Serviceroboter im Test
Städtisches Klinikum testet Roboter: „HolliE“ unterstützt die Pflegepraxis

Serviceroboter im Test Städtisches Klinikum testet Roboter: „HolliE“ unterstützt die Pflegepraxis

Quelle: Markus Kümmerle, Städtisches Klinikum Karlsruhe

Als bundesweit eines der ersten Krankenhäuser testet das Klinikum Karlsruhe mit einem Forschungsteam die Praxistauglichkeit eines multifunktionalen Serviceroboters im Klinikalltag. Getestet wird der Prototyp in gleich mehreren Aufgabenfeldern.

HolliE – ein  multifunktionaler Serviceroboter

HolliE heißt der multifunktionale Serviceroboter mit einer Höhe von rund 1,60 Metern, der in dieser Woche seinen Dienst im Städtischen Klinikum Karlsruhe tut. An der Testung im Realbetrieb im neuen Betten- und Funktionsgebäude Haus M sind Pflegekräfte und Patienten beteiligt, teilt das Städtische Klinikum Karlsruhe mit.

In einem eigens dafür eingerichteten Zimmer werden Grundfunktionen des Roboters von Patienten und Pflegekräften getestet. HolliECares ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Verbundprojekt mit einem Volumen von gut 2,6 Millionen Euro unter der Koordination des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP).

 

HolliE | Quelle: Markus Kümmerle, Städtisches Klinikum Karlsruhe

 

„Kann nie eine menschliche Pflegefachkraft ersetzen“

„Der Serviceroboter hat das Potenzial, unseren Pflegekräften bestimmte wiederkehrende Tätigkeiten abzunehmen und sie dadurch punktuell zu entlasten“, sagt Elvira Schneider, Pflegedirektorin am Städtischen Klinikum Karlsruhe. „Natürlich wird er nie eine menschliche Pflegefachkraft ersetzen können, aber das ist auch gar nicht die Motivation des Projekts“, so Schneider weiter.

 

Roboter soll die Pflegefachkräfte entlasten

HolliE kann bei der Kontrolle von Materialbeständen behilflich sein und Medikamentenschränke befüllen und verwalten. Im Bereich der Pflegeassistenz kann der Roboter gehfähige Patienten zu ihren Untersuchungen begleiten, sowie Patienten zu Bewegungsübungen auffordern und per Tablet anleiten.

Ein weiterer Bereich der Pflege, der viel Zeit in Anspruch nimmt, ist die Wunddokumentation. Auch hier hat HolliE das Potenzial, Pflegefachkräfte enorm zu entlasten, indem er mittels Sprachsteuerung und integrierter Hardware Bilder anfertigt und alle wichtigen Daten automatisch in die Wunddokumentation übernimmt.

 

| Quelle: Markus Kümmerle, Städtisches Klinikum Karlsruhe

 

Mensch-Roboter-Zusammenarbeit in der Pflege

Das Klinikum Karlsruhe ist Praxispartner des Projekts HolliECares und bundesweit eines der ersten Krankenhäuser, in dem ein multifunktionaler Roboter unter Realbedingungen getestet wird. „Deshalb freuen wir uns sehr, Teil dieses spannenden Projekts zu sein“, betont Geschäftsführer Markus Heming. „Wir sehen in de r Digitalisierung des Gesundheitswesens eine große Chance, um Prozesse innovativ zu gestalten und unsere Mitarbeitenden auf diese Weise zu unterstützen“, so Heming weiter.

„HoLLiE wurde in Karlsruhe im Forschungszentrum für Informatik (FZI) – House of Living Labs – am KIT entwickelt und verbessert sich stetig. Mittlerweile kann er Serviceaufgaben sicher übernehmen und wird nun bei uns im Klinikum in einer realistischen Mensch-Roboter-Zusammenarbeit in der Pflege getestet“, freut sich Prof. Dr. Uwe Spetzger, der 2019 zusammen mit Markus Heming dieses Projekt angeschoben hat.

 

| Quelle: Markus Kümmerle, Städtisches Klinikum Karlsruhe

 

Weitere Testphase für Ende Jahres geplant

„Für die sichere Navigation in Real-Life-Szenarien in dynamischen Umgebungen wie hier im Krankenhaus ist eine höchstaufwendige Robotersteuerung notwendig“, erklärt Spetzger. „Modernste Technologie und die Implementierung von künstlicher Intelligenz sind notwendig, um die komplexen Entscheidungen und eine
angenehme Kollaboration zwischen Mensch und Maschine überhaupt zu ermöglichen“, erläutert Dr.-Ing. Arne Rönnau, Leiter des FZI Living Lab Service Robotics am KIT.

Neben dem Deutschen Institut für angewandte Pflegforschung (DIP) sind das Forschungszentrum für Informatik (FZI), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die ArtiMinds Robotics GmBH, das AWS-Institut für digitale Produkte und Prozesse (AWSi), das Fraunhofer IOSB sowie das Knappschaftsklinikum Saar beteiligt.

Eine zweite Testphase ist für Ende des laufenden Jahres im Klinikum geplant. „Die Testergebnisse und Rückmeldungen der Patienten und Pflegefachkräfte sind für uns sehr wertvoll und fließen nun in die weitere Entwicklung ein. Im Herbst werden wir dann wieder einen Schritt weiter sein“, resümiert Anne Gebert, Projektkoordinatorin des DIP, abschließend.

 

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