News aus Baden-Württemberg
Viel Regen im Frühling: Gute Startbedingungen für Stechmücken

News aus Baden-Württemberg Viel Regen im Frühling: Gute Startbedingungen für Stechmücken

Quelle: Patrick Pleul
dpa

Lange Sommerabende können viele kaum mehr abwarten. Nach einem regnerischen Frühling ist die Vorfreude groß. Doch durch die Nässe gibt es gute Startbedingungen für Stechmücken.

Mit Einzug des Sommers gibt es immer mehr Tage, an denen man bis in die späten Abendstunden im T-Shirt draußen sitzen kann. Doch die Idylle kann schnell von Stechmücken gestört werden – und davon könnte es in diesem Jahr wegen des verregneten Frühlings mehr geben.

Die nassen Monate böten zumindest gute Startbedingungen für die Insekten, sagt Lilith Stelzner vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Denn die Entwicklung von Stechmücken sei vor allem von Feuchtigkeit und Temperatur abhängig. Generell sei eine Vorhersage für die nächsten Monate aber schwierig, sagt die Naturschutzreferentin.

Viel zu nass war es laut eines Sprechers des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im April. Dreiviertel der Messstationen in Baden-Württemberg hätten Niederschlagssummen über dem Mittelwert registriert. Wenn dann die Pegelstände der Flüsse steigen, werden beispielsweise Auenwälder überflutet. Dort legen die sogenannten Überschwemmungsmücken ihre Eier in den Boden. Wenn dieser feucht wird, schlüpfen die Insekten.

Vereinzelt seien in diesem Jahr schon bis zu 1000 Larven pro Liter festgestellt worden. Das sei wirklich viel, sagt eine Expertin der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs). Unter anderem mit Hubschraubereinsätzen geht die Aktionsgemeinschaft vor allem am Oberrhein gegen das Schlüpfen der Larven vor.

Im April und Anfang Mai gab es für die Kabs schon viel Arbeit, wie die Sprecherin mitteilte. Denn mehr Flächen seien überflutet worden. «Die Einsätze dieses Jahr sind größer und aufwendiger.» Doch im Vergleich zum trockenen und warmen vergangenen Jahr habe man 2023 eher wieder einen Normalzustand.

Die Arbeit der Experten ist aufwendig: Am Boden kämpfen sie sich oft durchs Dickicht, aber viele Brutstätten können nur aus der Luft bekämpft werden. Vom Helikopter aus verteilt die Kabs dann den biologischen Wirkstoff Bti, der die Larven der Stechmücken tötet.

Mit besserem Wetter könne sich die Lage jedoch wieder entspannen, sagte die Biologin der Kabs. Das könnte aber noch etwas dauern, wenn man den Vorhersagen der Wetterexperten Glauben schenkt: Zumindest in den kommenden Tagen erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) neben Sonnenstrahlen auch immer wieder Schauer und Gewitter, teils auch Starkregen. Erst zu Pfingsten werde es wärmer und – vielleicht – auch trockener, hieß es am Sonntag.

Laut BUND soll man die Stechmücken aber auch nicht verteufeln. Die Tiere seien wichtige Nahrungsgrundlage für Vögel, Fledermäuse und Amphibien, werben die Naturschützer.

Zuhause könne man sich vor Stechmücken schützen, indem man die Regentonne mit einem engmaschigen Netz abdecke. Das sei einer der Hauptbrutorte in Siedlungsgebieten, sagt Stelzner. Auch Topfuntersetzer sollten regelmäßig ausgeleert werden. Dieser Schutz vor Mücken sei gerade mit Blick auf exotische Arten wie die Tigermücke sinnvoll, hieß es.

 

Weitere Nachrichten

Tierschützer fordern: Schnellere Einführung des Hundeführerscheins

Ein Zehnjähriger wird von einem Hund mehrmals in Kopf und Rücken gebissen. Die Tierrechtsorganisation Peta fordert daher eine schnellere Einführung des Hundeführerscheins in Baden-Württemberg.

Wie bereits in Karlsruhe: Kaufland will weitere aufgegebene Real-Standorte mieten

Aus Real wird Kaufland: Das Unternehmen hat bereits zahlreiche Filialen der insolventen Warenhauskette übernommen. Nun gibt es auch Interesse an den bis zuletzt von Real genutzten Standorten.

Weitere Notfallpraxen im Land schließen: Betroffene sind alarmiert

Seit einem Gerichtsurteil im Herbst ist der kassenärztliche Notdienst eingeschränkt. Mehrere Praxen hat die KVBW seither dauerhaft geschlossen. Patientenschützer fordern ein Eingreifen der Politik.

Ein Aprilwetter-Intermezzo vor den Feiertagen

Blitze, Glätte, Windböen: Vor Ostern kann das Wetter in Baden-Württemberg noch einmal turbulent werden. Aber nicht für alle.

Asiatische Hornisse mehr unterwegs: Konsequenzen für Natur?

Summ, summ, summ. Das klingt nach Frühling und Bienen auf Obstblüten. Doch auch ein Zuzügler schwirrt immer öfter durchs Land. Die Asiatische Hornisse frisst andere Insekten und besorgt Fachleute.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 













Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.