News aus Baden-Württemberg
Architektenkammer mahnt massiven Ausbau der Solarenergie an

News aus Baden-Württemberg Architektenkammer mahnt massiven Ausbau der Solarenergie an

Quelle: Pixabay
dpa

Die grün-schwarze Landesregierung schreibt künftig mehr Photovoltaik vor. Der Architektenkammer geht das nicht weit genug. Sie fordert einen konsequenten Ausbau.

Die Architektenkammer Baden-Württemberg fordert einen starken Ausbau der Photovoltaik. «Wenn die Klimaschutzziele für 2050 ernsthaft erreicht werden sollen, müssen in Baden-Württemberg bis dahin 130 Millionen Quadratmeter PV-Module zur regenerativen Stromerzeugung installiert werden», sagte Präsident Markus Müller in Stuttgart. Das Zeitfenster müsse genutzt werden, um das Land als Vorreiter bei der Bewältigung des Klimawandels neu aufzustellen. Der grün-schwarze Kompromiss zum Thema Solarenergie sei ein sinnvoller Baustein, der aber von einer durchdachten Innovationsförderung flankiert sein müsse.

Die Grünen hatten eine Solarpflicht für alle Neubauten gefordert – die CDU wollte aber nicht, dass Wohngebäude mit einbezogen werden. Schließlich einigten sich die Fraktionen darauf, dass die Solarpflicht für Gebäude gelten soll, bei denen der Wohnanteil fünf Prozent der überbauten Gesamtfläche nicht überschreitet. Müller sagte, es gebe bis heute keinen Plan zu einem klimagerechten Gebäudeenergiesektor, der der Komplexität des Themas gerecht werde. «Dazu gehört selbstverständlich eine Pflicht zur klimaneutralen Energieerzeugung. Aber eben noch viel mehr.» Es müsse klar sein, dass die Neubauflächen nicht ausreichen werden, den Bedarf zu decken.

«Die Bestandsbauten müssen in den Blick genommen werden – jene 90 Prozent des umbauten Raumes, die überall im Land schon stehen», sagte der Chef der Architektenkammer weiter. Dafür benötige man die solaren Energieträger durch Photovoltaik auf dem Dach und an der Fassade – kurz: intelligente, integrierte Lösungen sowohl im Bestand als auch im Neubau. «Wir müssen die energetische Sanierungsquoten im Bestand von aktuell 0,8 Prozent im Jahr auf 2 bis 4 Prozent steigern.»

Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) kritisierte die Rolle der Kommunen bei der Energiewende scharf. Beim Neubau von Photovoltaik-Anlagen auf Feldern und Wiesen sei «die Linie des Gemeindetags und seines Präsidenten unverständlich restriktiv», sagte Untersteller dem «Südkurier» (Freitag). Um beim Ausbau der Solarenergie in Baden-Württemberg voranzukommen, müssten «die Kommunen ihre Bebauungspläne stärker für die Solarnutzung öffnen», sagte der Minister. «Das tun sie im Moment noch viel zu wenig.» Die Zurückhaltung, die die Kommunen hier an den Tag legten, könne er sich nicht erklären. Auch weil Städte und Gemeinden in Bayern «deutlich aufgeschlossener» vorgingen und damit deutliche Erfolge erzielten.

Untersteller kündigte weitere Gespräche mit den Verantwortlichen an. «Ich werde in der Sache nicht nachlassen. Auch und gerade in Zusammenarbeit mit einem neuen Gemeindetagspräsidenten, der 2021 gewählt wird.»

Weitere Nachrichten

235 Millionen Euro Förderung für Städtebau in Baden-Württemberg bewilligt

Der Städtebau in Baden-Württemberg wird in diesem Jahr nach Angaben der Landesregierung mit rund 235 Millionen Euro gefördert.

Erste Tarifrunde für Chemieindustrie in Karlsruhe endet ohne Ergebnis

Für mehr als 70.000 Beschäftigte der Chemie- und Pharmabranche im Südwesten soll es nach Gewerkschaftsvorstellungen mehr Geld geben. In der Krise undenkbar, meinen die Arbeitgeber.

Laut Dehoga: Lage für Betriebskantinen weiterhin herausfordernd

Die Corona-Krise schlägt auch bei den Betriebskantinen zu Buche - mit einem dicken Minus. Aber das ist nicht das einzige Problem, mit dem die Branche hadert.

Europa-Park startet neue Achterbahn "Voltron Nevera"

In einem südlichen Adria-Ambiente dreht die neue Achterbahn des Europa-Parks ihre Runden. Im Mai gibt es dann einen weiteren Neubeginn in der Freizeitanlage.

Volocopter in Bruchsal: CSU wirft Aiwanger Blockade von Umzug nach Bayern vor

Die CSU hat dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) vorgeworfen, eine Bürgschaft für den Elektro-Helikopter-Hersteller Volocopter und damit den Umzug des Start-ups nach Bayern zu blockieren.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 

Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.