Forderung nach finanzieller Hilfe Kommunen in der Coronakrise hoffen auf Geld vom Land
Wie weit öffnet das Land die Geldschatulle für Kommunen in der Coronakrise? Am Montag beginnen dazu die Gespräche. Die Vertreter von Gemeinden, Städten und Kreisen glauben, gute Argumente zu haben.
Die jüngste Steuerschätzung für Baden-Württemberg beschrieb nicht nur für das Land eine düstere Perspektive. Auch für die Städte, Kreise und Gemeinden sieht es schlecht aus. Laut Schätzung müssen die Kommunen in diesem Jahr mit 3,6 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen rechnen als im Herbst 2019 prognostiziert worden war. Der Einbruch sei insbesondere auf die rückläufige Gewerbesteuer zurückzuführen. 2021 müssen Gemeinden, Städte und Kreise mit einem Rückgang von rund 2,3 Milliarden Euro kalkulieren.
Die kommunalen Landesverbände wollen die mehr als 1000 Gemeinden abfragen, um einen Überblick über deren finanziellen Belastungen zu bekommen. Ergebnisse sollen bis Mitte Juni vorliegen. Laut Kehle wird dies nur eine Momentaufnahme sein – die Folgen des Shutdowns würden erst nach und nach sichtbar.
Von Komorowski verwies insbesondere auf die Lage der kommunalen Krankenhäuser, die weniger Einnahmen wegen verschobener Operationen hätten. Zudem seien die Kosten wegen Schutzausrüstungen gestiegen. Das Land müsse sich an den Ausgleichszahlungen an die Krankenhäuser beteiligen, sagte von Komorowski. Sonst drohe etwas, was nicht zu akzeptieren sei: das Krankenhäuser außerhalb der großen Städte finanziell nicht mehr über die Runden kämen und schließen müssten.
Das Land hat den Kommunen wegen Corona bereits eine Soforthilfe von rund 200 Millionen Euro gezahlt. Gedacht ist das Geld etwa für den teilweisen Ausgleich entfallener Einnahmen aus Kitas, Musik- und Volkshochschulen und für die Jugend- und Behindertenarbeit.