Neues Seitengebäude, neuer Innenhof
Therme Vierordtbad soll attraktiver werden – Bau wird teurer als geplant

Neues Seitengebäude, neuer Innenhof Therme Vierordtbad soll attraktiver werden – Bau wird teurer als geplant

Quelle: Vierordtbad Karlsruhe

Der Karlsruher Gemeinderat hat den Weg freigemacht für eine Neugestaltung der Therme Vierordtbad. Diese ist allerdings nun doch teurer, als in der ersten Planung angenommen. Grund sind die steigenden Preise in der Baubranche.

Nachfrage der Besucher bei der Therme lässt nach

Die Karlsruher Bäderlandschaft ist groß und abwechslungsreich: Vom erlebnisreichen Europabad über das kostenlose Hallenbad in Grötzingen und das Sonnenbad mit der längsten Freibad-Saison in ganz Deutschland ist alles mögliche dabei. Doch ein Teil leidet in den vergangenen Jahren unter einem Besucherrückgang: Die Therme Vierordtbad hatte 2018 so wenig Besucher wie zuletzt 2005!

In Zahlen ausgedrückt: Bis 2016 schwankte die Zahl der Besucher zwischen 110.000 und 130.000 im Jahr. Seit 2017 ist die Zahl allerdings unter die 100.000 gefallen, 2018 waren es 93.378. Mit der nun beschlossenen Aufwertung der denkmalgeschützten Therme Vierordtbad soll der Trend umgekehrt werden.

 

700.000 Euro mehr für die Therme als 2018 geplant

Der Karlsruher Gemeinderat unterstützt dieses Vorgehen: In seiner Sitzung am Dienstag, 24. März 2020, wurde die Neugestaltung des Solehofes einschließlich der Errichtung eines Saunagebäudes im Südriegel der Therme beschlossen – einstimmig! Es wird hier mit Gesamtkosten in Höhe von fast 4,5 Millionen Euro gerechnet und damit rund 700.000 Euro mehr als noch bei der Projektvorstellung im April 2018.

Eigentlich hätte der Bau auch schon seit dem vergangenen Jahr laufen sollen, doch aufgrund der Verzögerungen beim Umbau der Stadthalle und der damit verbundenen längerfristigen Belegung der benachbarten Gartenhalle wurden die Bauarbeiten aufgeschoben. Zwischenzeitlich haben sich nun allerdings die Baupreise am Markt erhöht. Zudem werden Zuschläge auf die einzelnen Gewerke fällig, damit ein störungsfreier und durchgängiger Bauablauf möglich ist – gleichzeitig aber auch Pausen eingefordert werden können. So sollen die Bauarbeiten während einer Veranstaltung in der Gartenhalle unterbrochen werden, wenn sich dadurch Störungen für das Event ergeben würden. All das seien Gründe für den nun erhöhten Gesamtpreis der Investition.

 

Erweiterung der Therme Vierordtbad kann nicht mehr warten

Dass der Bau nun jetzt doch zur gleichen Zeit wie die Sanierung der Stadthalle durchgeführt wird, begründet die Stadtverwaltung Karlsruhe mit der mittelfristigen Entwicklung des Festplatzes. So soll im Sommer 2021 dort der Kirchentag ausgetragen werden, der Platz soll zudem neu gestaltet werden. Bis zur Neugestaltung soll aber die Baustelle an der Therme Vierordtbad erledigt sein.

Um im vorgesehen Baufenster zu bleiben, sollen die Arbeiten nun noch im Mai 2020 starten, weshalb auch ein neuerlicher Beschluss des Gemeinderats für die angepasste Finanzplanung notwendig war. Die Bauplanung steht in Abstimmung mit dem Denkmalschutz, wie die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage betont. Im neuen Südwestriegel, der symmetrisch zum Gebäudebestand angeordnet werden soll, sollen ergänzende Funktionsbereiche zur bestehenden Sauna entstehen. Konkret sind eine verglaste Großraumsauna mit rund 50 Sitzplätzen, ein Ruheraum mit Liegeflächen und Erlebnisduschen geplant. Als Ergänzung zu den bestehenden Soleanwendungen soll eine Salz-Saunakabine eingebaut werden. Im neuen Innenhof, dem Solehof, sollen Sole- und Lithiumbecken sowie Liegeflächen entstehen.

All die Neuerungen sollen dem zuletzt nachlassenden Besucheraufkommen einen neuen Aufschwung versetzen – was dann auch die Einnahmensituation wiederum verbessern soll. „Hinzu kommt, dass durch die Sanierung und Neugestaltung des Westbereiches und des Solehofes das Niveau der Therme Vierordtbad erheblich steigt und eine Eintrittspreiserhöhung von 1,50 Euro bis 2 Euro gerechtfertigt ist“, so die Stadt weiter. In Kombination mit den erwartet steigenden Besucherzahlen könnten so zwischen 415.000 Euro und 470.000 Euro mehr pro Jahr eingenommen werden.

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