Spieltag 25 | Zweite Liga
Mut unterliegt Effizienz – Der KSC verliert auch in Heidenheim

Spieltag 25 | Zweite Liga Mut unterliegt Effizienz – Der KSC verliert auch in Heidenheim

Quelle: TMC-Fotografie.de | Tim Carmele
KSC

Das Duell der Relegationsplätze: Während es für Heidenheim um den Aufstieg in Liga eins geht, kämpft Karlsruhe um den Verbleib in Liga zwei. Über lange Strecken war es jedoch ein Spiel auf Augenhöhe. Nach eiskalter Heidenheimer Effizienz muss sich der KSC dennoch mit 3:1 geschlagen geben.

Spielbericht – 1. FC Heidenheim gegen KSC

Bereits am Freitag hatte der SV Wehen Wiesbaden mit 2:6 gegen den VfL Osnabrück gesiegt – die Konsequenz für den Karlsruher SC: Das Abrutschen auf den 17. Tabellenplatz. Mindestens ein Unentschieden war nötig, um auf den Relegationsplatz zurückzukehren. Keine leichte Aufgabe, schließlich musste man auswärts gegen den Tabellenvierten aus Heidenheim ran. Traditionell eine schwierige Auswärtsfahrt für die Karlsruher – der letzte Sieg gegen Heidenheim gelang vor fünf Jahren, am 13.02.2015. Eine Aufgabe, welche sich für die Karlsruher als zu groß entpuppte. Heidenheim genügten drei Konter im eigenen Stadion, um die Partie für sich zu entscheiden. Trotz eines mutigen und engagierten Auftritts konnten die Karlsruher keine Punkte aus Heidenheim entführen und verbleiben auf einem direkten Abstiegsplatz.

 

Eichner überrascht mit einer Dreierkette

Überraschend offensiv ging der KSC gegen den 1. FC Heidenheim an den Start. Die Karlsruher begannen die Partie in einem 3-5-2, ein System, welches bisher in dieser Saison so noch nicht gespielt wurde. Christian Eichner veränderte dabei seine Startelf im Vergleich zum Nürnberg-Spiel auf zwei Positionen. David Pisot kehrte in die Innenverteidigung zurück, während Babacar Guèye neben Hofmann in der Offensive auflief. Verlierer der Umstellung waren Alexander Groiß und Burak Camoglu, welche ihren Startplatz verloren.

 

Eine starke Anfangsphase wird nicht belohnt

Die Heidenheimer zeigten sich zunächst sichtlich überrascht von der offensiven Herangehensweise der Karlsruher. Der KSC dominierte die Anfangsphase der Partie, attackierte die Gastgeber früh und zwang diese somit zu vielen Fehlpässen. Gefährlich wurde Heidenheim erstmals nach einer Ecke in der 9. Minute, als Stürmer Kleindienst erstaunlich frei zum Kopfball kam, diesen aber nicht präzise auf das Karlsruher Tor bringen konnte. Ansonsten kam das Heidenheimer Spiel kaum zur Entfaltung.

Mitten in der Drangphase des KSCs fiel dann aber ein bitterer Moment. Bereits nach 19 Minuten musste Christian Eichner das erste Mal wechseln. Dirk Carlson wurde durch eine Verletzung gezwungen den Platz frühzeitig zu verlassen. Damian Roßbach feierte somit, unter denkbar unglücklichen Umständen, sein Comeback nach überstandener Rot-Sperre. Es sollte aber noch dicker für die Karlsruher kommen. Unmittelbar nach der Einwechslung Roßbachs stellte Heidenheim den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf. Nach einem Einwurf auf der linken Seite hatte Kleindienst viel zu viel Raum und eine ordentliche Portion Glück im Dribbling, legte den Ball von der Grundlinie klug in den Rückraum ab, in welchem Kerschbaumer lauerte und eiskalt aus sechs Metern vollstreckte.

