Besonderer Arbeitseinsatz bringt die Kombilösung voran Kombilösung Karlsruhe: Sichtbarer Fortschritt in der Kriegsstraße
Die Kombilösung kommt voran: Der künftig unter der oberirdischen Gleistrasse in der Kriegsstraße liegende Autotunnel wächst Meter um Meter. Beim Innenausbau des Bahntunnels unter der Kaiserstraße kommen die Handwerker ebenfalls Stück für Stück voran.
Nach der Sperrung: Arbeiten am Karlstor auf Hochtouren
Es ist ein riesiges Projekt und trotz der Restriktionen wegen der Coronavirus-Pandemie wächst es Tag für Tag weiter: Die Bauarbeiten der Kombilösung können aktuell grundsätzlich fortgeführt werden. Dabei geht es zum einen um den Autotunnel, der später unter der Gleistrasse in der Kriegsstraße liegen wird. Zum anderen sind die Arbeiter mit dem Innenausbau des Tunnels unter der Kaiserstraße und dem Südabzweig vom Marktplatz in die Ettlinger Straße beschäftigt. Dort werden später die Straßenbahnen und Stadtbahnen unterwegs sein.
Der Fortschritt ist aktuell besonders sichtbar in der Kriegsstraße. Das berichten die Verantwortlichen der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig) in ihrer wöchentlichen Pressemeldung. Seit dem 20. April fahren keine Bahnen mehr über das Karlstor und die Gleise zwischen den Haltestellen Europaplatz und Mathystraße sind gesperrt. Seither laufen hier die Arbeiten zur Herstellung der Baugrube auf Hochtouren.
Bahnen fahren ab dem 13. September wieder
Schon seit einiger Zeit wurde dort eine Wand begonnen. Diese besteht aus Bohrpfählen aus Stahlbeton, die bis zu 20 Meter tief in die Erde reichen. Der Zwischenraum zwischen den Pfählen wird verfüllt, sodass eine Baugrube entsteht, in die weder Erde noch Grundwasser seitlich eindringen kann. Diese Wand wird nun auch dort vervollständigt, wo bisher oben noch die Bahnen und Autos unterwegs waren.
Für die Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer gibt es Umleitungen. Ab dem 13. September stehen dann auch dem Bahnverkehr Hilfsbrücken zur Verfügung. Dann fahren die Straßenbahnen und Stadtbahnen wieder entlang der Karlstraße über das Karlstor, während darunter der Autotunnel gebaut wird.
Unterschiedliche Arbeiten zwischen Karlstor & Ettlinger Tor
Östlich vom Karlstor ist der Ingenieurbau in einem Teilbereich des Baufelds W 1, das den Abschnitt zwischen der Karlstraße und der Ritterstraße umfasst, schon begonnen. In einem weiteren Teilbereich laufen derzeit Ankerarbeiten in der untersten Lage. Im Norden des Baufelds W 3 entsteht bis zum 15. Mai die neue Einmündung der Lammstraße in die Kriegsstraße. Dieser Kreuzungsbereich wird zunächst mit neuen Leitungen und einem neuen Zuschnitt ausgestattet.
Nach Osten daran anschließend im Baufeld W 4 zwischen Lammstraße und Ettlinger Tor läuft der Ingenieurbau am Autotunnel wie geplant. 2017 wurde das Kombi-Bauwerk hergestellt, die Tunnelsohle ist bereits daran angeschlossen. Damit laufen die Außen- und die Mittelwand auf das Doppelbauwerk unter dem Ettlinger Tor – mit unterirdischer Haltestelle und dem Autotunnel darüber – zu. In diesem Baufeld ist bereits der Rohbau der Betriebszentrale entstanden. Als nächster Schritt wird hier ab dem 15. Mai mit der Zufahrt aus dem Autotunnel heraus ins Parkhaus des Ettlinger Tors begonnen.
