Wegen Coronavirus
Blutspendezentrale am Klinikum Karlsruhe führt Terminspenden ein

Wegen Coronavirus Blutspendezentrale am Klinikum Karlsruhe führt Terminspenden ein

Quelle: Markus Kümmerle, Städtisches Klinikum Karlsruhe

Wie steht es in Corona-Zeiten eigentlich um die Blutspende? Viele wissen darauf keine Antwort und verzichten deswegen vorerst aufs Spenden. Doch das Blut wird dringend gebraucht. Die Blutspendezentrale am Klinikum Karlsruhe reagiert jetzt mit einer Änderung.

Menschen sind wegen Coronavirus verunsichert

Für Tumorpatienten und Unfallopfer, die am Städtischen Klinikum Karlsruhe behandelt werden, sind jährlich rund 30.000 Blutpräparate überlebenswichtig. Eine Lagerhaltung ist nur sehr begrenzt möglich, da die meisten Blutpräparate nur wenige Wochen haltbar sind. Für die Kliniken ist es zur Versorgung der Patienten wichtig, dass jeden Tag Menschen Blut spenden.

Derzeit überschattet aber die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus alles und führt allgemein zu großer Verunsicherung bei der Bevölkerung. Die Kliniken befürchten, dass das Virus und die aktuell verhängten Maßnahmen viele Menschen davon abhalten, Blut zu spenden. Das würde zu einem kritischen Versorgungsengpass für Blutpräparate führen.

 

Wann einer Blutspende nichts im Wege steht

Privatdozent Andreas Ruf, Leiter der Abteilung für Transfusionsmedizin und Hämostaseologie am Klinikum Karlsruhe, will den Bürgern in der Fächerstadt diese Verunsicherung nehmen. „Um eine verlässliche Versorgung unserer Patienten sicherzustellen, will ich darauf hinweisen, dass die Sicherheit von Blutspendern und Blutpräparaten auch in Zeiten einer Corona-Krise gewährleistet werden kann“, betont er.

Wer sich in einem Risikogebiet für das Coronavirus aufgehalten hatte, darf im Anschluss für vier Wochen kein Blut spenden. Wer sich aber seit mindestens vier Wochen vollständig gesund fühlt, der kann wie gewohnt zur Blutspende gehen.

 

Blutspende von nun an mit Termin

Um die Anzahl der Personen in der Blutspendezentrale aufgrund der Corona-Krise dennoch zu reduzieren und ausreichende Sicherheitsabstände gewährleisten zu können, wurden die Öffnungszeiten jetzt erweitert. Jetzt kann werktags sowohl vormittags, als auch nachmittags Blut gespendet werden. „Um einen reibungslosen Ablauf zu erreichen, muss das Spenderaufkommen möglichst gleichmäßig verteilt werden“, sagt Ruf.

Die Blutspendezentrale führt aus diesem Grund jetzt Spenden bis auf weiteres nach vorheriger Terminvereinbarung durch. Für die Terminvergabe ist die Blutspendezentrale werktäglich von 09:00 bis 17:00 Uhr unter (0721) 974 1720 oder (0721) 974 61732 erreichbar. Wenn Personen ohne Termin zur Blutspende kommen und zu diesem Zeitpunkt bereits alle Termine besetzt sind, kann der- oder diejenige nicht zur Blutspende zugelassen werden. In diesem Fall muss ein Alternativtermin vereinbart werden. Die Details gibt es auf der Webseite der Blutspendezentrale.

 

KA-RaceIng-Team mit Blutspende-Aktion

Die Blutspendezentrale durfte sich erst vor Kurzem über besondere Gäste freuen: Das KA-RaceIng-Team, das seit Jahren sehr erfolgreich am internationalen Konstruktionswettbewerb und der Rennserie für Studenten teilnimmt, ist durch die aktuelle Lage quasi arbeitslos. Die diesjährigen Wettbewerbe der Formula Student Germany wurden abgesagt und das Team hat sämtliche Arbeiten an den selbst konstruierten Rennwagen am Campus Ost auf unbestimmte Zeit gestoppt.

Da auch keine Vorlesungen am KIT stattfinden, hat sich das KA-RaceIng-Team zur Blutspende gemeldet. Der Medizinische Geschäftsführer des Klinikums, Uwe Spetzger, der als medizinischer Berater des Teams tätig ist, freut sich, dass die KIT-Studenten das Klinikum in diesen schweren Zeiten mit dieser Blutspende-Aktion tatkräftig unterstützen. „Ich hätte die Studenten am liebsten dafür umarmt, da sie sich in der jetzigen Situation nicht davon haben abbringen lassen, gemeinsam Blut zu spenden. Habe das aber auf die Zeit nach der Corona-Krise verschoben, da wir im Moment alle den notwendigen Sicherheitsabstand wahren müssen“, sagte Spetzger.

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