 

Der KSC bemüht, Heidenheim eiskalt

Das Heidenheimer Tor sah zunächst nach einem Wirkungstreffer aus. Die Gastgeber schienen nun besser ins Spiel zu kommen und die Kontrolle zu übernehmen. Doch hielt dieses Hoch nur kurz an. Der KSC schüttelte den Treffer ab und übernahm abermals die Kontrolle. Bis zum Sechszehner sah das Karlsruher-Spiel ganz ordentlich aus, doch fehlte, wie schon in den Partien zuvor, der öffnende Pass. Heidenheim konnte sich, im eigenen Stadion, auf das Kontern konzentrieren. So auch in der 37. Minute. Die Hausherren fanden auf der rechten Seite zu viel Raum. Nach einem Abschlag hatte Busch die nötige Übersicht und fand mit seiner Flanke Kleindienst völlig alleingelassen in der Mitte, dieser musste nur noch einschieben. 2:0 Heidenheim. Das gleiche Bild bekamen die mitgereisten 1475 KSC-Fans in der 47. Minute zu sehen. Heidenheim konterte erneut über rechts, Leipertz zog aus spitzem Winkel ab, traf zwar nicht das Tor, fand aber den freien Kleindienst, welcher den Ball nur noch über die Linie drücken musste.

Das Fazit von Halbzeit eins: Der KSC mit einem engagierten und durchaus mutigen Auftritt, Heidenheim allerdings mit eiskalter Effizienz – ein bitterer 3:0 Rückstand für die Gäste.

Marvin Wanitzek (KSC 10) hockt sich enttäuscht ab. | Quelle: TMC-Fotografie.de | Tim Carmele

 

Eichner reagiert

Nicht aus der Kabine zurück auf den Platz kam David Pisot, er wurde von Marco Thiede ersetzt. Ebenfalls in der Kabine schien zunächst die Heidenheimer Defensive geblieben zu sein. Direkt mit Wiederanpfiff kam Guèye nach einem Doppelpass mit Hofmann im Sechzehner zum Abschluss, scheiterte aber am Heidenheimer Keeper. Nur eine Minute später war es Hofmann, welcher aus kürzester Distanz scheiterte. Das hätte der Anschlusstreffer sein müssen.

Schließlich war es Christoph Kobald, welcher die Karlsruher in der 54. Minute erlöste. Nach einer Ecke von Wanitzek kam Kobald frei zum Kopfball und traf zum überfälligen 3:1. Hoch verdient, schließlich konnte Heidenheim in den ersten Minuten von Halbzeit zwei dem Dauerdruck der Gäste nichts entgegensetzen.

 

Karlsruhe kann nicht nachlegen

Im Anschluss knüpften beide Mannschaften wieder an Halbzeit eins an. Heidenheim lauerte auf Konter, während Karlsruhe zwar bissiger war, aber keine nennenswerten Torchancen erspielen konnte. Mal um Mal scheiterten die Karlsruher daran, den letzten Ball an den eigenen Mann zu bringen. Das Resultat war eine ereignisarme zweite Halbzeit, Heidenheim begnügte sich damit, das Ergebnis zu verwalten, während der KSC verzweifelt nach einem zweiten Tor suchte. Auch die Einwechslung von Lukas Grozurek konnte an diesem Spielverlauf nichts mehr ändern. Einen Tag zum Vergessen krönte Änis Ben-Hatira mit einem Foul als letzter Mann in der 92. Minute: Glatt Rot.

Es bleibt beim Befund des Karlsruher Trainers Christian Eichner, der KSC lässt in der Defensive zu viel zu und ist im letzten Drittel zu ineffizient. Zwar zeigte die Mannschaft einen mutigen Auftritt, doch zählen im Abstiegskampf nur gewonnene Punkte. Erneut schafft es die Mannschaft aus Karlsruhe nicht, sich für den erbrachten Aufwand zu belohnen. Das Heimspiel kommenden Samstag gegen den SV Darmstadt 98 muss nun schon fast gewonnen werden, will man den Anschluss an den Relegationsplatz nicht verlieren.

 

Karlsruher SC: Uphoff – Kobald, Gordon, Pisot (45. Thiede), Carlson (20. Roßbach) – Stiefler, Wanitzek, Gondorf, Ben-Hatira – Hofmann, Guèye (76. Grozurek).

 

Die KSC-Tabelle im Überblick

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