tunnelabschnitt zwischen Kronenplatz und Marktplatz laufen Einbau und Anschluss der Fahrleitung. | Quelle: Kasig