KSC-Interview KSC-Spieler Leon Jensen im Interview: „Ans Aufgeben habe ich nie gedacht“
Leon Jensen hatte bislang keine einfache Zeit beim KSC. Nachdem der Mittelfeldspieler zunächst einen Kreuzbandriss im Sommer 2021 erlitten hatte, warf ihn Anfang des Jahres ein Knorpelschaden erneut zurück. Doch ans Aufgeben dachte der 25-Jährige nie.
Leon Jensen im großen meinKA-Interview
Rund 370 Tage oder 41 Spieltage musste Leon Jensen, der im Sommer 2021 vom FSV Zwickau zum KSC kam, warten, bis er jetzt beim 8:0-Pokalsieg in Neustrelitz eingewechselt wurde und seinen ersten Pflichtspieleinsatz im Dress des KSC absolvieren konnte.
Zuerst setzte den Mittelfeldspieler ein Kreuzbandriss, den er im Sommer 2021 im österreichischen Trainingslager erlitt, außer Gefecht und als er danach gerade wieder anfing zu trainieren, warf ihn Anfang des Jahres ein Knorpelschaden erneut zurück. Doch ans Aufgeben dachte der 25-Jährige nie, wie er im Interview mit meinKA sagt.
Hallo Herr Jensen, Glückwunsch zu ihrem ersten Einsatz beim KSC. Mehr als ein Jahr mussten Sie nach ihrer langen Verletzungspause auf diesen Einsatz warten. Im Pokal gegen Neustrelitz eingewechselt und zum ersten Mal überhaupt bei einem Pflichtspiel für den KSC dabei. Wie hat sich das denn angefühlt?
Leon Jensen: Ehrlich gesagt, anfangs ziemlich komisch. Ich trainiere ja schon eine ganze Weile wieder mit der Mannschaft mit. Aber nach so langer Zeit in einem Pflichtspiel auf dem Platz zu stehen, war schon ein bisschen ungewohnt und bei meinem ersten Ballkontakt war ich auch etwas nervös. Das hat sich dann aber schnell gelegt und ich habe mich einfach gefreut, wieder mitspielen zu dürfen.
Auftaktstraining 2021: In der Mitte Leon Jensen (KSC 6) | Quelle: TMC-Fotografie.de/Tim Carmele
Sie konnten, wie gesagt, über ein Jahr kein Spiel bestreiten. Mussten sich nach Kreuzbandriss und Knorpelschaden immer wieder zurückkämpfen. Denkt man da manchmal daran, aufzugeben?
Leon Jensen: Es war natürlich schon besonders bitter, als ich mich im Training erneut verletzt hatte. Aber ich habe nie daran gezweifelt, dass ich wieder auf den Platz zurückkehren werde.
Ans Aufgeben habe ich nie gedacht. Ich wollte es einfach schaffen, weiter meinen Beruf auszuüben. Und dies ist Fußball. Ich habe alles dafür getan, dass es geklappt hat. Jetzt ist es einfach ein schönes Gefühl, wieder ein Teil der Mannschaft zu sein.
Was haben Sie denn in der Zeit gemacht, als Sie weder trainieren noch spielen konnten?
Leon Jensen: In erster Linie war natürlich Reha angesagt. Sechs bis sieben Stunden am Tag. Da bleibt dann gar nicht mehr so viel. Aber es gibt auch ein Leben außerhalb des Fußballs.
So habe ich selbstverständlich mein Fernstudium mit dem Studiengang „Soziale Arbeit“ weitergeführt. Musikalische Dinge am Computer auszuprobieren, was ich ja auch gerne mache, habe ich allerdings weniger gemacht. Zudem war ich viel unterwegs und habe mich mit Freunden getroffen.
Leon Jensen (KSC 6) im Zweikampf mit Kevin Ikpide (Freiberg 8). | Quelle: TMC-Fotografie.de/Tim Carmele
Wer hat Ihnen denn geholfen, diese schwierige Zeit zu überwinden, die ja nicht nur den Körper, sondern sicher auch den Kopf belastet hat?
Leon Jensen: Ich bin dem Verein sehr dankbar, der mich in dieser Zeit immer unterstützt hat. In allererster Linie waren es aber vor allem meine Eltern und meine Freunde. Die haben mich darin bestärkt, wieder zurückzukommen. Sie haben mir die Kraft und den Mut gegeben, auch nach den Rückschlägen, weiter nach vorne zu schauen.
Jetzt sind Sie wieder dabei. Nicht nur im Kader – Sie haben auch gespielt. Welche Ansprüche leiten Sie daraus ab?
Leon Jensen: Ich leite daraus keinerlei Ansprüche ab. Ich war froh, endlich zum ersten Mal in einem Pflichtspiel für den KSC spielen zu dürfen. Und ich hoffe natürlich darauf, auch ich in den nächsten Spielen immer wieder einige Einsatzminuten zu bekommen.
Dann weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Deshalb werde ich im Training weiter Gas geben. Ich genieße es einfach, wieder dabei zu sein. Und ich will natürlich auch den Konkurrenzkampf im Mittelfeld annehmen und dann auch um einen Stammplatz kämpfen.
| Quelle: aim
Jetzt ist Ihre Mannschaft in der Liga mit zwei Niederlagen gestartet. Wie wichtig war in diesem Zusammenhang der Pokalsieg, auch wenn es nur bei einem Oberligisten war?
Leon Jensen: Der Ligastart war natürlich missraten. Aber so etwas kann passieren. Dann muss man sich schütteln und darf sich nicht verrückt machen lassen.
Deshalb ist so ein Erfolg wie in Neustrelitz auch etwas fürs’s Gemüt und macht Mut für die kommende Aufgabe in Fürth.
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