Abbruch der Unterführung östlich des Kombi-Bauwerks
Nur ein Stück weiter im Osten soll auch bald in der Baugrube der Autotunnel entstehen. Im Baufeld O 5 östlich des Kombi-Bauwerks treffen die Fahrbahnen der Rampen später auf die des Haupttunnels. Hier laufen noch die Abbrucharbeiten der alten Unterführung sowie der Aushub bis zur untersten Ankerlage. In Kürze beginnen hier die Ankerarbeiten.
In den Baufeldern O 4 und O 3 zwischen Staatstheater und Mendelssohnplatz sind aktuell die Stahlbetonbauer bei der Arbeit. Auf Höhe des Staatstheaters und im Bereich vor dem Meidinger Block zwischen Meidinger Straße und Adlerstraße entstehen laufend in Abschnitten Tunnelsohlen, -wände und -decken. In einem Teilbereich läuft noch die Phase zuvor. Dort sind die Aushubbagger zu sehen, bis der Ingenieurbau ab Mitte Mai starten kann.
Nächste Bauphase: Umleitungen ab dem 8. Mai
Ab dem Mendelssohnplatz nach Osten wird „oben“ und „unten“ gleichzeitig an der Kombilösung gebaut. Auf der Nordseite der Ludwig-Erhard-Allee zwischen Fritz-Erler-Straße und Kapellenstraße sind die endgültigen Fahrbahnen für Autos und Radler sowie die Gehwege fast fertig. Ab dem 8. Mai liegt dann der Fokus auf der Südseite in diesem Abschnitt. Vor dem Einkaufszentrum sollen dann ebenfalls die Fahrbahnen und Gehwege und zusätzlich noch Grünflächen entstehen.
Vom 5. bis zum 7. Mai werden die Verkehrsknoten am Mendelssohnplatz und an der Einmündung der Kapellenstraße umgebaut. Die Fahrbahn von Osten nach Westen wird im Bereich der Kapellenstraße zunächst nach Süden ausgeschwenkt, anschließend zwischen Kapellenstraße und Fritz-Erler-Straße nach Norden auf die bereits fertige Fahrbahn geführt. Der Verkehr von Westen nach Osten wird am Mendelssohnplatz zunächst provisorisch in die Mitte geführt und im Bereich der Kapellenstraße wieder auf die reguläre Fahrbahn gelenkt.
Ab dem 8. Mai steht dann die nächste Bauphase an. Dafür wird die Rüppurrer Straße im Bereich zwischen der Philipp-Reis-Straße und dem Mendelssohnplatz von Süden nach Norden für Autos gesperrt. Zudem müssen die Autofahrer mit einer Sperrung der östlichen Fahrbahn der Kapellenstraße zwischen Ludwig-Erhard-Allee und Markgrafenstraße. Der Autoverkehr vom Mendelssohnplatz zum Durlacher Tor wird über den Ostring umgeleitet.
Innenausbau des Straßenbahntunnels geht voran
Auch am Innenausbau des Straßenbahntunnels unter der Kaiserstraße, der später vom Gottesauer Platz bis zum Mühlburger Tor mit einem Abzweig vom Marktplatz in die Ettlinger Straße verlaufen wird, wird fleißig gearbeitet. Hier geht es um das technische Innenleben der sieben unterirdischen Haltestellen und der Tunnelabschnitte, die dazwischen liegen.
Insbesondere auf dem Südabzweig sind die Handwerker mit dem Verkleiden der Haltestellendecken beschäftigt, nachdem zuvor die Elektriker die Kabel unter der Decke angebracht haben. Dabei wird eine Unterkonstruktion auf den Beton aufgeschraubt, woran dann die Verkleidungsplatten befestigt werden. Diese erhalten am Ende noch einen Akustikputz.
In den Zugängen zu den Haltestellen – also den Treppenabgängen und den Fahrgastebenen – sind die Trockenbauer unterwegs. Handwerker bringen die Terrazzo-Böden als Fließestrich ein und schleifen die geglättete Fläche nach dem Aushärten ab. Auch die Treppenstufen werden auf diese Weise angelegt. In den unterirdischen Betriebsräumen sind derweil Elektriker an der Arbeit, die die Kabel mit den entsprechenden Schaltschränken verbinden.