Polizei Karlsruhe
Kriminalstatistik im Stadt- & Landkreis Karlsruhe: Mehr Straftaten im Jahr 2022

Polizei Karlsruhe Kriminalstatistik im Stadt- & Landkreis Karlsruhe: Mehr Straftaten im Jahr 2022

Quelle: Melanie Hofheinz

Der mehrjährige Rückgang der polizeilich bekanntgewordenen Straftaten hat sich im Jahr 2022 im Dienstbezirk des Polizeipräsidiums Karlsruhe nicht fortgesetzt, das teilt Polizeipräsidiums Karlsruhe in einer Pressemeldung in Rahmen der Kriminalstatistik mit.

Kriminalstatistik der Polizei Karlsruhe 2022

Wie die Polizei informiert, stieg die registrierte Kriminalität im Vergleich zum Jahr 2021 um 8,6 Prozent auf 42.458 Straftaten einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche an. Verglichen mit der landesweiten Entwicklung von +13,1 Prozent fällt die Zunahme im Stadt- und Landkreis Karlsruhe damit etwas niedriger aus.

Die Aufklärungsquote ging um 6,8 Prozentpunkte auf 58,9 Prozent zurück. Diese Zahl drückt das Verhältnis von aufgeklärten zu bekanntgewordenen Straftaten aus. Die Häufigkeitszahl stieg im Vorjahresvergleich ebenfalls an und erreicht mit 5.624 erfassten Straftaten pro 100.000 Einwohnern den zweitniedrigsten Zehnjahreswert, wird mitgeteilt.

 

5.312 Fällen die Diebstahlsdelikte in Karlsruhe

Die im öffentlichen Raum begangenen Straftaten haben um etwa 14 Prozent auf 19.421 Fälle zugenommen. Im Stadtkreis entwickelte sich diese Tendenz etwas deutlicher als im Landkreis. Den größten Anteil an den Gesamtstraftaten nehmen mit 5.312 Fällen die Diebstahlsdelikte ein, deren Zahl um 1.789 Fälle gegenüber der Vorjahresstatistik anstieg.

Auch die Rohheitsdelikte und Delikte gegen die persönliche Freiheit haben den Vorjahreswert mit 2.641 registrierten Fällen um 16 Prozentpunkte überstiegen. Die Vermögens- und Fälschungsdelikte im öffentlichen Raum hingegen gingen um über fünf Prozent auf 3.616 Fälle zurück.

 

Straftaten mit Messer nehmen kontinuierlich zu

Besonders genau beobachte die Polizei im öffentlichen Raum den Anteil der Straftaten mit dem Tatmittel Messer. Hier sei seit dem Jahr 2019 ein kontinuierlicher Anstieg der Fallzahlen auf zuletzt 200 im Jahr 2022 festzustellen, heißt es weiter.

Auf Basis einer fortlaufenden Rechtslage- und Kriminalitätsbelastungsanalyse wurde der öffentliche Raum um den Markt- und Schlossvorplatz, vornehmlich in den Abend- und Nachtstunden, als Gebiet mit erhöhter Kriminalitätsbelastung identifiziert. Durch zielgerichtete Personenkontrollen konnten bereits Erfolge in Form von rückläufigen Fallzahlen festgestellt werden, wird mitgeteilt.

 

Zahl der Wohnungseinbrüche steig deutlich an

Nach achtjährigem Rückgang verzeichete die Polizei 2022 erstmalig wieder einen Anstieg von Einbrüchen. Mit 504 Taten erreichten die Wohnungseinbrüche annähernd das Niveau von 2018.

Die Schutz- und Kriminalpolizei haben in Reaktion auf diese Entwicklung ihre Fahndungs-, Kontroll- und Auswertemaßnahmen weiter intensiviert. So gelang es im Dezember 2022 sowie im Januar und Februar 2023, insgesamt fünf Wohnungseinbrecher auf frischer Tat festzunehmen.

 

„Angeblicher Polizeibeamter“: Anstieg um über 40 Prozent

Im Berichtszeitraum 2022 registrierte die Polizei 885 Betrugsstraftaten des Phänomens „Angeblicher Polizeibeamter“, was einen Anstieg um über 40 Prozent zum Vorjahr darstellt. Der überwiegende Teil dieser Taten blieb im Versuchsstadium. In 22 Fällen wurde die Tathandlung vollendet, was zu Tatschäden in Höhe von insgesamt 671.382 Euro führte. 14 Fälle wurden aufgeklärt.

Bei den Betrugsstraftaten der Phänomene „Enkeltrick“ und „Schockanruf“ wurden insgesamt 576 Fälle registriert, womit sich die Fallzahlen im Vorjahresvergleich nahezu verdoppelt haben. Auch hier blieben die meisten Taten im Versuchsstadium. Allein die 24 vollendeten Fälle verursachten jedoch finanzielle Schäden in Höhe von 642.318 Euro. 11 Taten konnten aufgeklärt werden.

 

Größter Anteil: Verbreiten pornografischer Schriften

Aggressionsdelikte – dazu zählen die Gewaltkriminalität, einfache Körperverletzung und tätliche Angriffe – stiegen im Jahr 2022 um knapp 17 Prozent auf 4.057 Fälle.

Mit 837 registrierten Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung hat sich der mehrjährige Trend steigender Fallzahlen etwas verlangsamt. Den größten Anteil innerhalb dieser Deliktgruppe macht mit 344 Fällen das Verbreiten pornografischer Schriften aus. 651 der erfassten Sexualdelikte erfolgten ohne sexuelle Übergriffe und Belästigungen.

 

Rauschgiftkriminalität & Gewalt gegenüber Einsatzkräften

Die Fallzahlen der Rauschgiftkriminalität sind im Jahr 2022 nach mehrjährigem Anstieg das zweite Mal in Folge gesunken. Im Vergleich zum Jahr 2021 stellt dies einen Rückgang von über sechs Prozent auf 2.842 Fälle dar. Im Berichtsjahr wurden im Dienstbezirk des Polizeipräsidiums Karlsruhe neun Rauschgifttodesfälle registriert, was eine Zunahme um fünf Todesfälle im Vergleich zum Jahr 2021 bedeutet.

Im Jahr 2022 erfasste die Karlsruher Polizei 141 Widerstände gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamte, gegenüber dem Vorjahreswert 45 Fälle mehr. Darüber hinaus wurden 12 Angehörige von Rettungsdiensten und zwei Feuerwehrleute Opfer von Gewalt gegen Rettungskräfte.

 

666 Körperverletzungsdelikte & Cyberkriminalität rückläufig

Die Fallzahlen bei der Partnergewalt/häuslichen Gewalt sind im vergangenen Jahr um 47 Fälle auf 892 Taten angestiegen. Hauptursache für diese Entwicklung war eine Zunahme bei den registrierten Körperverletzungsdelikten um 61 auf 666 Fälle.

Die Straftaten der Cyberkriminalität entwickelten sich im Jahr 2022 rückläufig, um 168 auf 2.530 Delikte. Den zahlenmäßig größten Anteil stellen mit 1.442 Fällen die verschiedenen Formen der Betrugsdelikte dar, gefolgt von den 283 Straftaten des Verbreitens von pornografischen Schriften.

 

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