Profi-Sportler im Interview | Teil 3
Corona-Zeit: Karlsruher Sportler zwischen Homeworkout & Olympiaabsage | Teil 3

Profi-Sportler im Interview | Teil 3 Corona-Zeit: Karlsruher Sportler zwischen Homeworkout & Olympiaabsage | Teil 3

Quelle: Pixabay

Die Karlsruher Profi-Sportler wollten Medaillen sammeln, Erfolge feiern und 2020 zu ihrem Jahr machen – doch die Corona-Pandemie lässt die Welt stillstehen. Trainiert wird teils zuhause und hinter dem Sportjahr 2020 steht ein großes Fragezeichen.

Alle Sporthallen sind geschlossen und Olympia 2020 abgesagt

Das Corona-Virus hat die Welt im Griff – das öffentliche Leben ist weitestgehend eingeschränkt, Schulen geschlossen, soziale Kontakte auf ein Minimum reduziert, viele Unternehmen haben Existenzängste und Menschen in Krankenhäusern, Supermärkten, Apotheken & Co. gehen an ihre Grenzen. Ein Ausnahmezustand, den bislang kaum einer in einer derartigen Form erlebt hat.

Solidarität ist in dieser Zeit angesagt und dafür muss auf viele Freizeitaktivitäten, wie das Treffen mit Freunden, der Termin beim Friseur oder auch der Besuch im Gym verzichtet werden. Doch was ist, wenn Sport nicht als Freizeit gilt, sondern Hauptberuf ist – ist dann auch Homeoffice angesagt?

Olympische Sommerspiele auf 2021 verschoben

Fakt ist, dass in Karlsruhe momentan alle Fitnessstudios, Sporthallen samt Gelände geschlossen sind – auch für die Profi-Sportler der Fächerstadt. Doch wo so manch ein Hobbysportler pausieren oder auf ein kleines Homeworkout ausweichen kann, so muss der Berufssportler seine Karriere und Sportpensum ohne professionelles Training irgendwie weiter verfolgen – denn ein Leistungseinbruch wäre für die meisten fatal.

Ebenfalls belastend: Die Absage von weltweiten Sportveranstaltungen und die Verschiebung der Olympischen Spiele 2020 in Tokio, welche das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat am Dienstag, den 24. März 2020 auf 2021 verschoben hat.

Doch wie geht es den Karlsruher Sportlern mit dieser Situation? meinKA hat nachgefragt!

 

Läufer Christoph Kessler: „Training extrem schwer realisierbar“

Mittelstreckenläufer Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) kommt aktuell aus einer Verletzung und ist noch auf alternatives Training angewiesen – was die derzeitige Situation allerdings nicht einfacher macht: „Mein Training ist zur Zeit extrem schwer zu realisieren. Schwimmen oder sonstige alternative Einheiten auf dem Crosstrainer, Ruder-ergo sind nicht möglich. Ich bin froh dass ich zumindest noch die Möglichkeit habe, im Trimedic (Anm. d. Red. Physiotherapie-Studio) ein paar Einheiten machen zu können. Hier habe ich eigentlich alles, was ich brauche und kann das – und da bin ich echt dankbar für – bislang auch noch nutzen!“

Darüber hinaus ist für den Sportler, der neben Deutschen Meistertiteln in der U23-Klasse bereits mehrfach an internationalen Meisterschaften teilgenommen hat, ebenfalls „Homeoffice“ angesagt: „Ansonsten ist natürlich Improvisation angesagt und man schaut, was man alleine zuhause oder im Wald machen kann. Von einer Sondergenehmigung habe ich bislang nur aus anderen Städten etwas gehört, in Karlsruhe gibt es so etwas bislang nicht“, weiß Kessler.

