News aus der Fächerstadt
Komplett leergeräumt: Die Karlsruher Kunsthalle ist bereit für die Sanierung

News aus der Fächerstadt Komplett leergeräumt: Die Karlsruher Kunsthalle ist bereit für die Sanierung

Quelle: Melanie Hofheinz

Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe ist leer: 3.600 Gemälde, 400 Skulpturen und knapp 100.000 Arbeiten auf Papier sind umgezogen worden. Ab 2024 soll die große Sanierung und Umstrukturierung des Hauses erfolgen. meinKA hat sich vor Ort umsehen dürfen.

Die Karlsruher Kunsthalle wird saniert

Die Staatliche Kunsthalle in Karlsruhe in der Hans-Thoma-Straße hat bereits seit einiger Zeit ihre Türen geschlossen und temporär im ZKM eine Ausstellung eröffnet. Grund dafür ist die bevorstehende umfangreiche Sanierung und Umstrukturierung des Gebäudes.

Die wichtigen Ziele der Sanierung sind:

  • die Stärkung des Denkmals
  • die Herstellung einer neuen Mitte im überdachten Innenhof
  • die Barrierefreiheit
  • eine bessere räumliche Orientierung
  • die Klimatisierung der Galerien
  • die Erneuerung der technischen Infrastruktur
  • die Verbesserung von Sicherheit und Brandschutz

 

Blick in den Innenhof der Kunsthalle – dieser wird tiefergelegt, | Quelle: Melanie Hofheinz

 

Das Hauptgebäude ist komplett geräumt

Vor Beginn der Baumaßnahmen wurde das Hauptgebäude der Kunsthalle komplett geräumt. Bereits 2022 sind die Bibliothek und die Büros in das Interimsgebäude in der Hermann-Veit-Straße umgezogen.

In diesem Jahr fand der Umzug der Sammlung – Kupferstichkabinett, Gemälde, Skulpturen – statt. Mitte Oktober 2023 wurde der Umzug abgeschlossen. Beschädigungen oder Verluste gab es glücklicherweise keine.

 

In diesen Verpackungen wurden die Objekte transportiert. | Quelle: Melanie Hofheinz

 

3.600 Gemälde, 400 Skulpturen & mehr

Rund 3.600 Gemälde, 400 Skulpturen und annähernd 100.000 Arbeiten auf Papier mussten ihren Ort wechseln. Alle Objekte wurden am Standort überprüft, neu vermaßt und konservatorisch begutachtet.

Für jedes Objekt wurde eine spezifische Verpackungs- und Transportvorgabe festgelegt sowie unverpackte Werke des Kupferstichkabinetts in säurefreie Kassetten umgelagert. Parallel dazu wurde die digitale, fotografische Erfassung der Gemäldesammlung abgeschlossen.

 

Die Wände in der Kunsthalle sind mittlerweile leer. | Quelle: Melanie Hofheinz

 

Kunsthallen-Erweiterung zum Amtsgericht?

Grundlage der Sanierungsmaßnahme ist ein 2018 durchgeführter Architektenwettbewerb, der aus einem Realisierungs- und einem Ideenteil bestand. Der Realisierungsteil bezog sich auf die Sanierung und Umstrukturierung des Hauptgebäudes.

Im Ideenteil wurden Lösungsansätze für die Entwicklung der Staatlichen Kunsthalle unter Einbeziehung des benachbarten Amtsgerichtsareals erbeten. Geplant sei aktuell, einen Tunnel unter der Waldstraße zu bohren, um so die Kunsthalle mit dem Amtsgericht zu verbinden. Konkrete zeitliche Planungen gäbe es allerdings noch keine.

 

Blick in die Malwerkstatt – hier soll ein Tunnel zum Amtsgericht entstehen. | Quelle: Melanie Hofheinz

 

Baubeginn ist im ersten Quartal 2024

Nachdem der Umzug der Sammlung nun abgeschlossen ist, soll der Beginn der Sanierung im ersten Quartal 2024 erfolgen. Die Bauzeit werde auf knapp vier Jahre geschätzt.

Beim Land Baden-Württemberg liegt die Bauherrschaft. Die Durchführung erfolgt in Abstimmung mit den Ministerien für Finanzen und Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie den Architekten, der Denkmalpflege und dem Museum als Nutzer.

Ein interdisziplinär besetzter Beirat Bauen begleitet seit 2019 die baulichen Planungen und die museologische Neuausrichtung der Kunsthalle. Für die Sanierung des Haupthauses habe das Land 118 Millionen Euro im Staatshaushalt eingeplant.

 

Fotogalerie | Rundgang durch die leere Kunsthalle

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