News aus Baden-Württemberg
Dehoga: 2.000 Betriebe bei höherer Mehrwertsteuer vor dem Aus

News aus Baden-Württemberg Dehoga: 2.000 Betriebe bei höherer Mehrwertsteuer vor dem Aus

Quelle: Pixabay
dpa

Schon länger läuft das Gastgewerbe dagegen Sturm, dass ab 2024 wieder 19 Prozent Umsatzsteuer auf Speisen anfallen sollen. Was das konkret für Gastronomen und Gäste bedeutet, macht eine Umfrage deutlich.

Tausende Gastronomen im Südwesten bangen um ihre Existenz. Über 2000 Betriebe müssten voraussichtlich dicht machen, sollte die bis Ende des Jahres laufende Umsatzsteuer-Senkung auf Speisen nicht weitergeführt werden, teilte der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Baden-Württemberg auf Basis einer aktuellen Branchenumfrage mit. Viele weitere Schließungen könnten zeitverzögert folgen. Schon über die Corona-Krisenjahre sei die Zahl der Betriebe im Land um über 5000 auf rund 24.000 gesunken.

Die erwarteten Schließungen würden vor allem die ländlichen Regionen treffen, sagte Dehoga-Sprecher Daniel Ohl. «19 statt 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen bedeuten noch mehr Dörfer ohne Dorfgasthaus und noch mehr Gegenden, in denen Wanderer und Feriengäste unter der Woche kaum noch geöffnete Gastwirtschaften finden.» Besonders schlecht sei das für die Tourismusregionen, denn ohne funktionierendes Gastgewerbe laufe im Tourismus nichts.

Die Umsatzsteuer auf Speisen war während der Corona-Pandemie 19 auf 7 Prozent gesenkt worden. Ursprünglich sollte die Regelung Ende 2022 auslaufen, wegen der Energiekrise wurde sie aber um ein Jahr verlängert. Schon seit längerer Zeit läuft die Branche Sturm dagegen, dass die Maßnahme nun Ende 2023 endgültig auslaufen soll.

Der Umsatz sei für viele Gastronomen derzeit nicht das Problem – sondern eher das, was nach Abzug der stark gestiegenen Kosten in der Kasse übrig bleibe, sagte Ohl. Die Ertragslage sei schlecht und die bisherige Kostenentwicklung sei nicht direkt an die Gäste weitergegeben worden. «Eine Mehrwertsteuererhöhung lässt die Erträge fatal in den Keller rauschen.» Damit seien die Spielräume, die man bisher genutzt habe, um die Kostensteigerungen aufzufangen, passé.

Auf die Gäste kämen neben dem ausgedünnten Angebot auch höhere Kosten zu, wie in der Umfrage weiter deutlich wurde. Demnach schätzen fast alle Gastronomen im Südwesten, dass sie ihre Preise um über 15 Prozent anheben müssten. «Aufgrund der massiven Kostensteigerungen bei Energie, Waren und Personal ist davon auszugehen, dass die Preissteigerungen deutlich über 15 Prozent liegen würden», hieß es vom Dehoga. Die Folge: 84 Prozent der befragten Betriebe gehen von einem starken bis sehr starken Rückgang der Nachfrage aus.

Weitere Nachrichten

Feiern, aber sicher: Was man zu DAS FEST Karlsruhe wissen sollte

Viele Tausende pilgern jährlich zum Karlsruher DAS FEST: Ob Sonnenkappe oder Regencape - es gibt einiges, was beim unbeschwerten Feiern hilft. Und manches, was man lassen sollte.

Elf Japankäfer in Freiburg gefunden: So gehen die Karlsruher Experten vor

Er ist zwar nur einen Zentimeter groß - aber sehr gefräßig: Der Japankäfer macht sich über mehr als 400 Pflanzenarten her. Die Sorge vor einer Ausbreitung der invasiven Art in Deutschland ist groß.

L-Bank informiert: Nachfrage nach Förderung gestiegen

Tausende Betriebe wurden im ersten Halbjahr mit einer Milliardensumme gefördert. Die L-Bank hofft, dass sich die Investitionsbereitschaft der Unternehmen stabilisiert. Ein Risiko aber bleibt groß.

Geplante Mindestlohnerhöhung - wer profitiert davon?

13,90 Euro pro Stunde soll es mit dem neuen Mindestlohn ab 2026 geben. Wer profitiert davon in Baden-Württemberg? Das Statistische Landesamt gibt eine Schätzung ab - eine Branche sticht hervor.

Kriminalität im Land: Straftaten mit Pfefferspray nehmen zu

Atmen Menschen Pfefferspray ein, ringen sie oft um Atem und können im Extremfall sogar ersticken. Die Zahl der Straftaten mit Pfefferspray steigt seit Jahren an - auch in den vergangenen Monaten.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 













Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.