Corona in Baden-Württemberg
Industrie und Handel im Südwesten weiter im Corona-Tief

Corona in Baden-Württemberg Industrie und Handel im Südwesten weiter im Corona-Tief

Quelle: Christopher Hirsch

Eine neue Konjunkturumfrage zeichnet ein düsteres Bild der Stimmungslage in der heimischen Wirtschaft. Von einer Rückkehr zum Alltag kann in vielen Branchen keine Rede sein.

Große Teile der Wirtschaft im Südwesten bleiben trotz Hilfsprogrammen und Lockerung der Corona-Beschränkungen in Alarmstimmung. Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) vermeldete am Freitag für fast alle seine Branchen rückläufige Auftragseingänge, massive Umsatzeinbrüche und überwiegend düstere Aussichten. «Man spürt die große Verunsicherung unserer Unternehmen», sagte die Präsidentin der IHK Region Stuttgart, Marjoke Breuning. «Sie sehen mit großer Sorge, dass ihre Geschäfte nicht schnell wieder in Gang kommen, obwohl der Shutdown in Deutschland und anderen Partnerländern gelockert worden ist.»

In der regelmäßigen Konjunkturumfrage des BWIHK bezeichnen den Angaben zufolge mittlerweile 41 Prozent der Betriebe ihre Lage als schlecht, das seien viermal so viele wie zu Anfang des Jahres, als die Stimmung auch ohne Corona schon nicht allzu gut war. Bei nur noch jedem fünften Unternehmen läuft es aktuell gut. Insgesamt noch positiv gestimmt ist einzig die Baubranche.

Zwei Drittel beklagen gesunkene Umsätze, darunter vor allem die Gastro-Branche, in der sämtliche Betriebe betroffen sind. Im Einzelhandel müssen laut Umfrage drei Viertel der Unternehmen mit weniger Einnahmen auskommen. Es gibt allerdings auch Branchen, in denen Betriebe derzeit mehr Umsatz machen als sonst, darunter Chemie und Pharma, Beratung oder Gesundheitswirtschaft.

Mit rückläufigen Auftragseingängen hat etwa die Hälfte der Unternehmen zu kämpfen. «Die Situation bleibt erst einmal sehr angespannt», sagte der Geschäftsführer des Maschinenbauverbandes VDMA im Südwesten, Dietrich Birk, am Freitag. Die Branche, eine Schlüsselindustrie in Baden-Württemberg, liege bei den Bestellungen im Zeitraum Januar bis Mai um 17 Prozent unter dem Vorjahresniveau und sei entsprechend skeptisch, was die Aussichten für die kommenden Monate angeht.

Auch in den IHK-Branchen insgesamt herrscht eher Sorge. Zwar rechnet mehr als jeder fünfte Betrieb mit einer Besserung in den kommenden zwölf Monaten. Doppelt so viele gehen aber davon aus, dass es eher noch schlimmer wird.

Die Weichen für Erholung und Aufschwung müssten nun richtig gestellt werden, forderte der BWIHK. «Weitere Liquiditätshilfen und Entlastungen insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen müssen daher höchste Priorität haben», sagte Breuning. Die Konjunkturprogramme müssten schneller umgesetzt, die Steuerbelastung gesenkt und Investitionen in Zukunftsprojekte erleichtert werden.

Weitere Nachrichten aus der Region

Weihnachtsgeschäft: Goldpreis färbt auf Schmuck- und Uhrenbranche ab

«Deutschland spart, aber nicht am Schmuck», heißt es von den Juwelieren. Dabei sind vier- und fünfstellige Preise keine Seltenheit. Doch auch wenn die Kassen klingeln, gehen manche Zahlen zurück.

Im Kampf gegen Tigermücke setzen Experten auf Bevölkerung

Das Wetter war 2024 ideal für die Asiatische Tigermücke. Die Bekämpfung des aggressiven Insekts läuft auf Hochtouren. Nun wollen die Fachleute ihre Strategie erweitern.

Neuer Fahrplan: Bessere Verbindungen und wegfallende Züge im Bahnverkehr

Ab Sonntag gilt bei der Bahn ein neuer Fahrplan. Er bringt unter anderem neue Verbindungen - auch für Fahrgäste in Baden-Württemberg.

Zoll warnt vor Gefahren bei Feuerwerkskauf

In das Neue Jahr feiern viele Menschen mit Feuerwerk. Beim Kauf solle man aber aufpassen, meint der Zoll.

Vergünstigungen bei Eintritten: Land will Ehrenamtskarte 2025 flächendeckend einführen

Wer sich bei etwa bei der Feuerwehr engagiert, kann in einigen Regionen im Südwesten Vergünstigungen bei Eintritten bekommen. Bald sollen noch mehr Freiwillige profitieren.

Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.