KSC-Interview KSC-Kapitän Jerôme Gondorf im Interview: „Abstiegskandidat? Das stachelt mich nur an!“
Der KSC als „klarer Abstiegskandidat“? KSC-Kapitän Jerôme Gondorf teilt diese Einschätzung nicht und will die Kritiker eines Besseren belehren. Im meinKA-Interview sprach er außerdem über das nächste Heimspiel und die Niederlage zum Saisonauftakt.
KSC-Kapitän Jerôme Gondorf im meinKA-Interview
Mit 0:5 geriet der KSC beim Saisonauftakt in Paderborn unter die Räder. Und scheint damit all diejenigen zu bestätigen, die die Blau-Weißen als klaren Abstiegskandidaten sehen. KSC-Kapitän Jerôme Gondorf teilt diese Einschätzung nicht.
Auch wenn er die Probleme sieht, mit denen die Mannschaft durch die vielen Verletzten zu kämpfen hat und der Verein aus finanziellen Gründen auf dem Transfermarkt keine großen Sprünge machen konnte. Dennoch ist der 34-Jährige, den eine solche Einschätzung „erst recht anstachelt“, davon überzeugt, „dass wir am Ende der Saison die Kritiker eines Besseren bekehren werden“.
Den Anfang will die Mannschaft am Sonntag, 24. Juli 2022 (13:30 Uhr), mit einem Sieg über Aufsteiger Magdeburg machen, wie Gondorf im Interview mit meinKA sagt.
Herr Gondorf, Schock verdaut, Ärger verraucht oder belastet Sie die 0:5-Niederlage zum Auftakt in Paderborn immer noch?
Jerôme Gondorf: Natürlich hat mich das geärgert, aber ich bin zu lange im Geschäft, als dass ich so etwas dann mit mir herumschleppe. Ich denke, dass ich das Ergebnis ganz gut einschätzen kann. Wir werden als Mannschaft die Schlüsse ziehen und den Blick nach vorne richten.
Sie sagen, dass Sie das Ergebnis gut einschätzen können. Ihr habt eine Stunde gut mitgespielt, hattet die besseren Chancen und dann mal wieder ein Slapstick-Gegentor. Danach hatte man als Beobachter das Gefühl, dass die Köpfe nach unten gingen. Stimmt dieser Eindruck?
Jerôme Gondorf: Wir waren gut im Spiel, auch wenn Paderborn die größeren Spielanteile hatte. Aber wir hatten die Tormöglichkeiten, haben sie aber leider nicht genutzt. Hinten haben wir bis dahin wenig bis gar nichts zugelassen. Dann geraten wir nach einem individuellen Fehler in Rückstand.
Auch das 0:2 kann passieren. Aber dann hat man in einem Spiel immer noch die Möglichkeit, wieder zurückzukommen. Das hat man in dieser Liga schon oft erlebt. Aber wir haben dann unsere Kompaktheit verloren und nicht mehr an unserem Plan festgehalten…
… und das Selbstbewusstsein war weg…
Jerôme Gondorf: Diesen Eindruck konnte man haben. Die Ergebnisse in der Vorbereitung waren ja nicht gerade förderlich für das Selbstbewusstsein. Die Mannschaft ist noch keine eingespielte Truppe, aber dann spielst Du eigentlich recht gut, kriegst aber wieder so ein „Kacktor“ und Du denkst, dass dies doch nicht wahr sein kann. Das macht natürlich dann einiges mit dem Kopf.
Und ja, das hat sicher auch mit Selbstbewusstsein, beziehungsweise mangelndem Selbstbewusstsein zu tun, wie man solche Rückschläge wegsteckt. Dennoch muss Du weiter an Deinem Plan festhalten und die Vorgaben, die uns das Trainerteam mit auf den Weg gibt, umsetzen. Das ist uns in diesen 20 Minuten nach dem 0:1 nicht gelungen. So kommt dann auch eine Niederlage in dieser Höhe zustande.
Und wie reagiert der Kapitän nach einer solchen Klatsche? Hauen Sie da in der Kabine auf den Tisch?
Jerôme Gondorf: Ich bin zwar der Kapitän, aber nicht der Einzige in der Mannschaft, der da alles bestimmt. Wir tauschen uns gemeinsam aus. Sprechen viel miteinander, natürlich auch über dieses Spiel in Paderborn. Aber jetzt herumzubrüllen oder auf den Tisch zu hauen, bringt wenig.
Natürlich haben wir dieses Spiel selbstkritisch aufgearbeitet und über die Fehler, die wir gemacht haben, gesprochen. Aber wir haben auch darüber gesprochen, was lange Zeit gut war. Daraus müssen wir das Selbstbewusstsein wieder hochfahren. Ich habe Vertrauen in meine Mitspieler und sehe mich da vor allem in der Rolle desjenigen, der positiv vorangeht.
Positiv vorangehen fällt vermutlich nicht so leicht, wenn man weiß, dass in der Mannschaft immer noch eine Reihe von einigen Leistungsträgern verletzt fehlen und der Verein im Transferbereich nicht groß aktiv werden konnte. Bei den Buchmachern wird der KSC als Abstiegskandidat gehandelt. Eine realistische Einschätzung? Stinkt Ihnen das oder stachelt Sie das an?
Jerôme Gondorf: Ich kenne die Situation und hoffe sehr, dass unsere Verletzten bald wieder zur Verfügung stehen, auch um dann im Training den Konkurrenzkampf zu fördern. Uns als Abstiegskandidaten zu sehen, beruht natürlich einmal auf der Tatsache, dass wir, wie schon gesagt, viele verletzte Stammspieler haben. Und zum zweiten darauf, dass es die finanzielle Situation im Verein nicht zulässt, bei den Transfers größere Sprünge zu machen.
Dennoch vertraue ich unserem Team und die erste Stunde in Paderborn hat mich darin bestärkt, dass wir in der Liga mithalten können. Mich stachelt übrigens eine solche Einschätzung an. Für mich ist das Motivation, es den Kritikern zu zeigen. Mich spornt Kritik an und ich bin davon überzeugt, dass wir diese Kritiker am Ende der Saison eines Besseren belehren werden.
Jetzt spielt ihr am Sonntag gegen den 1. FC Magdeburg. Ein Aufsteiger, gegen den man gewinnen muss?
Jerôme Gondorf: Magdeburg hat sehr unglücklich gegen Düsseldorf verloren. Die hatten nämlich auch die besseren Chancen. Das ist eine spielstarke Truppe mit einigen vielversprechenden Talenten. Aber sie provozieren auch ab und an eigene Fehler. Diese müssen wir dann nutzen. Wenn wir kompakt stehen und einen guten Plan haben, werden wir dieses Spiel gewinnen.
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