Karlsruher Gemeinderat
„Langfristig klimaneutral“: Gemeinderat optimiert Klimaschutzkonzept

Karlsruher Gemeinderat „Langfristig klimaneutral“: Gemeinderat optimiert Klimaschutzkonzept

Quelle: Pixabay

Der Karlsruher Gemeinderat hat in seiner April-Sitzung in der Gartenhalle sein neues Klimaschutzkonzept verabschiedet. Dieses verfolgt das Ziel, die Fächerstadt langfristig klimaneutral zu machen – dazu sollen verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden.

Gemeinderat optimiert Klimaschutzkonzept

Mit seinem Klimaschutzkonzept 2009 hatte sich die Fächerstadt bereits hohe Ziele gesteckt – diese sahen vor, dass bis 2020 die CO2-Emissionen um jährlich zwei Prozent bezogen auf das Jahr 2007 abgesenkt werden. Inzwischen gibt es für das Klimaschutzkonzept sowohl inhaltlichen Fortschreibungsbedarf als auch eine Optimierung der Ziele, denn diese sind – angesichts der aktuellen Entwicklung des Klimawandels – nicht ausreichend.

In der Gemeinderatssitzung am Dienstag, den 28. April 2020, wurden nun weitere Maßnahmen thematisiert, die im Klimaschutzkonzept umgesetzt werden sollen. Hierbei stimmte der Gemeinderat dem Klimaschutzkonzept 2030 als Handlungsrahmen für zukünftige städtische Klimaschutzaktivitäten zu.

 

Stadtverwaltung: Bis 2040 klimaneutral

Der Karlsruher Gemeinderat hat, unter Bezugnahme auf den Intergovernmental Panel of Climate Change (IPCC)-Sonderbericht aus dem Jahr 2018 sowie dem Szenario Klimaaktiv 2030 mehrere Punkte beschlossen. Hierzu gehört das Ziel, dass die Stadtverwaltung bis zum Jahre 2040 klimaneutral sein möchte. Außerdem soll bis 2030  die CO2-Emissionen im Stadtgebiet um 58 Prozent (bezogen auf den Stand von 2010) abgesenkt werden.

Das bedeutet gegenüber 2017 als aktuellstem Bilanzierungsstand eine Minderung um rund 1,3 Millionen Tonnen CO2 beziehungsweise eine Absenkung von 7,9 Tonnen CO2 pro Person und Jahr auf 3,3 Tonnen CO2 pro Person und Jahr. Zudem soll für die angestrebte langfristige Klimaneutralität im Jahr 2050 zukünftig ein Zielwert von unter 0,5 Tonnen CO2 pro Person und Jahr erreicht werden.

 

Klimaschutz – Gesamtkonzept wird veröffentlicht

Außerdem einigte sich der Gemeinderat darauf, dass die Stadtverwaltung die vorgelegten Bestandteile des Klimaschutzkonzepts 2030 als Gesamtkonzept im Internet und sonstige Weise veröffentlicht und bekannt macht. Zudem wurde die Verwaltung beauftragt, die im Klimaschutzkonzept genannten Maßnahmen weiter auszuarbeiten und im Rahmen der jeweils zur Verfügung gestellten Ressourcen umzusetzen.

Über notwendige Detailregelungen, weitere erforderliche Haushaltsmittel und Personalstellen soll der Gemeinderat im Rahmen der üblichen Beratungsabfolge sowie im Zuge der Haushaltsberatungen entscheiden. Ebenfalls soll der Gemeinderat regelmäßig über den Stand der Zielerfüllung und umgesetzte Klimaschutzmaßnahmen gemäß dem dargestellten Monitoringkonzept von der Stadtverwaltung informieren werden.

 

Die Details des neuen Klimaschutzkonzeptes

Die Karlsruher Stadtverwaltung hat vier Monate lang an einer Optimierung des Klimaschutzkonzeptes gearbeitet. Hierzu wurde ein breit angelegtes Bürgerbeteiligungsverfahren ins Leben gerufen. Insgesamt 30 Seiten und viele verschiedene Maßnahmen, die auf eine Senkung der Kohlendioxid-Emissionen und eine Steigerung der Energieeffizienz zielen, umfasst die Neufassung nun.

Enthalten sind darin Optimierungen bereits bestehender oder geplanter Klimaschutz-Maßnahmen, wie beispielsweise eine Förderung des Lastenradverkehrs oder der Ausbau des Fernwärmenetzes. Aber auch neue Themenfelder, wie beispielsweise die Suche nach mehr Wärmeeffizienz, sind enthalten. Gerade beim Thema Wärme gibt es nämlich das größte Einsparpotenzial. Darunter fallen der Ausbau von Photovoltaik, Sanierung von Bestandsbauten oder der Einsatz von Dämmung und nachhaltige Heizanlagen.

Aber auch eine nachhaltige Verkehrswende steht weiterhin im Fokus des Klimaschutzkonzeptes. So soll der motorisierte Individualverkehr reduziert sowie besser reguliert werden. Hier müssen Autofahrer beispielsweise mit einem Wegfall von Parkplätzen rechnen. Stattdessen sollen die Fußgängerzonen ausgeweitet und der Öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden. Und auch wenn Karlsruhe bereits als Fahrradstadt gilt, so soll das Zweirad ebenfalls gefördert werden, nämlich mit Radabstellanlagen und überregionalen Radwegen.

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