Karlsruher Schausteller sammeln Stimmen
38.999 Unterschriften – Standort-Entscheidung zu Christkindlesmarkt vertagt

Karlsruher Schausteller sammeln Stimmen 38.999 Unterschriften – Standort-Entscheidung zu Christkindlesmarkt vertagt

Quelle: Florian Kaute

Auf dem Karlsruher Friedrichsplatz sind die Spuren des Christkindlesmarktes mittlerweile verschwunden – doch der Weihnachtsmarkt ist in Karlsruhe weiter präsent! Es wird offen diskutiert, wo in Zukunft Bratwurst und Glühwein angeboten werden sollen.

Zieht der Karlsruher Christkindlesmarkt um?

Aktuell befinden sich die Karlsruher Schausteller im Winterquartier. Nach den Weihnachtsmärkten in der Region endet die Saison der Outdoor-Veranstaltungen. Erst im Frühjahr, wenn das Wetter wieder etwas einladender ist, dann geht alles wieder von vorne los: Die Buden werden aus dem Winterschlaf geholt und fortan von Veranstaltung zu Veranstaltung gebracht. Ein Termin dürfte dabei schon jetzt mit einer dicken Markierung im Kalender stehen: Am 26. November 2020 beginnt wieder der Karlsruher Christkindlesmarkt.

Doch eine Angabe fehlt bei der Terminangabe noch, der vor allem für die Zukunft entscheidend ist: der Ort! Denn genau darum gibt es aktuell noch große Diskussionen. Der aktuelle Stand: Nach Abschluss der Bauarbeiten auf dem Marktplatz soll die eigentliche Interimslösung Friedrichsplatz wieder aufgegeben werden. Hier soll wieder eine Oase der Ruhe im weihnachtlichen Trubel entstehen. Die Arbeiten auf dem Marktplatz sollen Ende 2020 abgeschlossen sein.

 

Christkindlesmarkt

Christkindlesmarkt | Quelle: ONUK

 

Tausende Besucher unterschreiben die Petition

Doch der Schaustellerverband Karlsruhe macht sich stark für einen Verbleib des Christkindlesmarktes auf dem Friedrichsplatz. Die Argumente: die Atmosphäre, aber auch der Platz. Denn nach dem Umbau des Marktplatzes gebe es bedingt durch die Treppenabgänge und Aufzüge der Kombilösung Karlsruhe weniger Flächen für die Standbetreiber. Rund 40 Standbertreibern müsste eine Absage erteilt werden, wenn nur noch der Marktplatz genutzt werden würde.

 

Standort Christkindlesmarkt Unterschriften Friedrichsplatz

| Quelle: FK

 

Bereits während des Christkindlesmarktes wurden daher Unterschriften gesammelt – denn eigentlich ist die Rückkehr zum Marktplatz bereits beschlossene Sache. 38.999 sind zusammengekommen, die nun an Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup übergeben wurden. Die Botschaft ist eindeutig: Nicht nur die Verkäufer, sondern auch die Besucher fühlen sich auf dem Friedrichsplatz wohl. „Die Besucher schätzten das Ambiente, den Flair, die Schönheit“, betont Susanne Filder vom Schaustellerverband Karlsruhe.

 

Christkindlesmarkt Unterschriften Friedrichsplatz

| Quelle: meinKA

 

Entscheidung im Februar 2020?

Ein kleiner Erfolg konnte bereits erreicht werden: Der Karlsruher Gemeinderat wird sich erneut mit dem Thema auseinandersetzen. Eigentlich sollte bereits in der kommenden Sitzung am Dienstag, 21. Januar 2020, darüber diskutiert werden, doch der Tagesordnungspunkt wurde kurzfristig abgesetzt. Die Verwaltung will zunächst zwei Varianten detailliert aufarbeiten – was allerdings Zeit kostet. Die nächste Sitzung des Gemeinderats ist auf Dienstag, 18. Februar 2020, terminiert.

Dort zur Sprache kommen wird neben dem Marktplatz und dem Friedrichsplatz als mögliche Standorte auch eine Hybrid-Lösung, die eine Nutzung von beiden Plätzen vorsieht. Ein ähnliches Konzept gab es bereits an Weihnachten 2018, als auch ein Riesenrad auf dem Markplatz aufgebaut wurde. Da in diesem Winter aber wieder eine Baustelle im Herzen der Stadt zu finden war und auch immer noch ist, mussten die Stände auf die Lammstraße ausweichen – offenbar mit sehr geringem Erfolg. Die Beschicker klagten hier über massive Verdienstausfälle.

 

Fest steht: Eine Änderung kommt sicher

Genau diese „Doppel-Lösung“ scheint aber aktuell die favorisierte Lösung zu sein – und eben auch eine Variante der Stadtverwaltung. Doch statt der Lammstraße soll der Marktplatz bereits Ende des Jahres 2020 verstärkt genutzt werden. Für den Christkindlesmarkt im Jahr 2021 könnte dann das Herz des Weihnachtsmarkts auf dem Marktplatz schlagen, auf dem Friedrichsplatz könnte dann nur noch eine Buden-Reihe auf der Nordseite, also direkt vor dem Gebäude der Handwerkskammer stehen. Die Erbprinzenstraße und der Bereich vor dem Naturkundemuseum solle auf jeden Fall frei bleiben. Die zweite Variante, die Ende Februar im Gemeinderat diskutiert wird, sieht sogar einen kompletten Umzug auf den Marktplatz vor – ohne weihnachtliches Treiben auf dem Friedrichsplatz, der stattdessen deutlich stärker begrünt werden soll.

Das Karlsruher Marktamt dürfte bei aller Diskussion an einer zeitnahen Entscheidung interessiert sein. Bereits ab Ende Januar soll die Bewerbung für einen Standplatz beim Christkindlesmarkt 2020 möglich sein. Doch für die Planung ist es natürlich unabdingbar, den Standort und die Zahl der möglichen Plätze zu kennen. Fest steht auf jeden Fall schon, dass bereits in diesem Jahr eine Änderung kommen wird: Das Glühweinwäldchen vor dem Glühweinsstand Keth wird es nicht mehr geben. Das Erdreich ist dort bereits schon so stark verdichtet, dass die Bäume darunter leiden. Der Abschied der „Waldweihnacht“ beginnt also schon langsam.

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