 

Christoph Kessler | Quelle: Gladys Chai von der Laage

 

„Aktuell macht nur eine Absage/Verschiebung Sinn!“

Die Situation rund um die vielen abgesagten und verschobenen Wettkämpfe sowie das lange Warten auf die Entscheidung über die Olympischen Sommerspiele empfindet Kessler als „extrem schwierig“: „Man weiß nicht, wann es wieder Wettkämpfe gibt, wie dann welche Qualifikationsmaßnahmen ausschauen und so weiter. Im Sport trainiert man ja immer auf bestimmte Ziele hin und das ist zurzeit für keinen Sportler möglich. Da geht es ja nicht nur den Profis so.“

Was die Olympischen Spiele betrifft, hoffte Christoph Kessler bereits vor der IOC-Urteil, die Spiele auf 2021 zu verlegen, auf eine baldige Entscheidung, damit die Athleten Bescheid wissen: „Für mich macht aktuell aber nur eine Absage beziehungsweise eine Verschiebung Sinn. Finanzielle Einbußen wird es aber natürlich – wie bei vielen anderen Leuten in Deutschland – geben. Zudem weist der Mittelstrecken-Profi auf das wirklich Wichtige hin: „Am Ende steht natürlich die Gesundheit der Menschen im Vordergrund!“

 

 

Tischtennis-Spieler Dang Qui: „Um Sonderregelungen bemüht“

Karlsruher „Sportler des Jahres“ und Tischtennis-Profi Dang Qui (ASV Grünwettersbach) muss ebenfalls auf sein gewohntes Trainingsumfeld verzichten: „Die Verbote schränken mich leider schon sehr ein, unser Trainingszentrum ist leider vorübergehend komplett zu und das bedeutet wir können leider weder Tischtennis noch an unserer Fitness im Kraftraum arbeiten können.“

Sondergenehmigungen für Berufssportler fände Dang Qui hilfreich und hofft auf einen deratigen Beschluss: „Wir sind immernoch stark bemüht gewisse Sonderregelung vom Bundesland zu bewirken, aber derweil sieht es leider nicht gut aus.“ Das alternative Trainingsprogramm des Tischtennis-Nationalspielers lautet Homeworkout und Outdoorsport: „Wir müssen so gut es geht uns von zu Hause mit Stabi-Programmen und Lauftraining im Wald fit halten“, so Dang Qui weiter.

 

„Die Absagen von Sportveranstaltungen tuen natürlich weh!“

Der erfolgreiche Tischtennis-Profi trauert den aktuellen verschobenen und abgesagten Sportevents bereits nach: „Die aktuellen Absagen von Sportveranstaltungen tuen natürlich schon weh, jedem Sportler. Da man sich eigentlich über einen gewissen Zeitraum eine Form aufbaut, um die bei bestimmten Wettkämpfen einsetzen zu können.“

Die Absagen hält Dang Qui dennoch für die korrekte Vorgehensweise: „Jetzt wurde alles abrupt abgebrochen und abgesagt, was auch die komplett richtige Entscheidung ist, dennoch müssen wir versuchen unsere Form zu halten und wenn es dann wieder losgeht bestenfalls bei 100 Prozent zu sein“, weiß der 23-Jährige.

 

Die Karlsruher Sportler in der Corona-Zeit | Teil 1 & 2

Wie trainiert Gewichtheberin Sabine Kusterer akutell? Wie übt Leichtathlet Julian Howard seine Parade-Disziplin Weitsprung ? Außerdem verrät meinKA, wie Profi-Boxer Vincent Feigenbutz sein Training wegen der Corona-Pandemie umstellt und welche Folgen der Ausfall von Wettbewerben für den Karlsruher haben könnte. Jetzt im ersten und  zweiten Teil der meinKA-Serie „Karlsruher Sportler in der Corona-Zeit“ entdecken!

Hier geht’s zum ersten & zum zweiten Teil „Karlsruher Sportler in der Corona-Zeit

Sportler in der Corona-Zeit

Corona-Zeit: Karlsruher Sportler zwischen Homeworkout & Olympiaabsage | Teil 1

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Corona-Zeit: Karlsruher Sportler zwischen Homeworkout & Olympiaabsage | Teil 2

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